Ferien, Flirten & Flamingos
freudig. âWenn ein gutes Flamingo-Foto dabei ist, lasse ich mir ein Poster davon drucken. Das hänge ich dann neben das Flamingo-Puzzle, das ich neulich gemacht habe. Das ist superschön. Tausend Teile. Hab ich in zwei Tagen geschafft. Puzzelst du auch?â
âIch hab schon mal eins mit zehntausend Teilen gemachtâ, sagt Matthias, ohne die Flamingos aus den Augen zu lassen. âDa war ganz viel Himmel dabei, das war sauschwer.â
Einer der Flamingos setzt dazu an, seine Flügel auszubreiten. Matthias drückt hektisch ein paarmal nacheinander auf den Auslöser, aber der Flamingo überlegt es sich dann doch anders.âMistâ, flucht Matthias.
âVielleicht ist er kamerascheuâ, sagt Emma.
âDann darf er sich aber nicht bei Germanyâs-Next-Top-Flamingo anmeldenâ, sagt Matthias.
âEigentlich schadeâ, sagt Emma. âEr würde bestimmt gewinnen. Er ist viel hübscher als die ganzen dürren Hühner da.â
âStimmtâ, sagt Matthias. âUnd besser angezogen ist er auch.â
Beide lachen. Na, das läuft doch nicht schlecht. Wenn man ein Mädchen zum Lachen bringen kann, ist das ein gutes Zeichen. Eine Garantie dafür, dass sich das Mädchen in einen verknallt hat, ist es allerdings nicht. Vielleicht findet Emma ihn auch einfach nur amüsant? Zeit, das herauszufinden. Ich drehe mich zu Steffi. Aber dort, wo sie eben noch stand, ist sie nicht mehr. Sie steht ein paar Meter von uns entfernt auf der anderen Seite des Weges. Sehr gut, dann erwische ich sie endlich mal allein und kann sie ein bisschen ausquetschen.
Ich entferne mich möglichst unauffällig von Matthias und Emma und gehe hinüber zu Steffi. Sie steht vor einem Teich, in dessen Mitte sich eine kleine Insel mit einem Baum befindet. In dem Teich schwimmen einige Pelikane. Steffi beobachtet sie.
âNa, auch genug von den Flamingos?â, frage ich und stelle mich neben sie.
âNein, die Flamingos sind schon coolâ, antwortet sie. âIch bin nur vor dem Gestank der Nilpferde nebendran geflüchtet.â
Echt? Die haben gestunken? Hab ich gar nicht gemerkt. Wahrscheinlich sind Mädchennasen da etwas empfindlicher.
âGuck mal da, wie süÃâ, sagt Steffi und zeigt auf zwei Pelikane, die ihre Schnäbel aneinanderreiben.
âDa sollten sich Matthias und Emma mal ein Beispiel dran nehmenâ, sage ich und zwinkere ihr zu.
Sie sieht mich verständnislos an. âAch komm, die beiden wären doch ein süÃes Paarâ, sage ich. âOder?â
Sie zuckt kurz mit den Schultern, sagt aber nichts. Mist, sie springt nicht darauf an. Aber so schnell gebe ich nicht auf, da wird gleich noch mal nachgehakt. âIch meine, die zwei scheinen sich echt gut zu verstehen. Und aus zuverlässiger Quelle weià ich, dass Matthias â¦â
âOh, guck mal, da drüben!â, unterbricht Steffi mich. Mein Blick folgt ihrem Finger. Die Insel ist über einen Holzsteg mit einem grauen Haus verbunden. Vor einer Luke sitzt ein Affe und futtert etwas.
âDer sieht ja lustig ausâ, sagt Steffi. âHab ich noch nie gesehen. WeiÃt du, wie die heiÃen?â Falsches Thema, aber gute Frage. Gesehen habe ich diese Affenart schon mal irgendwo. Dieses Exemplar ist grau und hat ganz lange, dünne Arme. Langarmaffen? Grauarmaffen? Keine Ahnung. Ich gehe zu dem Schild am Gehege, um nachzulesen, welche Affenart in dem grauen Haus wohnt.
âDas sind Gibbon-Mischlingeâ, sage ich, als ich zurückkomme.
âAhaâ, sagt Steffi. âGuck mal, was macht er denn jetzt?â
Der Affe ist aufgestanden und läuft über den Steg. Ungefähr in der Mitte bleibt er stehen und sieht sich um. Dann klettert er auf das Geländer und setzt sich darauf. Sein Hintern hängt über dem Wasser. Drei Pelikane schwimmen unter dem Steg hindurch. Gerade als sie auf der anderen Seite wieder auftauchen, fällt etwas aus dem Hintern des Affen. Direkt auf den Kopf eines Pelikans. Ich pruste los.
âMatthias!â, rufe ich. âKomm her! Schnell! Das musst du fotografieren!â
Auch wenn er die eigentliche Aktion nicht mehr fotografieren kann â ich brauche unbedingt ein Foto von diesem Affen.
Er sitzt immer noch auf dem Geländer und tut so, als wäre nichts passiert.
âMatthias! Schnell!â, rufe ich.
âIch kann jetzt nicht!â, ruft Matthias zurück. âDer
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