Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Feist, Raymond - Krondor-Saga 3

Titel: Feist, Raymond - Krondor-Saga 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Traenen der Götter
Vom Netzwerk:
Bett und einen Tisch bot.
    Auf dem Bett saß ein Mann in einer grünen Tunika. Er trug einen Schnurrbart und einen Spitzbart und hatte einen goldenen Ring im linken Ohr. »Was sind das für Leute?«, fragte er Morraine in besorgtem Tonfall und starrte James und Jazhara an.
    »Sie kommen vom Prinzen«, sagte Morraine.
    »Ich war es nicht!«, rief Kendaric.
    »Beruhigt Euch«, sagte James. »Wir haben Beweise, dass Jorath für die Ermordung des Gildenmeisters verantwortlich ist.«
    »Und was ist mit diesen schwarz gekleideten Männern?«, fragte der Geselle der Wrack-Gilde. »Sie haben versucht, mich zu töten. Ich konnte ihnen gerade noch entkommen.«
    Jazhara bemerkte den Hauch eines keshianischen Akzents in seinen Worten; es klang, als würde er aus einer der nördlichen Städte stammen. »Mit denen haben wir uns auch schon befasst«, sagte sie.
    Kendaric sprang auf und umarmte Morraine. »Das ist ja wunderbar! Ich kann zur Gilde zurückkehren. Ich danke Euch für diese Neuigkeiten.«
    Jazhara hob die Hand. »Einen Augenblick, Gildenmann«, sagte sie. »Wir brauchen Eure Dienste.«

    »Natürlich, aber das hat doch sicher noch einen Tag Zeit, oder?«, meinte Kendaric. »Ich habe viel zu tun. Wenn Jorath des Mordes schuldig ist, muss ich zurückkehren und mich um die Lehrlinge kümmern. Es wird ein Weilchen dauern, bis in der Wrackberger-Gilde wieder Ruhe und Ordnung eingekehrt sind.«
    »Leider brauchen wir Eure Hilfe jetzt gleich«, widersprach ihm James. »Der Prinz braucht Eure Hilfe.
    Und in Anbetracht der Tatsache, dass Euch auch die Nachtgreifer zuerst hätten finden können – was aufgrund unserer Anstrengungen nicht der Fall war –, schuldet Ihr uns etwas.«
    »Ich habe Euch nicht um Hilfe gebeten, oder? Ich muss zurück zur Gilde. Wenn ich nur an all die Verpflichtungen denke, die zu bezahlen sind!«
    »Kendaric!«, sagte Morraine in scharfem Tonfall.
    »Ja, Morraine?«, sagte er sanft.
    »Du bist undankbar und unhöflich zu den Leuten, die dir das Leben gerettet haben.«
    »Aber die Kosten, meine Liebe –«
    »Wir werden uns schon etwas einfallen lassen. Wir haben uns immer etwas einfallen lassen.« Sie wandte sich an James. »Er wird Euch helfen, Junker. Er ist ein guter Mann, und er hat ein gutes Herz, aber manchmal führen ihn seine persönlichen Wünsche etwas in die Irre.«
    »Morraine!«

    »Es tut mir Leid, mein Lieber, aber es ist die Wahrheit.
    Deshalb bin ich ja da – um dich wieder auf den rechten Weg zurückzuführen.«
    »Dann wollt Ihr Euch also über den Wunsch Eurer Eltern hinwegsetzen?«, fragte Jazhara.
    Morraine reckte das Kinn und lächelte tapfer. »Wir werden heiraten, sobald Kendaric von dieser Mission zurückkehrt, an der er auf Euren Wunsch hin teilnehmen soll.«
    Der Gildenmann gab sich geschlagen. »Nun gut.«
    »Bitte passt auf ihn auf. Kendaric übernimmt sich manchmal etwas.«
    Jazhara lächelte. »Wir werden gut auf ihn aufpassen.«
    »Ich danke Euch dafür, dass Ihr seinen guten Namen wiederhergestellt habt.«
    Sie gingen die Treppe hinunter und zur Tür. James und Jazhara traten hinaus auf die Straße, während Kendaric sich von Morraine verabschiedete. Als der Geselle aus dem Laden kam, sagte Jazhara: »Ihr solltet Euch glücklich schätzen, so geliebt zu werden.«
    »Das tue ich auch, und zwar mehr, als Ihr ahnen könnt«, sagte Kendaric. »Ich wage gar nicht daran zu denken, was für ein übler Kerl ich gewesen bin, bevor ich Morraine kennen gelernt habe. Ihre Freundlichkeit hat mir das Leben gerettet, aber ihre Liebe meine Seele.«
    James warf einen Blick zum sternenklaren Himmel hinauf. »In drei Stunden wird es hell. Genug Zeit, um zum Palast zurückzukehren, dem Prinzen Bericht zu erstatten und Bruder Solon am Tor zu treffen.«
    Während sie durch die Straßen auf den Palast zuschritten, fragte James den Gesellen: »Könnt Ihr reiten?«
    »Ich fürchte, nicht sehr gut«, sagte Kendaric.
    James lachte. »Nun, bis wir unser Ziel erreicht haben, werdet Ihr es bestimmt ganz hervorragend können.«

    Neun

    Ablenkung

    William wartete geduldig.
    Sein Pferd scharrte unruhig mit den Hufen, wollte entweder weitertraben oder aber eine Stelle zum Grasen finden. William sah sich gezwungen, die Zügel kurz zu halten und dem Tier die Schenkel fest gegen den Rumpf zu pressen.
    Es war kalt geworden im Laufe dieses Tages, und er konnte seinen eigenen Atem sehen, als die Nacht hereinbrach. Die Patrouille hatte auf einer kleinen Lichtung im Wald Halt gemacht, wo Platz genug war,

Weitere Kostenlose Bücher