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Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition)

Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition)

Titel: Felicity Gallant und Das Auge des Sturms (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Welsh
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Boot zu haben.«



Zweites Kapitel
    A
m nächsten Tag trottete Felicity wieder einmal auf dem ausgetretenen Pfad zur Schule. Und wieder einmal tauchten die stämmigen Gestalten von George und Oscar Blake auf. Sie steuerten zielbewusst auf Felicity zu. Ihr rutschte das Herz in die Hose, denn sie wusste, das bedeutete nichts Gutes.
    »Ich hab gehört, das Segelteam nimmt dich bei der Wettfahrt am Sonntag als Ballast mit«, höhnte Oscar. Felicity hatte beide Arme um ihre Schultasche geschlungen, aber Oscar war stärker als sie. Er riss sie ihr weg.
    »Weißt du überhaupt, was da auf dem Spiel steht, Gallant?«, fragte George, nahm seinem Bruder die Tasche ab und fing an, sie auszuräumen.
    Die Mädchen vom vorigen Tag waren auch wieder da. »Du ziehst die ganze Mannschaft runter«, sagte eine vorwurfsvoll.
    »In dieser Saison geht es um alles für uns«, meinte eine Zweite. »Der gute Ruf der Schule steht auf dem Spiel.«
    George hatte Felicitys Hockeysachen entdeckt. Ihm kam ein für seine bescheidenen Verhältnisse geradezu genial origineller Gedanke. Er grinste stolz … und warf Felicitys Rock hoch in die Zweige eines Baumes, der in der Nähe stand. Die Mädchen kreischten begeistert.
    Felicity schnappte entsetzt nach Luft. »Das brauche ich doch«, sagte sie.
    George wollte gerade auch noch ihr Trikot in den Baum befördern, aber dann schrie er auf und ließ die Tasche fallen. Felicity starrte ihn verblüfft an. Seine Haare waren voller Schlamm und Laub. Die anderen konnten sich vor Lachen kaum halten. Als George sich umdrehte, sah er, wer ihm diesen Kopfschmuck verpasst hatte: ein kleiner, stämmiger Rothaariger, der in Richtung Schule davonflitzte.
    »Henry Twogood!«, brüllte George und rannte ihm hinterher. »Ich mach dich kalt.«
    Felicity hob lächelnd ihre Tasche auf. Die Mädchen setzten sich wieder in Bewegung. »Das muss echt ein tolles Gefühl sein, wenn man so einen Retter hat wie Henry Twogood«, sagte eine von ihnen spöttisch.
    Besser, als niemanden zu haben, der einem hilft, dachte Felicity und schaute hinauf zu dem Rock, der unerreichbar hoch im Baum hing.
    Mittags stellte sich Henry Twogood in der Schlange vor der Essensausgabe an. Von weiter vorn waren die üblichen Bitten zu hören:
    »Für mich wirklich nur eine winzige Portion Kohl.«
    »Von den weißen Rüben ganz, ganz, ganz wenig, seien Sie so nett.«
    Und die Frauen hinter der Theke taten wie immer vollkommen unbeeindruckt jedem einen vollen Schöpflöffel von dem viel zu weich gekochten Gemüse auf den Teller.
    Henry ging zu der Abteilung, wo der Nachtisch ausgegeben wurde. »Hi, Mama«, murmelte er.
    Mrs Twogood strahlte. »Hallo, Engelchen«, sagte sie.
    Henry zuckte zusammen. »Mama, bitte ! Nicht in der Schule.«
    »Entschuldigung, Schätzchen.« Sie stellte ein Schälchen Pudding auf sein Tablett.
    Henry verzog das Gesicht. »Du weißt doch genau, was wir ausgemacht haben«, sagte er. »In der Schule keine Torten mehr, kein Kuchen, kein Pudding.«
    Mrs Twogood schaute auf das Tablett. »Die Macht der Gewohnheit«, seufzte sie. »Ich hab heute Morgen zufällig gesehen, wie George Blake hinter dir hergerannt ist«, bemerkte sie dann in leichtem Plauderton.
    »Freut mich, dass du es so gelassen nimmst«, sagte er. »Ich will ja nicht, dass du dir Sorgen um mich machst.«
    Mrs Twogood musterte ihren Sohn freundlich. »Weißt du, ich glaube, wenn du mit sechs Brüdern fertigwirst, kannst du es mit einem einzelnen George Blake allemal aufnehmen.«
    Henry hob die Augenbrauen. »Er piesackt die ganze Zeit Felicity Gallant«, erklärte er ein bisschen verlegen. »Das finde ich unfair.«
    Mrs Twogood lächelte und stellte ihm verstohlen noch eine Portion Pudding auf sein Tablett. »Wieso setzt du dich nicht zu ihr und schaust, wie es ihr geht?«, schlug sie vor. »Ein bisschen Aufmunterung tut ihr bestimmt gut.«
    Henry warf ihr einen strafenden Blick zu und stellte die beiden Schälchen wieder zurück.
    Als am Nachmittag endlich die Schulglocke läutete, machte sich Felicity niedergeschlagen auf den Heimweg. Es war ein durch und durch scheußlicher Tag gewesen. Ihre Klassenkameradinnen hatten sich bitter darüber beklagt, dass sie einen wichtigen Wettkampf mit Felicity als Klotz am Bein bestreiten sollten. Und Mrs Watson hatte darauf bestanden, dass sie beim Hockey mitspielte, obwohl sie ihren Rock nicht dabeihatte und auch im Schrank mit den verlorenen und vergessenen Sachen keiner zu finden war, der ihr passte.
    »Dann spielst du eben

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