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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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sie umgebenden Ambiente und, wie es aussah, von der erstklassigen Behandlung seitens ihrer Besitzer.
    Allerdings gab es zwischen uns und ihnen doch eine Gemeinsamkeit, wenn man Junior mal ausklammerte. Dies war mir bei meiner gestrigen Stippvisite gar nicht aufgefallen. Um es mit Kongs unübertrefflich taktvollen Worten auszudrücken, hatten auch die, die wir retten wollte n , »schon mal knackiger ausgesehen«. Die vielen Chinchilla-Perser, Langhaar Tabbys, Birmas, Ragdolls, und welchen erlesenen Rassen sie auch sonst angehören mochten, waren allesamt, wie man so sagte, vom Alter gezeichnet. Nicht daß es sich bei ihnen um Greise gehandelt hätte, bei weitem nicht. Doch sie hatten ihren Zenit schon überschritten und befanden sich gegenwärtig im Übergangsstadium zur Seniorenära. Und diese Beobachtung erinnerte mich wieder an meinen grausigen Traum von den vorzeitig vergreisenden Schönlingen und dem klagenden alten Dressman. Mit einem Male beschlich mich die böse Ahnung, daß ich mich in einem falschen Spiel befand, daß mich finstere Mächte als Werkzeug ihrer Machenschaften mißbrauchten. Selbstverständlich hatte ich von den Zusammenhängen keine Ahnung. Ich wußte nur mit der prophetischen Gabe eines Hellsehers: Nun war es zu spät!
    »Klapp mal die Löffel auf und stell die Glubscher auf Feinschärfe, Freundchen!«
    Kong stieß mit der Pfote einen Abessinier an, der in ausgestreckter Pose vor dem Kamin lag, als sei er vor lauter Wohlbehagen in Ohnmacht gefallen. Die Glut beschien den Rücken des Artgenossen rubinrot, und mit seinem beigebraunen Fell, seinem eleganten Körper und seinem langen und am Ende spitz zulaufenden Schwanz sah er aus wie ein Panther in Kleinformat.
    Er schaute durch halbgeöffnete Augen zu uns auf. Eigentlich hätten Kong & Co, allen voran Blaubart mit seiner halbseitig gelähmten Monstervisage, auf ihn wie Gestalten aus einem Gruselkabinett wirken müssen. Sie waren in seiner feinen Umgebung so deplaziert wie knatternde Fürze. Doch der Abessinier betrachtete die ihn umzingelnde Horrormannschaft so gleichmütig, als handelte es sich um die degenerierte adlige Verwandtschaft, die zu Besuch gekommen war.
    »He, du Eierkopf, ich rede mit dir!« rief Kong und plusterte sich mächtig auf, weil er den Respekt vermißte, der ihm gewöhnlich entgegengebracht wurde.
    Ich schaute mich schnell um und stellte fest, daß auch die anderen keine Anstalten machten, schreiend vor der Horde der abgetakelten Krieger wegzulaufen. Sie setzten ihr Aufwachritual in aller Gemütlichkeit fort, während sie uns mit derselben Neugier beäugten, mit der man einen tropfenden Wasserhahn betrachtet.
    »Was ist denn?« sagte der Abessini er endlich. »Wer seid ihr?«
    »Wer wir sind, du Trottel? Wir sind deine Rettung!«
    Auch Kong blickte sich nun um. Es war schwer zu bestimmen, ob er von den Mitbewohnern des Abessiniers stehenden Applaus erwartete oder einfach nur verwirrt war.
    »Was für eine Rettung?« fragte der zu Errettende. »Was wollt ihr eigentlich?«
    »Keine Panik«, schritt ich ein. »Euch mag dieser Überfall vielleicht ängstigen, aber ich verspreche euch, alles wird wieder gut.«
    »Niemand ängstigt sich, mein Bester", entgegnete der Abessinier und erhob sich gähnend. Auch die anderen Teppichdöser hatten ihren Dämmerzustand allmählich abgeschüttelt, standen auf und schlurften uns entgegen. »Also worum geht es, Gentlemen?«
    »Es ist so«, sagte ich, »ihr werdet gehalten von Menschen, die nur dem Anschein nach euer Bestes im Auge haben. Ich weiß, das klingt lächerlich angesichts des Überflusses, den ihr genießt. Doch Agatha und Dr. Gromyko sind in Wahrheit Mörder, Mörder an unserer Art. Sie waren es in der Vergangenheit, und sie ziehen auch heute noch eine Blutspur hinter sich. Ihr befindet euch in größter Gefahr. Es ist eine komplizierte Geschichte. Aber ich will trotzdem versuchen, sie euch ...«
    »Ach, Francis, das Erzählen von komplizierten Geschichten ist in deinem Alter wirklich eine verdammt komplizierte Geschichte!« ertönte plötzlich hinter meinem Rücken eine wohlbekannte Stimme. Ich riß mich herum und sah Adrian mit dem für ihn typischen Ausdruck der Arroganz grinsend die Wendeltreppe heruntertapsen. In diesem Moment fragte ich mich ernsthaft, weshalb ich für diesen Großkotz und sein nicht minder blasiertes Gesindel mein Leben riskierte.
    »Deine Hartnäckigkeit ist wirklich bewundernswert, mein Freund«, fuhr Adrian kopfschüttelnd fort, nachdem er unten

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