Ferien, Flirten & Flamingos
deiner Information: Ich habe eine Freundin. Und ich bin sehr, sehr glücklich mit ihr.â
âDas hätte ich an deiner Stelle jetzt auch gesagtâ, erwidert sie schnippisch.
âEingebildet bist du zum Glück überhaupt nicht, oder?â, sage ich. âIch meine, selbst wenn deine Schnick-Schnack-Schnuck-Theorie stimmen würde: Wer sagt denn, dass ich gewonnen habe? Vielleicht hab ich ja auch verloren und du bist nur der Trostpreis.â
âUnd wieso stalkst du mich dann?â, fragt sie.
âIch stalke überhaupt niemandenâ, erwidere ich. âIch versuche nur herauszufinden, ob Emma eventuell auf Matthias steht. Weil er nämlich auf sie steht und ich ihm gern helfen möchte.â
âDu willst die beiden Nerds verkuppeln? Viel Spaà dabei.â
âRedest du über alle deine Freundinnen so?â, frage ich leicht angewidert.
âSie ist nicht meine Freundin â, sagt Steffi. âSie ist nur die Tochter von Freunden meiner Eltern. Die sind bei uns zu Besuch und ich darf Emma die ganze Zeit bespaÃen, anstatt irgendwas Cooles mit meinen Freundinnen zu machen.â
Oh Mann, ist die ätzend. Plötzlich tut es mir überhaupt nicht mehr leid, dass ich ihr die Frisbee-Scheibe an die Nase gedonnert habe.
Aber es geht hier ja nicht um mich. Ich will bloà Matthias helfen. Und dafür brauche ich diese blöde Zicke leider. âDas heiÃt, du hast keine Ahnung, ob Emma eventuell auf Matthias steht?â, frage ich.
âNö. Interessiert mich auch nicht.â
âDas sollte es aber.â
âWieso?â
âWenn das mit den beiden klappt, gäbe es jemanden, der Emma die nächsten Tage liebend gern bespaÃen würde.â
âHmâ, sagt Steffi und macht ein nachdenkliches Gesicht. âUnd was müsste ich dafür tun?â
âDu musst mir helfen, die beiden zusammenzubringen. Für den Anfang reicht es erst mal, wenn du herausfindest, ob sie ihn mag. Das sollte nicht allzu schwer sein, oder?â
âNein, das krieg ich ganz schnell rausâ, sagt Steffi. âOkay, ich helfe dir. Aber sobald die beiden zusammen sind, siehst du mich nicht wieder.â
âOh, vielen Dank!â, sage ich und schüttle übertrieben kräftig ihre Hand. âDann habe ich ja sogar auch noch etwas von der ganzen Aktion!â
Sie funkelt mich kurz böse an und stapft weiter in Richtung Toiletten.
Sehr gut, jetzt habe ich eine Verbündete. Eine äuÃerst unsympathische Verbündete zwar, aber wie heiÃt es so treffend: Der Zweck heiligt die Mittel.
7.
âEmma hat mich angefasst! Am Kopf! Als ich zusammengeklappt bin! Da hat sie meinen Kopf gestreichelt! Das war total schön! Hast du das mitgekriegt?â
âJa, habe ich. Ich würde da jetzt aber nicht zu viel hineininterpretieren.â
âNein, mach ich doch gar nicht. Aber schön warâs trotzdem! Und Emma riecht ganz toll! Nach irgendwas, worauf ich allergisch bin. Lavendel, glaube ich. Aber das ist mir egal. Wenn Emma komplett aus Lavendel wäre, würde ich sie trotzdem küssen.â
Das geht jetzt schon die ganze Zeit so, seit die Mädels aus dem Bus gestiegen sind. Emma, Emma, Emma. Was jetzt nicht wie eine Beschwerde klingen soll, das ist schon okay so. Wenn man verliebt ist, gibt es nun mal kein anderes Thema als die Angebetete. Davon abgesehen bin ich froh, nichts mehr über Flamingos hören zu müssen. Wir mussten nach der kleinen Pause nämlich noch mal zu den rosa Federviechern zurück und so lange warten, bis Matthias endlich sein Flatter-Foto hatte. Danach haben wir noch die Warzenschweine (13 Fotos), die Marabu-Störche (57 Fotos), die Hyänen (86 Fotos), die Erdmännchen (248 Fotos) und die Giraffen (103 Fotos) besucht. Ich kann nur beten, dass ich mir die über 1300 Fotos nachher nicht auch noch alle angucken muss.
âGlaubst du, ich habe alles richtig gemacht?â, fragt Matthias. âBei Emma, meine ich.â
Nein, hat er definitiv nicht. Der Abschied war eine Katastrophe. Er hat ihr die Hand gegeben und Auf Wiedersehen gesagt. So als würde er sich von seinem Therapeuten verabschieden. Ich bin mir sicher, da wäre ein Abschiedsküsschen auf die Wange drin gewesen. Sie hatte ihm ihr Gesicht quasi schon entgegengestreckt. Und was macht er? Gibt ihr die Hand und sagt Auf Wiedersehen . Unglaublich, oder? Und wenn ich nicht gefragt hätte,
Weitere Kostenlose Bücher