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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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die in Begleitung von Adrian und Fabulous aufgetaucht waren, nachdem ich die erste Leiche entdeckt hatte und die mich wie die anderen ausgelacht hatten. Mit ihren keilförmigen Köpfen, ihrem extrem schmalen Körperbau und den azurblauen Augen gehörten sie zu einer exklusiven orientalischen Rasse und sahen, um im Vokabular eines Ausgehungerten zu bleiben, einfach zum Anbeißen aus. Wahrscheinlich waren sie nicht einmal geschlechtsreif. Doch da mich die Weisheit des Alters gelehrt hatte, schon heute für morgen vorzusorgen, erbot ich mich zur sofortigen Hilfe an. Denn ganz offensichtlich befanden sie sich in Not.
    »He, ihr da!« rief ich. »Was ist los? Was macht ihr hier draußen?«
    Die Black Beautys unterbrachen ihr nervöses Gerenne, taten ein paar Schritte zur Mauer und schauten erleichtert zu mir auf.
    »Bist du nicht Francis?« sagte die anscheinend etwas Ältere und schraubte ihren schmalen Hals wie ein Teleskop zu mir hoch.
    »Ja, der bin ich. Und wer ihr seid, weiß ich auch. Wir sind einander gestern begegnet.«
    »Wir sind erst seit einem Monat hier und kennen uns in der Gegend noch nicht so richtig aus«, sagte die andere Anwärterin auf das Lustobjekt Nummer eins des kommenden Sommers. »Jetzt haben wir uns verlaufen.«
    »Wo wohnt ihr denn?« erwiderte ich, ganz der Gentleman mit den ehrenwertesten Absichten, dessen Gedanken gleichwohl zum kommenden Sommer abschweiften. Sie nannten mir die Straße.
    »Kommt mit. Die liegt auf meinem Weg.«
    Die beiden jungen Damen kletterten wie der Blitz zu mir auf die Mauer und zeigten mir ihre Dankbarkeit dadurch, daß sie mich hemmungslos mit Nasenschubsern verwöhnten, wie unbefangene Teenager es zu tun pflegen. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß dies die Phantasien des ehrenwerten Gentleman bezüglich des kommenden Sommers ins Uferlose steigerte – ungeachtet der Tatsache, daß sein Glücksnerv im Moment ein wenig eingeklemmt war. Danach schlugen wir uns mal hintereinander, mal nebeneinander durch das Schneegestöber vorwärts.
    »Was um alles in der Welt habt ihr euch gedacht, bei dem Wetter die warme Stube zu verlassen?« schimpfte ich, w ä hrend ich wie ein alter Mann voran trottete und mich zugegebenermaßen auch so anhörte. »Das kann schnell ins Auge gehen. Schon so manch einer von uns ist dabei erfroren.«
    »Wir wollten auch gar nicht lange draußen bleiben«, erwiderte die Ältere. »Wir hatten uns am Nachmittag mit unserer Freundin Fabulous verabredet. Aber sie ist nicht aufgetaucht. Und so haben wir sie überall gesucht und uns dabei immer mehr von unserem Heim entfernt. Schließlich wurden wir von der Dunkelheit überrascht und verloren vollkommen die Orientierung.«
    »Fabulous hat zur Zeit weiß Gott Wichtigeres im Kopf als romantische Winterspaziergänge«, entgegnete ich.
    »Ja, das stimmt«, sagte der jüngere Vamp in spe. »Sie ist immer so traurig und weint sehr viel. Wir wollten sie ein bißchen aufmuntern.«
    Obwohl das für mich keine spektakuläre Information war und obwohl ich wußte, daß die heimlichtuerische Fabulous den schwarzen Perlen bestimmt nichts Brisantes verraten hatte, fragte ich dennoch wie beiläufig:
    »Warum ist sie denn immer so traurig?«
    »Es ist wegen ihres Sohnes. Er soll sehr krank sein. Trotzdem ist er davongelaufen und irrt im Revier umher. Sie möchte ihn davon überzeugen, heimzukehren und sich behandeln zu lassen. Aber er weigert sich.«
    Ich legte eine Vollbremsung hin und erstarrte. Mein Kopf fühlte sich an, als hätte er soeben Bekanntschaft mit einer Abrißbirne gemacht. Die einzelnen Stücke des Puzzles flogen vor meinem geistigen Auge in alle Himmelsrichtungen auseinander, um schon im nächsten Moment wieder zurückzuschwirren und sich zu einem ganz anderen Puzzle zusammenzufügen. Als ich mich wieder einigermaßen erholt hatte, wandte ich mich den Hübschen hinter mir zu, die ebenfalls stehengeblieben waren und mich mit besorgtem Ausdruck musterten.
    »Nein, nein«, sagte ich. »Da habt ihr sicherlich etwas mißverstanden. Es geht nicht um Fabulous' Sohn, sondern um den ihres Halters, Maximilian Hutchkins.«
    Die mittelmeerfarbenen Augen der Fräulein Schwarz waren immer noch voller Fragezeichen. Ich hatte den leisen Verdacht, daß sie nur eine Antwort akzeptieren würden, nämlich die, daß ich nun komplett übergeschnappt sei.
    »Dieser kranke Sohn«, versuchte ich die Geschichte auseinanderzuklamüsern, »er ist ein Mensch, versteht ihr? Und sein Vater ist ein mächtiger Konzernboß. Er

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