Ferien, Flirten & Flamingos
ob wir uns morgen gleich wieder treffen, hätten die beiden jetzt auch keine Verabredung. Zum Glück ist die Wing-Zicke Steffi sofort darauf eingestiegen und hat vorgeschlagen, morgen früh in den Palmengarten zu gehen. Bis dahin muss ich Matthias aber noch ein bisschen lockerer machen, sonst wird das garantiert nichts.
âDu musst forscher seinâ, sage ich zu ihm.
âWie, ich muss Forscher sein?â, fragt Matthias verwundert. âSo wie Albert Einstein oder Indiana Jones oder was meinst du? Soll ich mir einen Hut und eine Peitsche kaufen? Glaubst du, das würde Emma beeindrucken?â
âNeinâ, sage ich lachend. âDas würde sie wohl eher verstören. Ich meinte forscher im Sinne von forsch.â
âForsch? Was soll das denn sein? Hab ich noch nie gehört.â
âMein Opa sagt das manchmal. Soll heiÃen, du darfst nicht ganz so zurückhaltend sein. Du musst ein bisschen mehr rangehen. Du hättest zum Beispiel mal versuchen können, deinen Arm um sie zu legen, als ihr euch die Fotos angeguckt habt. Und wenn ihr euch morgen begrüÃt, kannst du ihr ruhig einen Schmatzer auf die Wange geben. Gib ihr auf gar keinen Fall noch mal die Hand und sag Guten Tag oder so was.â
âIch soll sie küssen?â, stöhnt Matthias entsetzt auf. âEinfach so? Auf gar keinen Fall, das überleb ich nicht!â
âAch Quatsch, natürlich überlebst du das. Das ist ja auch kein richtiger Kuss, das ist nur eine BegrüÃung.â
âUnd was, wenn sie mir dann eine knallt?â
âDas wird sie ganz sicher nicht tun. Sie mag dich nämlich.â
âEcht? Woher weiÃt du das? Du hast doch mit Steffi geredet, als ihr auf der Toilette wart. Hast du was rausgefunden?â
âJaâ, sage ich. âIch habe rausgefunden, dass Steffi eine blöde Kuh ist. Aber das ist ein anderes Thema.â
âJa, und? Hat Emma irgendwas über mich zu Steffi gesagt?â
âBis jetzt noch nicht. Aber ich habe Steffi darauf angesetzt. Morgen sind wir sicher schon schlauer.â
Mein Handy vibriert in der Hosentasche. Ich ziehe es heraus. Wenn man vom Teufel spricht â eine SMS von Steffi.
Sie steht total auf diesen dämlichen nerd. Der soll das morgen klarmachen, dann hab ich meine ruhe.
âOkay, wir sind heute schon schlauerâ, sage ich. âEmma steht total auf dich.â
âWie? Was? Wer sagt das?â, fragt Matthias aufgeregt.
âSteffi. Habe gerade eine SMS von ihr gekriegt.â
âWas, echt? Zeig her!â
Er versucht, mir das Handy aus der Hand zu reiÃen, aber ich stecke es schnell wieder in die Hosentasche.
âHey, was soll denn das?â, beschwert sich Matthias. âLass mich das doch lesen! Das ist doch wichtig!â
âVertraust du mir?â, frage ich. âJa, natürlich vertraue ich dir. Aber â¦â
âDann glaub mir, wenn ich dir sage, dass du das nicht lesen musst. Wichtig ist nur, dass wir es jetzt quasi schriftlich haben, dass Emma total auf dich steht. Du weiÃt, was das für morgen bedeutet?â
âJaâ, seufzt Matthias. âDas bedeutet, dass ich morgen ganz sicher sterben werde.â
âWas? Wieso das denn? Hast du nicht zugehört? Sie mag dich. Sogar sehr. Das ist doch kein Grund zum Sterben, das sind supergute Nachrichten.â
âJa, ich weiÃ, du hast ja Recht. Ich freu mich auch total drüber. Aber jetzt werde ich morgen noch nervöser sein, weil ich irgendwas machen muss . Und dann vermassele ich es ganz sicher doch noch, jede Wette.â
âSchwachsinnâ, sage ich. âDu musst überhaupt nichts machen, was du nicht willst. Und vermasseln wirst du es auch nicht. Wollen wir wetten? Um einen 3000-Kalorien-Eisbecher?â Ich strecke ihm meine Hand entgegen.
âNa gutâ, sagt er und schlägt ein. âIch habe noch nie so sehr gehofft, eine Wette zu verlieren.â
âKeine Sorgeâ, sage ich und lege ihm den Arm um die Schultern. âDu wirst garantiert verlieren. Und du wirst der glücklichste Verlierer der Welt sein. Das verspreche ich dir. Und ich halte meine Versprechen immer .â
Okay, hoffen wir mal, dass die Serie meiner gehaltenen Versprechen nicht ausgerechnet morgen abreiÃt.
8.
âDa drüben ist der Rosengartenâ, sagt Matthias und zeigt nach links. âWollen wir da als Nächstes hin?â
âAch, neinâ, sagt Emma.
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