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Felidae 4 - Das Duell

Titel: Felidae 4 - Das Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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dir eigentlich dabei gedacht, uns bei diesem Weltuntergangswetter aus der warmen Stube zu holen und uns mit diesem Meuchelmörder-Schwachsinn alle in Furcht zu versetzen! Ist deine Sehnsucht nach den alten Tagen als Meisterdetektiv so groß, daß du die Verbrechen schon erfinden mußt? Tja, die schönen Tage, wo du bei den Weibern den tollen Hecht markieren konntest, sind ein für allemal vorbei, du Versager!«
    Er schüttelte traurig den Kopf.
    »So ein verdammter Mist! Diese Kommandoaktion, die sich jetzt als große Kommandoscheiße entpuppt hat, hat sich inzwischen bis in den letzten Winkel des Reviers herumgesprochen, und alle erwarten von uns, daß wir als Helden nach Hause zurückkehren. Statt dessen stehen wir jetzt wie Trottel da!«
    Er riß seinen Kopf zu Blaubart herum und drohte ihn durch seine blitzenden Augen in Brand zu stecken.
    »Wenn du das nächste Mal einen Trupp für einen gefährlichen Einsatz benötigst, wende dich an den Tuntenball, du Torfkopf!«
    Kong bedeutete mit einem zackigen Nicken seinen Mannen den Rückzug, worauf diese grimmig die Wendeltreppe ansteuerten.
    »Aber seid doch noch ein Weilchen unsere Gäste«, sagte der Abessinier, der inzwischen hellwach war und es anscheinend furchtbar aufregend fand, daß sich in seiner noblen Behausung etwas so Dramatisches abgespielt hatte. »Wir haben heute leicht angedünstetes Kaninchen , und wer es blutig mag, kann sich auch am Mäuseragout bedienen. Und für die Vegetarier unter euch ...«
    Kongs Truppe verließ den Raum mit Beschimpfungen in meine Richtung, in die sich allerdings auch schon wieder versöhnliche Töne ob des in Aussicht gestellten Menüs mischten. Adrian, Blaubart, Junior und ich blieben zurück und verharrten in Schweigen. Der Vorwurf der Aufschneiderei haftete wie ein übler Geruch an mir. Das unausgesprochene Urteil stand fest: Der alte Narr hatte Vorwürfe gegen Unschuldige erhoben, um sich den Revierbewohnern noch einmal als der große Kriminalist ins Gedächtnis zurückzurufen, der er längst nicht mehr war.
    »Kong hatte unrecht, als er meinte, ich würde Verbrechen erfinden«, unterbrach ich das Schweigen. »Der Strangulierte am Wasserhahn ist eine Tatsache und keine Erfindung von mir.«
    »Aber warst du es nicht selber, der am Anfang die Theorie vertrat, daß es das Werk eines Tierquälers sei?« sagte Adrian und sprang vom Tisch herunter. »Warum muß es denn unbedingt ein raffinierter Mord sein?«
    Es fiel ihm nicht schwer, einen Verlierer zu trösten. Ans Gewinnen gewöhnt, verkniff er sich den lautstarken Triumph und bediente sich einer noch mieseren Methode, seinen Gegner nachträglich zu demütigen: Er bekundete Verständnis für dessen Versagen. Geschenkt!
    »Am Anfang besaß ich auch noch nicht die Informationen, die ...«
    O Gott, ich war im Begriff, denselben Fehler zweimal hintereinander zu begehen! Logisch, daß Adrian mir das nicht verzieh.
    »Was wolltest du sagen, Francis? Doch nicht etwa, daß du zu der Zeit nicht die Informationen hattest, die du später von Fabulous bekommen hast?«
    Ich gab es auf und zeigte meine Resignation ganz offen.
    »Ich frage mich, weshalb sie mich angelogen hat. Fällt dir ein Grund dafür ein, du Genie?«
    »Launisches Weib«, sagte er und sah dabei selbst wie ein launisches Weib aus. Er rollte sich mit seinem gekräuselten Fell auf dem Teppich aufreizend hin und her, als führe er den neuesten Schrei von Vivian Westwood vor. »Man weiß bei diesen Edelrassen nie, was in ihren Köpfen vorgeht. Anzunehmen sogar, daß sie selbst an den Bockmist glaubt, den sie da verzapft hat.«
    »Und was glaubst du, weshalb Animalfarm in dieser Gegend seine Zelte aufgeschlagen hat?«
    »Höre ich im Unterton deiner Stimme, daß du das Verhör auf Umwegen weiterführen willst, Francis? Was soll's, ich habe nichts zu verbergen, Fabulous erzählte mir, daß Maximilian einen Sohn habe, der hier irgendwo untergetaucht sei. Warum, weiß ich nicht. Jedenfalls sei er sehr krank und benötige medizinische Hilfe. Man sei auf der Suche nach ihm. Ich nehme an, daß der Oberboß das Geschäftliche, nämlich die Einführung eines neuen Produkts, mit der Lösung seiner familiären Probleme verbinden wollte und deswegen die Schaltzentrale des Konzerns vorübergehend in unser Viertel verlegt hat. Für diese Auskunft würde ich jedoch auf keinen Fall die Pfote zum Schwur heben, nachdem wir wissen, aus welch glaubwürdiger Quelle sie stammt.«
    Ich war mir nicht so sicher. Immerhin würde die

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