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Fels der Daemonen

Fels der Daemonen

Titel: Fels der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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fünf Meter. Aber bis raus ins Meer sind es mindestens vierzig, fünfzig Meter, vielleicht mehr. Das schaffe ich kaum.«
    Justus erwiderte nichts. Er wusste genau, was Peter eigentlich hatte sagen wollen. Wenn es ihm als Sportass kaum möglich war, diese Strecke zurückzulegen, dann konnte er es erst recht nicht, das war Justus völlig klar. Enttäuscht schaute er auf das Wasser. Seine Zähne begannen zu klappern.
    Auch Peter war frustriert. Die Idee hatte so vielversprechend geklungen! Der Ausweg schien greifbar nahe! Sie hätten nur durch den Tunnel schwimmen müssen, und dann wäre dieser Albtraum ein für alle Mal zu Ende gewesen. Und dann musste er an Bob denken. Ihr Freund war immer noch ganz alleine da draußen, und sie hatten keine Ahnung, wie es ihm ging.
    Plötzlich kam Peter eine Idee. Sein Blick verfinsterte sich, als er nachdachte, und dann fasste er einen Plan. »Bin gleich wieder da«, sagte er grimmig und tauchte ab.
    »Was?« Justus hob irritiert den Kopf. »Peter?«
    Wenige Augenblicke später war der Zweite Detektiv zurück. In einer Hand hielt er das Seil, mit dem Justus vor ein paar Stunden abgestürzt war.
    »Das Seil!«, staunte Justus, machte aber sofort ein ziemlich verwundertes Gesicht. »Und ... was willst du damit?«
    »Ich werde das jetzt versuchen.« Peters Stimme klang fest und entschlossen. »Du hältst das eine Ende fest, und ich schwimme mit dem Seil durch den Tunnel nach draußen. Vielleicht ist es lang genug, dann zieh ich dich raus. Wenn nicht, komm ich zurück.«
    »Peter, entschuldige, aber das ist Blödsinn!«, sagte Justus unwirsch. »Alles, was du damit erreichst, ist, dass du absäufst oder wir beide. Und das hilft Bob gar nichts. Außerdem ist das Seil viel zu kurz. Lass uns lieber noch eine Weile warten, und dann versuchen wir an den Strand zu gelangen und den anderen Ausgang zu finden.«
    »Eine Weile warten?«, regte sich Peter auf. »Sieh dich doch an! Du bist vor Kälte schon ganz blau im Gesicht.« Er drückte Justus das eine Ende des Seils in die Hand. »Und was, wenn uns die Typen dann doch erwischen? Hm? Ist Bob dann geholfen? Die stehen sicher vor allen Ausgängen und lauern nur drauf, dass wir aus dem Loch kommen.«
    »Aber Peter. Wir ...«
    »Ich mach das jetzt. Bis gleich!«, schnitt ihm Peter das Wort ab, holte erneut tief Luft und tauchte ab.
    »Peter!«, rief Justus entsetzt. »Peter! Nicht!«
    Doch er sah nur noch die schemenhafte Gestalt seines Freundes, die sich langsam unter Wasser entfernte. »O mein Gott, wenn das mal gut geht!«
    Aber schon zwanzig Sekunden später war Peter wieder da.
    »Das U-Boot, Just!«, presste er hervor, nachdem sein Kopf aus dem Wasser geschossen war. »Das U-Boot! Es kommt zurück!«
    »Das U-Boot? Jetzt gerade?«
    »Ja.«
    »Wir müssen sehen, ob Bob dabei ist! Los, lass uns vorsichtig rausschwimmen. Wir bleiben ganz nah an der Wand und hoffen mal, dass sie uns nicht sehen.«
    Die beiden Jungen verließen ihre Kaverne, tauchten zur Wand und schoben sich zentimeterweise daran hinauf. Wie zwei dunkle Steine erschienen ihre Haarschöpfe an der Wasseroberfläche. Als ihre Augen und Nasen über Wasser waren, sahen sie, dass sich die zwei Ganoven immer noch am Strand befanden. Aber deren Blicke waren ausschließlich auf das U-Boot gerichtet, dessen grauer Schatten in diesem Moment auf den Anleger zusteuerte. Dann tauchte es rauschend und spritzend auf.
    Kurz darauf öffnete sich die Luke, und fünf weitere Männer verließen das U-Boot. Aber Bob stieg nicht aus.
    »Wo ist er?«, zischte Peter.
    »Keine Ahnung. Leise.«
    Die jetzt sieben Männer unterhielten sich kurz miteinander. Dann verteilten sich sechs von ihnen auf die Höhlengänge, während der siebte seinen Komplizen kurz nachsah und dann wieder ins U-Boot stieg.
    Justus und Peter schauten sich erschüttert an. Jetzt waren sechs der Ganoven hinter ihnen her! Und was mit Bob war, wussten sie immer noch nicht.
    Die Luke des U-Bootes wurde geschlossen.
    Auf einmal hatte Justus einen irrwitzigen Einfall. »Peter, hol das Seil! Schnell!«
    »Das Seil? Jetzt doch?«
    Die Scheinwerfer des U-Bootes wurden angestellt.
    »Wenn wir es irgendwie schaffen, das Seil am U-Boot zu befestigen, dann ...«
    »Hängen wir uns dran und lassen uns rausziehen! Das ist genial, Erster!«, jubelte Peter leise. »Einfach genial! Das könnte hinhauen! Das U-Boot fährt viel schneller, als wir schwimmen können! Da hast nicht einmal du Probleme, die Luft so lange anzuhalten!«, feixte er und pikste

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