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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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hob die Hand, und eine Kugel aus Licht bildete sich auf ihrer Handfläche.
    »Bei den Göttern!«, schrie einer der Diebe. »Das ist eine verdammte Magierin!«
    »Das ist die verdammte Magierin des Prinzen«, korrigierte James.
    Mace wedelte mit seinem Knüppel in Jazharas Richtung.
    »Du weißt, dass die Spötter mit Magie nichts zu tun haben wollen!«, rief er. »Auch wenn du jetzt der Junker des Prinzen bist, du kennst noch immer das Gesetz der Spötter.«
    Jazhara schloss die Hand, und das Licht erlosch.
    »Schaut eine Weile in die andere Richtung.«
    »Ich könnte auch ein paar Kompanien der regulären Truppen des Prinzen herunterrufen«, sagte William. »Ein paar hundert Bewaffnete müssten das Ding eigentlich wegfegen.«

    Der Gedanke, dass sich plötzlich Soldaten auf der Straße der Diebe tummeln könnten, war ganz offensichtlich noch abscheulicher als eine Magierin, denn nach einer kurzen Pause sagte Mace: »In Ordnung, ihr könnt vorbei. Aber wenn noch mehr von meinen Jungs getötet werden, wird dir das Todesmal wieder auferlegt werden, Junge, egal, ob du der Junker des Prinzen bist oder nicht. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    James verbeugte sich theatralisch. »Ich habe deine Warnung vernommen. Dürften wir jetzt vielleicht weitergehen?«
    Mace winkte sie durch. »Sei vorsichtig, Jimmy die Hand. Nicht alle, die sich hier rumdrücken, sind Mitglieder der Gilde.«
    »Ich werd’s mir merken. Wie lautet die Parole?«
    »Schlaksiger Junge«, sagte Mace.
    Sie ließen die Spötter hinter sich und gingen weiter den Tunnel entlang. Als Jazhara überzeugt war, dass sie außer Hörweite waren, meinte sie: »Ich kann verstehen, dass viele Menschen Magie fürchten, aber warum sind die Spötter ihr gegenüber so überaus feindselig eingestellt?«
    »Weil Diebe dort gedeihen, wo Täuschung und List herrschen«, sagte James. »Habt Ihr jemals davon gehört, dass ein Dieb einen Magier bestohlen hätte?«
    Jazhara lachte. »Nur in Geschichten.«
    »Genau. Wenn Arutha die Diebe aus der Stadt vertreiben wollte, könnte ihm das für einige Zeit sogar gelingen, indem er Euch oder jemanden wie Euch beauftragt, sie mit Hilfe von Magie aufzustöbern.«
    Jazhara spähte den Tunnel entlang. »Ich glaube, sie überschätzen unsere Fähigkeiten. Ich könnte zwar einer kleinen Anzahl von ihnen in einem begrenzten Gebiet einige Probleme bereiten, aber sobald ich wieder weg wäre, würden sie wahrscheinlich zurückkehren – wie die Ratten.«
    James kicherte. »Ziemlich sicher. Aber niemand behauptet, dass Furcht auf etwas Wirklichem oder Wahrem gründet.«
    Jazhara warf James einen Blick zu. »Junker, ich kenne Euren Ruf; ich weiß, dass Ihr für einen Mann Eures Alters über erstaunliche Fertigkeiten verfügt. Aber dass Ihr außerdem noch jemand seid, der zu tiefsinnigen Gedanken neigt, ist eine beeindruckende Erkenntnis.«
    Jetzt war es an William, leise vor sich hin zu kichern.
    Woraufhin James sich im Stillen die Frage stellte, ob die Bemerkung als Kompliment oder als Spitze gedacht gewesen war.

    Zweimal machten sie Halt, um sich zu verstecken, als Banden bewaffneter Männer vorbeizogen. Nachdem die zweite Gruppe sich weit genug von ihnen entfernt hatte, sagte James: »Die Burschen waren in eine Rauferei verwickelt.«

    William nickte, während er die Laterne wieder entzündete. »Zwei von ihnen werden es nicht schaffen, wenn ihre Kumpane sie nicht tragen.«
    »Und wohin gehen wir jetzt?«, fragte Jazhara.
    »Dorthin, wo diese Männer gerade hergekommen sind«, erwiderte James.
    Sie gingen weiter, immer tiefer in das Abwassersystem hinein.

    Das Geräusch von tropfendem Wasser kündete von der Existenz eines weiteren großen Gewässers.
    »Dies ist die ursprüngliche Fluss-Schleuse«, sagte James. »Einer der ersten Prinzen hat sie erbauen lassen.
    Man hat mir erzählt, dass das hier ursprünglich oben, auf der Oberfläche war … es war vielleicht als kleiner Kanal für die Barken vom Fluss gedacht.«
    William kniete sich hin und untersuchte das Gemäuer.
    »Sieht ziemlich alt aus.« Er stand wieder auf und schaute sich um. »Seht her«, sagte er und setzte sich in Bewegung, um eine der nahe gelegenen Wände genauer zu betrachten.
    »Das sieht nicht so aus wie die übliche Tunnelwand. Es sieht viel eher wie ein Festungswall aus.« Seine Bemerkung bezog sich auf die Größe der Steine und die Tatsache, dass sie beinahe fugenlos aneinander gepasst waren.
    »Es gibt keinerlei Halt für Hände oder Füße«, stimmte James ihm

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