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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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wie ein ganzer Staat Motten rumorte. Noch mehr als alles andere fragte ich mich, weshalb Fabulous mir die Unwahrheit gesagt hatte. Wie kam ein solches Engelsgesicht dazu, mir diesen Unsinn von der selbstlosen Tierschutzorganisation aufzutischen? War das alles nur ein Witz gewesen, den sie und Adrian sich ausgedacht hatten, um mich vor der ganzen Öffentlichkeit lächerlich zu machen? Vor allen Dingen, wie kam ich jetzt aus dieser mißglückten Nummer wieder heraus?
    Ich versuchte, mir von meiner Verstörung nichts anmerken zu lassen, zumal ich glaubte, noch ein paar Asse im Ärmel zu haben. Adrian in seiner grenzenlosen Durchtriebenheit schien meine Not zu durchschauen, sein Grinsen wurde breiter und breiter. Jetzt ging er dazu über, Antworten auf Fragen zu geben, die ich der Gesichtswahrung wegen gar nicht mehr stellen wollte.
    »Es heißt, ANIMALFARM bringe ein neues Futter auf den Markt«, fuhr er genüßlich fort. »Es soll die Zielgruppe der hochkarätigen Kundschaft bedienen und, wie ich gehört habe, DANDY CAT heißen. Klar, daß dafür jede Menge Versuchskaninchen benötigt werden, die das Zeug monatelang fressen müssen. Zumindest in diesem Land aber ist es aufgrund rigider Tierschutzgesetze für die Industrie immer schwerer geworden, an genügend Versuchstiere heranzukommen, und sei es auch nur, um sie mit einer guten Mahlzeit zu verwöhnen. So kommen wohl allmählich nicht ganz koschere Methoden zum Einsatz, um die Testreihen in aller Eile fertigzustellen. Francis, vielleicht kannst du mir an diesem Punkt weiterhelfen ...«
    Er durchbohrte mich mit seinem glühenden Blick wie mit einem Spieß.
    »Kann es sein, daß diese Männer mit den Skimasken, die uns beide mit Betäubungspfeilen attackiert und dich schließlich erwischt haben, in der Manufaktur zu Hause sind?«
    »Ähm ...« Eine konkretere Antwort als diese wollte sich meiner Kehle nicht entwinden.
    »Entschuldige, wir haben dich nicht verstanden. Heißt das: ja?«
    Der Kerl verstand es wirklich, nachzutreten!
    »Ähm ...«
    »Also ich höre daraus, daß die Blasrohrmänner später in der Manufaktur einträchtig neben Fabulous gesessen und genau beobachtet haben, wie du eine ordentliche Schüssel DANDY CAT verdrückt hast. Stimmt's? Haben sie dir vielleicht vorher auch ein bißchen Blut abgezapft oder eine Gewebeprobe entnommen? Derlei Sachen sind wichtig bei diesen Tests, um Informationen über den Typ des Versuchskaninchens herauszubekommen, weißt du.«
    Adrian strahlte, als habe er einen Zaubertrick vollführt. Die Traube um ihn herum bestaunte ihn mit offenen Mündern, mein hübsches Mündlein eingeschlossen. Sein rötliches, lockiges Fell mit den schwarzen und cremeweißen Abzeichen schien wie von innen beleuchtet, und die gekräuselten Schnurrhaare vibrierten, als seien sie von einer magischen Spannung aufgeladen. Meine Wenigkeit dagegen mußte ein ziemlich erbärmliches Bild abgeben. Ich hatte nicht nur die Sprache verloren, ich fühlte mich außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen.
    Da sprang mir Junior buchstäblich zur Seite. Er stellte sich ungerührt von Adrians allwissendem Gehabe neben, ja fast vor mich hin und trotzte ihm mit kämpferischem Ausdruck.
    »Okay, Herr Oberschlau, jetzt wissen wir alle, daß du der ideale Kandidat für Wer wird Millionär bist. Verdächtig bloß, daß dein Kenntnisreichtum nur Dinge betrifft, die sich außerhalb dieses Hauses abspielen. Vielleicht täte es dir und uns aber ganz gut, wenn du vor der eigenen Haustür kehren würdest. Fangen wir doch mit ...«
    »Genau!« schrie ich beinahe, da ich durch den unerwarteten Beistand mein Argumentationsvermögen wiedererlangt und neuen Mut geschöpft hatte. »Fangen wir doch mit den Besitzern dieses Palastes an: Agatha und Dr. Gromyko. Du sagtest, daß sie als Unternehmer in Asien tätig gewesen waren. Um welche prosperierenden Unternehmungen mag es sich da wohl gehandelt haben?«
    »Sie betrieben eine Biotech-Firma, wenn du es genau wissen willst«, sagte Adrian wie aus der Pistole geschossen. »Sie sind nämlich beide geniale Molekularbiologen, die an der Weiterentwicklung von Impfstoffen gegen tropische Krankheiten arbeiteten.«
    »Ach, so ist das. Sie besaßen eine Biotech-Firma , und sie forschten in Sachen Impfstoffe. Die reinsten Albert Schweitzers, was? War es nicht eher so, daß in dieser Biotech-Firma Abertausenden von uns das Fell über die Ohren gezogen wurde, um Pelzhändler in aller Welt mit billiger Ware zu versorgen?«
    »Tut mit leid,

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