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Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
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erkannte in ihm den Magier, dem sie im Haus der Wrack-Gilde begegnet waren.
    Aber was James innehalten und nach Luft schnappen ließ, war das Wesen, das sich in der Mitte des Raums bildete, innerhalb eines komplizierten Musters, das mit einer weißen Substanz auf den Fußboden gemalt worden war. »Ein Dämon!«, rief er. Das Wesen war gerade im Begriff, Gestalt anzunehmen, besaß bereits vom Kopf bis zur Taille Substanz. Der Kopf war missgestaltet und hatte zwei geschwungene Hörner, die von der Stirn leicht nach unten gerichtet wegführten. Das Wesen betrachtete die Eindringlinge aus glühenden roten Augen und brüllte wie ein Bulle. Die gewaltigen Schultern spannten sich an, als es versuchte, nach ihnen zu greifen.
    »Haltet sie zurück! Wir sind fast fertig!«, rief der feindliche Magier.
    Die beiden schwarz gekleideten Schwertkämpfer zogen ihre Waffen und griffen über die kurze Entfernung an, die James von dem Dämon trennte. Jazhara versuchte, einen Zauberspruch anzubringen, konnte sich jedoch nicht voll darauf konzentrieren, da sonst die Gefahr bestanden hätte, von einem der beiden Männer aufgespießt zu werden.
    James parierte den Angriff des zweiten Mannes, als Jonathan Means und der Wächter in den Raum kamen.
    »Bei den Göttern!«, rief Means. »Was ist denn das für ein Ding?«
    »Tötet den Magier«, brüllte James.
    Der Gardist zögerte keinen Augenblick. Statt das Risiko einzugehen, sich dem Magier zu nähern und dabei womöglich in Reichweite des Dämons zu geraten, zog der Soldat einen Dolch aus dem Gürtel und schleuderte die Waffe mit aller Kraft auf den Magier.
    Der Dolch traf den Magier mitten ins Herz, und die Wucht des Aufpralls ließ ihn zurücktaumeln, während der Dämon weiterhin Gestalt annahm. Der Dämon brüllte vor Wut und versuchte anzugreifen, doch die Linien auf dem Fußboden schienen eine mystische Barriere zu bilden, die ihn daran hinderte, James und die anderen zu erreichen.
    James sah, dass Means an Jazharas Seite geeilt war, und konzentrierte sich auf seinen eigenen Gegner. Der Mann war ein hervorragender Schwertkämpfer, und James war sich des tobenden Dämons bewusst, den er über die Schulter des Mannes hinweg sehen konnte. Auch der Assassine war sich des Dämons bewusst, denn er genehmigte sich einen schnellen Blick nach hinten, bevor er sich wieder auf James konzentrierte. James versuchte, die winzige Ablenkung zu seinem Vorteil zu nutzen, doch damit hatte der Schwertkämpfer gerechnet.
    James bewegte sich zur Seite. »Jazhara! Könnt Ihr dieses Ding irgendwie in Schach halten?«, rief er.
    Jazhara versuchte, sich aus dem Handgemenge mit dem zweiten Schwertkämpfer zu lösen, um so dem Gardisten oder Jonathan Means die Möglichkeit zu geben, mit ihm zu kämpfen, aber dazu war es in dem Raum zu eng. »Im Moment bin ich gerade beschäftigt, James«, rief sie zurück.
    »Lasst mich vorbei!«, rief Means, und unverzüglich zog Jazhara ihren Stab zu sich heran, hielt ihn senkrecht vor sich. Dann drehte sie sich zur Seite, und plötzlich war Means an ihr vorbei und drang auf den Schwertkämpfer ein, der gezwungen war zurückzuweichen.

    Jazhara betrachtete den Dämon und sagte: »Ich weiß so gut wie nichts über solche Kreaturen, James!«
    James schlug einen hoch geführten Angriff seines Gegners zurück und versuchte, ihn so weit zurückzudrängen, dass er in Reichweite des Dämons geriet. »Ich werde allmählich zu einem Experten in solchen Dingen, so ungern ich das auch sage«, rief er zurück. »Dies ist die dritte derartige Kreatur, die mir in meinem Leben bisher begegnet ist.«
    »Eins weiß ich allerdings genau«, sagte Jazhara. »Ihr solltet bloß nicht in die Zeichnung treten und die Linien zerstören.«
    »Ich danke Euch«, sagte James. Er schlug mit seinem Schwert zu, schaffte es, den Assassinen am Bein zu verwunden. »Ich werde es mir merken«, fügte er hinzu, während er sich ein kleines Stück zurückzog.
    Jazhara sah die Pattsituation zwischen ihren Gefährten und den beiden Assassinen und hielt inne, um wieder zu Atem zu kommen. Sie schloss die Augen und versuchte, sich an eine Beschwörungsformel zu erinnern. Als sie sie wieder im Kopf hatte, formte sie ihren Spruch, und ein Blitz aus karmesinroter Energie löste sich von ihrer ausgestreckten Hand und traf den Assassinen, gegen den James kämpfte, mitten im Gesicht. Der Mann ließ schreiend sein Schwert fallen, wischte sich über die Augen und stolperte rückwärts. Er schrie noch immer.
    Plötzlich

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