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Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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verdrückten sich Sancta und Junior ins Wohnzimmer auf ihre Kissen. Offen gesagt bestätigten die beiden in letzter Zeit die miesesten Vorurteile über unsereins: den ganzen lieben langen Tag in der Sonne auf der faulen Haut liegen, zwischendurch den Magen füllen, sodann ein gemütliches Nachmittagsnickerchen nachschieben und sich abends neben dem Herrchen auf der Couch ein paar Minütchen den Blödsinn aus dem Fernseher antun, bis die Äuglein zufallen und so weiter und so fort. Herr im Himmel, hatte den beiden denn niemand gesagt, dass wir im alten Ägypten als Götter verehrt worden waren? Wer hatte
Respekt vor einem Gott, der den Lebensstil eines adoptierten Penners pflegte? Apropos altes Ägypten: Exakt dieses versunkene Reich sollte mir zur weiteren Nachforschung verhelfen.
    Deshalb nahm ich Blaubart schnell beiseite, bevor er den beiden Faulenzern freudig hinterherhumpeln konnte, um sich auf flauschigem Kissen ebenfalls ein hübsches Verdauungsschläfchen zu gönnen. Ich wollte mich ihm offenbaren. Er aber ahnte wohl, dass schon wieder Arges in der Pipeline lag, und fixierte mich mit seinem heilen Auge in einer Kombination aus gespielter Resignation und echter Neugier.
    »Was ist denn bei dir nicht total verrückt und duldet keinen Aufschub, Francis? Also, was ist denn jetzt wieder kaputt? Dreht sich diesmal die Erde rückwärts, und wir müssen sie wieder in die richtige Richtung schubsen? Scheiße ja, egal, was es ist, du kannst auf meine Hilfe zählen.«
    Ein Genie! Dreht sich diesmal die Erde rückwärts? Haha, köstlich, einfach köstlich! »So ungefähr«, antwortete ich und erzählte ihm alles, was mir seit meinem »Unfall« zugestoßen war, einschließlich der Nebensächlichkeit, dass ich ihn eigentlich umgebracht hatte. Hierbei las ich in seinem ramponierten Gesicht die unterschiedlichsten Regungen, von Ungläubigkeit über Erstaunen bis zu leichter Verzweiflung. Am Schluss meiner Erzählung starrte er mich so baff an, als stecke in seinem Hintern ein Betäubungspfeil, der nun seine volle Wirkung entfaltete.
    »Ich gehe mal davon aus, dass das keine Super-Verarsche ist, Francis«, sagte er schließlich, nachdem er seine alte ruppige Fasson wiedergefunden hatte, wenn auch unter
Mühen. »Aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, wann du mich verarschst und wann nicht, Scheiße ja! Du meinst das alles in vollem Ernst, nicht wahr?«
    »Ja«, war meine schlichte Antwort.
    »Okay, aber ich weiß wirklich nicht, wie ich dir helfen soll, wenn die beschissene Zeit rückwärtsläuft. Ich meine, ich kann ihr wohl kaum eine Tracht Prügel verpassen.«
    »Nein, das kannst du nicht. Doch bevor wir zum Praktischen kommen, eine Frage: Blaubart, wo kommst du gerade her? Oder präziser, wo befindet sich deine momentane Bleibe?«
    »Wo ich herkomme? Ich wüsste nicht, was dich das großartig anginge, mein Freund, Scheiße nein!«
    »Blaubart, keine Ausflüchte jetzt. Ich weiß schon längst, dass du ein Streuner bist. Aus Überzeugung und Freiheitsliebe, wofür dir meine Hochachtung gebührt. Im Übrigen ist es mir vollkommen gleichgültig, welchen Lebensstil mein bester Freund pflegt. Also noch einmal: Wo warst du vor etwa zwei Stunden?«
    Er schien mich verstanden zu haben, und in die noch soeben beleidigte Fassade kehrte jetzt so etwas wie Stolz ein. »In so einem blöden Haus halt. Im Keller, wenn du es genau wissen willst.«
    »Sieht dieser Keller etwa so aus, wie ich ihn eben beschrieben habe? Und wohnt in den oberen Stockwerken des Hauses ein professorengesichtiger Eierkopf und ein Spitzohr namens Max?«
    »Könnte sein. Nein, nicht könnte sein, Scheiße ja, es handelt sich wirklich um das gleiche Haus. Aber mein Ehrenwort,
Francis, ich war dort nur Tourist und hab in diesem doofen Keller gepennt.«
    »Mist, dann können sie nicht nur die Zeit rückwärtslaufen lassen, sondern auch über parallele Zeitläufe bestimmen!«
    »Was meinst du damit? Und wer sind sie ?«
    »Wenn ich das nur wüsste. Genug der Theorie, wir schreiten zur Praxis über. Komm mit!«
    Ich nahm ihn vor die Tür des Arbeitszimmers mit. Gustav war außer Haus. Aber er war nicht einfach so aus dem Haus gegangen. Wenn ich es mit einem Auge richtig mitgekriegt hatte, hatte er sich vermutlich seit seiner Abiturfeier zum ersten Mal einen Anzug übergezogen. Nun ja, dadurch sah er zwar nicht mehr wie ein XXL-Büffelmozzarella im Morgenmantel aus, sondern wie ein XXL-Büffelmozzarella im Anzug und einer Krawatte um den Hals, aber mit den

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