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Fennelly, Tony

Fennelly, Tony

Titel: Fennelly, Tony Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mord auf der Klappe
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Bilder, die ich je gesehen habe. Er hat mal meinen Wohngenossen Vinnie festgenommen.“
    „Den und die Hälfte aller rechtschaffenen Schwulen im Staat.“
    „Aber Vinnie ist eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens. Wenn das jemals herausgekommen wäre, hätte es seine Karriere im Fernsehen ruiniert.“
    „Es ist also nie rausgekommen?“
    „Wir haben Eddis bezahlt. Das hat uns alles Geld gekostet, was wir auf ein Haus gespart hatten. Nur um leben und atmen zu können.“
    „Das tut mir leid, Rico. Willst du die Bilder in die hintere Bar hängen?“
    „Über mein Bett, das wäre netter. Aber pass mal auf, hier ist es noch heiß. Es ist wohl besser, wir behalten sie im Büro und zeigen sie nur denen, die uns lieb und teuer sind, bis die Sache etwas abgekühlt ist.“
    „Kann sein. Obwohl Eddis dir ja etwas Hitze genommen hat, indem er seine gerechte Strafe dort drüben jenseits des Flusses bekommen hat.“
    „Bestimmt. An den letzten Abenden waren so viele Bullen hier, dass unsere geschätzte Stammkundschaft wegblieb. Jetzt haben sie etwas lockergelassen. Jedenfalls ist jetzt keiner hier.“ Rico rollte die Fotos auf. „Ich weiß nicht, welcher Heilige Eddis aus der Welt geschafft hat, aber ich habe eine Theorie über den armen Pat Russo.“
    „Lass hören.“
    „Einem Bullen würde ich es nicht erzählen. Aber dir kann ich ja vertrauen, Matty.“
    „Leg los und vertrau mir.“
    „Es fiel mir gerade wieder ein. An dem letzten Abend, als Pat hier war, hielt er an, um ein paar Worte zu wechseln.“
    „Hat er gesagt, dass er auf jemanden wartet?“
    „Nee. Hat nur versucht, mich in seine Bibel-Lesegruppe einzuladen. Das tat er meistens. Sagte, was für einen guten Freund er in Jesus Christus gefunden hat. Und ich sagte, ich sei nicht interessiert, weil ich natürlich katholisch bin. Dann ging er wieder nach hinten zum Klo. Um zu gucken, ob da was los war. Wie immer.“
    „Und...“
    „Dann spazierte ein Stammkunde herein und ging auch nach hinten. Ich erinnere mich, dass ich dachte, er verschwendet seine Zeit. Ich meine, er und Pat würden nicht zusammenkommen. Pat war zu fett und dieser Typ zu alt.“
    „Wie sehr zu alt?“
    „Na ja, mittelalterlich. Und ich weiß nicht, wie er heißt, aber er kommt ungefähr zweimal im Monat her. Glatzköpfiger Typ. Durchschnittlich groß. Durchschnittliches Gewicht. Immer in Olivgrün.“
    „Ich liebe ihn. Sonst noch hervorstechende Charakteristika?“
    „Nein, An ihm gibt es nichts Besonderes. Ich würde ihn als vollkommen unscheinbar bezeichnen.“
    „Das ist eine untaugliche Beschreibung.“
    „Aber mit seiner Stimme muss was nicht in Ordnung sein. Er flüstert die ganze Zeit. Wenn er etwas zu trinken bestellt, muss ich mich über den Tresen beugen, um ihn zu verstehen.“
    „Ein flüsternder Glatzkopf. Über welche Eigenschaften verfügt er denn noch?“
    „Er zwinkert oft. Nicht wegen des Lichts; es ist ja fast stockfinster, wenn es hier erst mal losgeht. Die Kunden lieben es, weil ...“
    „Ich weiß schon.“
    „Aber so dunkel ist es dann doch nicht, dass der mal gelandet wäre. Es sei denn, er hätte einen anderen Alten gewollt, was keiner von denen will.“
    Rico zückte sein Wischtuch. „Sieht so aus, als ob sie immer wählerischer werden, je klappriger sie sind. Kannst du das verstehen?“
    „Vollkommen.“
    „Jedenfalls kam er manchmal an eine der jüngeren Schwuchteln ran und ging mit ihnen in ein Motel an der Autobahn. Aber er hat immer dafür gezahlt.“
    „Das ist nur recht und billig. Was hältst du davon, mir einige von denen vorzustellen, mit denen er rumgemacht hat?“
    „Nichts leichter als das. Da drüben ist zum Beispiel einer.“ Er wedelte mit seinem Tuch in Richtung eines dürren jungen Punks mit schmutzigblonden Haaren. (Schmutzig bezeichnet in diesem Fall nicht die Farbe, sondern den Zustand.) Ich nahm die Schultern hoch. „Was trinkt er?“
    „Einen Pontalba -Cocktail. Das ist ein Nepp-Drink. Macht es dir was aus?“
    „Nein, Aber danke, dass du's mir erzählt hast.“
    „Ich würde nie im Leben versuchen, dich übers Ohr zu hauen, Matty.“ Rico goss etwas Weinpunsch in ein Stielglas, und ich trug es rüber zum Tisch des Blonden.
    „Kann ich mich hierhersetzen?“
    „Hey, schöner Mann, aber bitte!“ Er griff den Drink mit beiden
    Händen, während er schon ausrechnete, was er absahnen könnte.
    „Ich heiße Donald. Ich habe dich hier noch nie gesehen.“
    „Wirst du auch nicht mehr.“ Ich nahm den Stuhl

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