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Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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bestand, dessen beide Enden auf die Schulter und die Brust herunterfielen. Der König lag leger auf einem Diwan und hatte die linke Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger diagonal himmelwärts gestreckt. Unter dem Diwan ruhte ebenfalls in legerer Pose ein Urahn von meinesgleichen mit recht blasiertem Ausdruck. Er war schwarz und trug um den Hals eine eng anliegende goldene Kette.
    Das, was mein Herz um ein paar Takte aussetzen ließ, war jedoch das Objekt am Himmel, das der königliche Finger anvisierte. Bei oberflächlicher Betrachtung ähnelte es einer Abstraktion der Sonne; gar nicht weit hergeholt, wenn man bedachte, dass die alten Ägypter einen Giga-Kult um sie betrieben hatten. Aber beim näheren Hinsehen schien ein Detail daran nicht ins Bild zu passen. Und mir kam dieses Detail verdammt bekannt vor! An der linken Wand des Kreises war eine Delle erkennbar, durch die sich eine Art Tunnel nach innen wölbte und auf der anderen Seite wieder herausbrach. Etwas weiter von dem Sonnengebilde entfernt leuchtete geradezu unscheinbar ein Stern.
    Das Gleiche hatte ich erst vor ein paar Stunden gesehen, und zwar in den Unterlagen des experimentellen Physikers, dort jedoch zusätzlich mit allerlei mathematischen Formeln versehen. Die Ähnlichkeit der beiden Abbildungen war jedenfalls frappant, und wieder musste ich dabei an den sogenannten Morf denken. Was hatte es damit auf sich? Ich wollte meine sensationelle Entdeckung sogleich Blaubart mitteilen – als er mir zuvorkam.
    »Francis, das musst du dir ansehen.« Er hatte sich am Boden über ein Blatt Papier gebeugt und betrachtete es voller Faszination. »Ich hab’s zwar nicht so mit Lesen, aber ich habe trotzdem das komische Gefühl, der Wisch hier könnte das sein, wonach du suchst.«
    »Lass sehen«, jubilierte ich, sprang vom Tisch herunter und gesellte mich zu ihm. Tatsächlich, unter Blaubarts gescheckten Pfoten steckte der erste Türöffner, den ich für den Eintritt in das mysteriöse Reich gerade gebraucht hatte. Und der alte Halunke hatte ihn mit seinem unnachahmlichen Instinkt aufgespürt. Es handelte sich um ein offizielles Einladungsschreiben auf edelstem, cremeweißem Büttenpapier. Weshalb Blaubart ausgerechnet bei diesem Schriftstück sofort einen Zusammenhang zu meinem Anliegen hergestellt hatte, war offenkundig. Den Briefkopf zierte nämlich das stilisierte Haupt eines schwarzen Artgenossen. Darunter stellte sich in geschwungenen Lettern eine gewisse Re-Gesellschaft vor, ohne auszuführen, welchem Zweck sie diente. Diese gab sich die Ehre, anlässlich der Wiedereröffnung des Ägyptischen Museums, das unlängst aufwendig renoviert worden war, zu einem Empfang zu bitten. Vor der eigentlichen Veranstaltung würden einige mit
der Materie vertraute Autoritäten Reden halten, unter anderem auch ein Walk-Like-an-Egyptian-Insider namens Gustav Löbel. Das Ganze fand heute um zwanzig Uhr, also in etwa zwei Stunden statt, und es waren zu dem Event viele Promis und Politiker eingeladen. Unterschrieben von keinem Geringeren als dem aktuellen Außenminister höchstpersönlich, der als Schirmherr für die Veranstaltung fungierte.
    Was mich jedoch an diesem Papier wirklich von den nicht existenten Socken haute, war Gustavs Bleistift-Geschreibsel am unteren rechten Winkel der Seite. »Treffen Ewald Hindenkraut«, stand ganz unschuldig da. Hindenkraut, der physikalische Eierkopf, Max’ Herrchen! Endlich war die Verbindung hergestellt. Ich konnte mir nicht helfen, doch glaubte ich mit einem Mal auf diesem Empfang die Antworten auf jene Fragen zu finden, die mich in den letzten Tagen so malträtiert hatten, auch wenn ich nicht die geringste Vorstellung davon besaß, wer mir die Antworten geben sollte.
    »Und?«, wollte Blaubart wissen und glotzte mich mit dem einen Auge erwartungsvoll an.
    Ich erklärte es ihm. »Natürlich habe ich nicht den blassesten Schimmer, was dieser Wiedereröffnungs-Empfang mit der rückwärtslaufenden Zeit zu tun hat. Doch sagt mir eine innere Stimme …«
    »… dass wir dort schleunigst nach dem Rechten sehen sollten.«
    Ich ließ mich resigniert auf die Hinterbeine nieder. »Das wird leider nicht möglich sein.«
    »Warum denn nicht, zum Teufel?«
    »Weil das Ägyptische Museum am anderen Ende der Stadt an der Museumsmeile liegt, Blaubart. Per Pfote brauchen wir mindestens einen halben Tag dorthin. Wenn wir auf halber Strecke nicht schon völlig entkräftet zusammengebrochen sind.« ( 4 )
    Blaubart hockte sich ebenfalls hin, leckte

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