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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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hatte. »Eilt zum Ishap-Tempel und sagt dem Hohepriester, dass wir die Dienste von jemandem benötigen, der einen Dämon bannen kann – und zwar schnell. Benutzt den Namen des Prinzen, um Euch Gehör zu verschaffen. Und jetzt geht!«
    Der Gardist salutierte. »Jawohl, Junker.« Er machte auf dem Absatz kehrt und hastete davon.
    James wandte sich wieder an Vater Belson. »Es tut mir Leid, dass wir Euch aufgeweckt haben.«
    Ohne den Blick von der Kreatur abzuwenden, entgegnete Vater Belson: »Oh, ich hätte diesen Anblick um keinen Preis der Welt verpassen wollen.«
    »Gut«, sagte James. »Dann behaltet doch das Wesen ein bisschen im Auge, während ich einem Gefangenen in der Zwischenzeit ein paar Fragen stellen werde.«
    James kehrte in den Raum im Erdgeschoss zurück. Pete saß auf einem Stuhl, ein Gardist war an seiner Seite.

    »Also, wo waren wir stehen geblieben, bevor wir so grob unterbrochen wurden …«, begann James.
    Pete sah aus, als würde er gleich in Panik ausbrechen.
    »Ich sagte Euch doch, Junker, ich weiß von nichts. Da waren nur diese Burschen, die mir Gold zugesteckt haben, damit ich wegsehe. Also habe ich in die andere Richtung geschaut, wenn sie den Kellerraum benutzt haben, oder den Durchgang zu den Abwasserkanälen. Ihr wisst doch, wie das ist …«
    James nickte. Er wusste nur zu gut, wie das war. Er blickte den Wächter an. »Bringt ihn zum Palast. Schließt ihn im Verlies ein, und wenn wir demnächst wieder etwas Zeit haben, werden wir uns erkundigen, ob ihm nicht doch noch etwas eingefallen ist.«
    Der Gardist packte Pete grob unterm Arm. »Los, los, kleiner Mann«, sagte er.
    Der ehemalige Seemann mit dem Holzbein wies zeternd darauf hin, dass er misshandelt würde, ging aber ansonsten friedlich mit.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis die Ishapianer endlich kamen –ein grauhaariger Priester von höherem Rang und zwei bewaffnete Kriegermönche. Nachdem James sie mit der Situation im Untergeschoss vertraut gemacht hatte, stimmten sie ihm zu, dass es eine gute Idee gewesen war, sie rufen zu lassen.

    Sie eilten die Stufen zum Keller hinunter. Unten angekommen sagte der Ishap-Priester zu Vater Belson:
    »Ihr könnt jetzt gehen, Diener Prandurs.«
    Belson verbeugte sich leicht. »Wie Ihr wünscht.«
    Als er an James vorbeiging, fragte ihn dieser: »Ihr wollt gehen?«
    Ein dünnes Lächeln spielte um die Lippen des Priesters, als er antwortete: »Ich weiß, wann ich nicht erwünscht bin.«
    James war verblüfft. Seit er an Aruthas Hof gekommen war, hatte er viel über die politischen Verwicklungen gelernt. Die Beziehungen der Tempel untereinander waren jedoch ein einziges Knäuel aus Intrigen, von denen er bisher kaum etwas geahnt hatte, und es hatte bislang auch keinen Anlass gegeben, sie genauer zu untersuchen.
    Der Ishap-Priester wandte sich an James. »Wie ist dieses Wesen hierher gekommen?«
    »Es war dieser Mann da«, sagte James und deutete auf den toten Magier, der vor der Rückwand des Raumes lag.
    »Er hat die Kreatur heraufbeschworen.«
    Der Priester schaute zu der Leiche hinüber. »Wenn er noch leben würde, wäre es leichter, die Kreatur zu jener Stufe der Hölle zurückzuschicken, von der sie hierher beschworen wurde«, meinte er.
    »Vorausgesetzt, er hätte ihr nicht zuvor den Befehl zum Angriff gegeben«, sagte Jazhara trocken.

    Der Priester starrte die Magierin an, reagierte jedoch nicht auf ihren Einwand. Er wandte sich wieder an James und sagte: »So sei es also. Lasst uns beginnen.«
    Die beiden Kriegermönche stellten sich zu beiden Seiten des Ishap-Priesters auf und begannen mit einem leisen Gesang. Nach einem kurzen Augenblick spürte James, wie die Luft sich deutlich abkühlte, und dann hörte er, wie die Stimme des Priesters sich über die Stimmen der Kriegermönche erhob. Die Sprache war auf quälende Weise vertraut, aber trotzdem konnte er sie nicht verstehen.
    Der Dämon stand hinter seiner Barriere, die mit den mystischen Symbolen auf dem Fußboden geschaffen worden war, und blickte hilflos drein. Von Zeit zu Zeit verzerrten sich seine Züge, die James noch immer an einen Bullen erinnerten, und er brüllte herausfordernd, aber schließlich verschwand er einfach. James blinzelte erstaunt. Einen Augenblick zuvor hatte die Kreatur noch dagestanden, und jetzt war sie weg, und die einzigen Hinweise auf ihr Verschwinden waren eine kaum wahrnehmbare Veränderung des Luftdrucks und ein leises Geräusch, als ob irgendwo in der Nähe eine Tür zugefallen wäre.
    Der

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