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Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 3 - Cave Canem: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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dunkelbraune Burma nach Höherem strebte. Im Lauf der Zeit hatte er um sich eine Clique nicht minder machtgeiler Hofschranzen geschart, welche unter dem Deckmäntelchen des Pan-Felidaeismus die eigene Unerläßlichkeit manifestierten. Und schwuppdiwupp! besaßen wir eines schönen Tages unsere politischen Vertreter, die für »unsere Sache« kämpften. Was »unsere Sache« genau bedeutete, blieb lange im unklaren, bis unlängst für Moses und seine Gleichgesinnten das perfekte Alibi für ihre Wichtigtuerei in Form der mysteriösen Morde auftauchte. Endlich hatte der Rat eine Rechtfertigung, sich um die Belange seiner Klientel zu kümmern. Aber es kam noch schlimmer. Die Kläffer waren auch mit so einem Moses geschlagen, inklusive diverser Hilfs-Mosese. Rat gegen Rat - da war guter Rat teuer!
    »Hör zu, Blaubart«, sagte ich betont scharf und ertappte mich gleichzeitig dabei, wie ich mich dem tadelnden Blick seines unversehrten Auges entzog, das vollendet kupferfarben wie edler Weinbrand in den Sonnenstrahlen irisierte. Er tat mir jetzt leid. Alles, was der alte Kerl verhindern wollte, war weiteres Blutvergießen. Statt dessen mußte er meine blöden Sprüche über sich ergehen lassen. Ja, bei Lichte betrachtet kam eigentlich allein er als unser Repräsentant in Frage. Er war das gute Gewissen des Reviers, nur er allein vermochte mit seiner zwar vierschrötigen, doch gutherzigen Wesensart zu beurteilen, was für uns Spitzohren gut war.
    »Damit diese Diskussion ein für allemal beendet ist: Ich komme mit dir zu diesem Trotteltreff, wo es doch wohl nur darum gehen kann, daß man vereinbart, daß die Interessen beider Seiten miteinander unvereinbar sind. Doch sei's drum. Vielleicht wirkt ja die Erklärung Wunder, daß sämtliche vermeintlichen Morde sich bei genauerer Betrachtung als gewöhnliche Unfälle entpuppen. Oder als unbeabsichtigt tödlich verlaufene Reibereien. Jedenfalls keineswegs als die planvolle Aggression der einen Art gegen die andere. Doch selbst, wenn danach der dritte Weltkrieg ausbräche, um die Mittagszeit muß ich wieder zurück sein, weil dann eine Dame auf mich wartet, für die sich nun wirklich ein Krieg lohnen würde. Ich gedenke, mit ihr nach Australien auszuwandern und den Karnickeln fortpflanzungsmäßig Konkurrenz zu machen ...«
    »Möchtest du die Leiche vorher noch sehen, bevor wir zu dem Treffen aufbrechen?« fragte er listig, wohl wissend, daß die unbändige Neugier mein schwacher Punkt war.
    »Nein!«
    »Wirklich nicht?«
    »Nein!«
    »Vielleicht willst du aber doch ...«
    »Also gut, also gut«, kapitulierte ich entnervt und hoffte, daß ihm meine wahren Intentionen verborgen blieben. »Ich schaue mir die Leiche an - um allen zu bestätigen, daß nicht jeder Schwachkopf, der vom Dach fällt, das Opfer eines Verbrechens sein muß.«
    Wir sprangen wie auf ein Zeichen gleichzeitig von der Fensterbank auf den Balkon und von dort auf die Terrasse. Die flußlaufartigen Rißmuster auf dem Betonboden wiesen frühlingsbedingt wilde Unkrauteruptionen und Moosbewuchs auf. Dann hielten wir uns rechts und bestiegen die Maueroberseite, die uns zum wohlbekannten Irrgang der Gärten führen würde. Flüchtig warfen wir linker Hand einen Blick in den hauseigenen Garten. Er hatte sich ebenfalls ganz festlich geschmückt. Allerdings weniger durch den alljährlichen Auferweckungsruf von Mutter Natur, denn durch die gestrenge Hand von Amöbius Mars. Dieser stand nun inmitten der schier gescheitelt aussehenden Blumenbeete und kratzte sich mit einer Hand an der Glatze. In der anderen Hand hielt er die unvermeidliche Jätekralle mit den zwei Zacken, die wohl sämtlichen Unkrautkraken im näheren Umkreis schon längst den Garaus gemacht hatte. Irgendwie vermittelte der Mustergärtner einen ratlosen Eindruck. Kein Wunder, gab es doch hier keine einzige Stelle mehr, die durch Düngen, Vertikutieren, Beschneiden, Rupfen, Mähen und ähnliche botanische Domestikationsmaßnahmen nicht dem Ideal bürgerlichen Ebenmaßes zugeführt worden war. Kurz, es gab für den guten Mann eigentlich nichts mehr zu tun, weil das Fleckchen Erde bereits wie seine eigene Abstraktion aussah. Trotz der frustrierenden Erkenntnis grüßte er uns, indem er rasch die Hand vom Kopf hob, als er unser gewahr wurde, wobei die Ruckhaftigkeit der Bewegung und sein hölzernes Lächeln eine Art Ertapptheit verrieten. Wahrscheinlich ahnte er, daß ich seine mißliche Lage durchschaut hatte.
    Nun trottete ich auf den Zickzackbahnen der

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