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Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman

Titel: Felidae 8 - Göttergleich: Ein Felidae-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Akif Pirinçci
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habt.«
    »Wieso?«
    »Weil die wichtigste Sache gar nicht zur Sprache gebracht wurde. Man hat es vermieden, diesen Punkt überhaupt anzusprechen.«
    »Du meinst, weil nicht klipp und klar gesagt wurde, dass auf der Erde die Zeit von nun an wieder vorwärtslaufen wird, wie es sich gehört? Da kann ich dich beruhigen …«
    »Nein, das meine ich nicht. Tue nicht so, als wüsstest du nicht, was ungesagt blieb. Ich weiß genau, dass ihr nicht nur über die Optionen vorwärts oder rückwärts verfügt. Im Lauf meines Abenteuers geschah nämlich einmal etwas höchst Kurioses, wenn in einem Kuriositätenkabinett diesem Wort überhaupt eine Bedeutung beizumessen ist. Ich erinnere mich sehr genau, dass ich meinen besten Freund Blaubart in Notwehr getötet habe. Im Anschluss daran hatte ich wieder meine ›fünf Minuten‹, in denen alles rückwärtsgelaufen ist. Erfreulich, denn dadurch wurde auch Blaubarts Tod ungeschehen. Als ich nach Hause zurückkehrte und die Zeit wieder in die gewohnte Richtung verlaufend wahrnahm, da tauchte er plötzlich im Garten auf, als wäre nichts passiert. Vor meinem Weggang jedoch hatte diese Episode gar nicht stattgefunden.«
    »Was folgerst du daraus?«
    »Dass ihr nicht nur den Lauf der Zeit verändern, sondern auch Parallelzeitläufe kreieren könnt. Und somit Paralleluniversen, in denen sich jeweils alternative Zeitabläufe manifestieren. Es spielt also überhaupt keine Rolle, ob auf der Erde die Zeit wieder ihren gewohnten Gang geht und ich nun nach Hause komme und diese verrückte Geschichte ad acta lege. Denn vielleicht haben die anderen Pis längst alternative Weggabelungen aufgetan, obwohl sie mir am Schluss der Diskussion recht gaben und so taten, als würden sie die ganze Sache abblasen. Vielleicht ereignet sich in einer anderen Realität alles ganz anders. Darin bleibt Francis ein Gefangener auf Chronos, und die Erde wird nach und nach von den Felidae und allem, was mit ihnen zusammenhängt, gesäubert .«
    Pi blieb abrupt stehen und schaute mir tief in die Glubscher. Jetzt wirkte er nicht mehr so fröhlich. »Wie wär’s mit ein bisschen Vertrauen?«
    »Vertrauen? Ich vertraue nur den Nährwertkennzeichnungen auf den Futterdosen!«
    »Francis, du hast alles erreicht, was du angestrebt hast. Du hast die Zeitmanipulation durchschaut, zig Anschläge auf Leib und Leben überlebt, der neuen Weltordnung getrotzt, deren Verursacher gestellt und sie schließlich davon überzeugt, dass sie den falschen Weg gegangen sind. Was willst du noch mehr? Welches Ende hättest du denn gerne?«
    »Ein wirkliches «, sagte ich. »Eins, von dem ich weiß, dass es das endgültige ist, egal mit welcher Konsequenz.«
    Und prompt fand ich mich – nein, nicht erneut in unserem Garten, wo ich debilen Blickes das Wachsen der Grashalme
verfolgte, sondern im abgedimmten Operationssaal der Tierklinik wieder, wohin man mich nach dem Unfall überführt hatte. Wie bereits erlebt, lag ich mit dem Rücken auf einem Edelstahltisch und glotzte in eine dreiäugige Operationsleuchte hinein. Vollgepumpt mit schmerzlindernden Drogen, versteht sich. Vielleicht war es genau das: Alles, was ich erlebt und durchlitten hatte, hatte sich in Wahrheit gar nicht ereignet, sondern war der Wirkung der Betäubungsmittel geschuldet gewesen. Was hatte noch Pi (falls es ihn je gegeben hatte) gesagt, als er mir damals kurzzeitig just an dieser Stelle erschienen war? »Denk nur immer daran, dass Erinnerungen nichts weiter sind als jederzeit austauschbare Schimären.« Dank der Mittelchen hatten sich da wohl einige Synapsen in meinem Schädel unglücklich verknotet, und ich hatte mir die ganze Zeit-kaputt-Chose nur zusammengesponnen.
    Onkel Doktor in grüner Chirurgenmontur und die vollbusige blonde Schwester, die aussah, als bessere sie ihr Gehalt nebenher in der Pornobranche auf, erschienen über mir, und ich bekam die finale Spritze zum »The Big Sleep« in den Hintern gejagt. Langsam schlossen sich meine Augen. Selbstverständlich würde diese Operation nicht so verlaufen wie die letzte beziehungsweise wie die, welche mein durcheinandergeratenes Hirn mir vorgegaukelt hatte. Ich würde nicht in einer Welt aufwachen, in der die Zeit rückwärtslief. Falls ich überhaupt je wieder aufwachte und nicht dem Sensenmann freundlich die Knochenhand schüttelte.
    Dann klappten meine Lider endgültig zu …
    Um noch einmal und unter größter Anstrengung nur einen Spaltbreit wieder aufzugehen. Da standen sie alle. In
der schier grenzenlos

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