Ferien, Flirten & Flamingos
eine Flamingo sieht so aus, als würde er gleich einen Wing-salute starten!â
âMatthias!â, setze ich nach. âHier hat gerade ein Affe einem Pelikan auf den Kopf gekackt!â
âWas, echt?â, ruft Matthias und flitzt zu mir herüber. Ich zeige auf den Affen und Matthias drückt immer wieder auf den Auslöser. Ich weiÃ, das kann eigentlich nicht sein, aber ich könnte schwören, dass der Affe grinst.
âZoom voll drauf!â, sage ich zu Matthias. âAuf sein Gesicht! Das muss ich haben!â
âMatthias!â, ruft Emma plötzlich zu uns herüber. âGuck mal! Schnell!â
Wir drehen uns zu ihr um. Hinter ihr sehen wir, wie eine ganze Reihe Flamingos aufgeregt mit den Flügeln schlägt.
âOh, Mist!â, flucht Matthias und sprintet zurück. In diesem Moment hüpft der Affe vom Geländer. Er dreht sich um und guckt den Pelikanen hinterher. Dann streckt er seinen linken Arm in die Luft und zeigt den Pelikanen seinen ausgestreckten Mittelfinger. Echt jetzt! Ohne ScheiÃ! Ich schwöre es!
âMatthias!â, rufe ich aufgeregt. âSchnell! Das musst du sehen!â
Matthias reagiert nicht.
âMatthias?â
Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass er mitten auf dem Weg sitzt. Er hat seinen Inhalator an den Lippen und drückt immer wieder ab. Wir stürzen alle auf ihn zu.
âOje, was hat er denn?â, fragt Emma.
âHat er das öfter?â, will Steffi wissen.
âAlles okay bei dir?â, frage ich besorgt.
âIhr ⦠ihr â¦â, keucht er. âIhr dürft mich ⦠nicht so hetzen ⦠Vor allem nicht ⦠bei dieser Hitze ⦠Hektik und Hitze ⦠sind nichts für mich ⦠sagt mein Therapeut.â
âOje, du Armerâ, sagt Emma und streichelt Matthias mitfühlend über den Kopf. Matthias feuert dreimal hintereinander den Inhalator ab â was aber diesmal ganz sicher nicht an Hektik und Hitze liegt.
âKönnen wir denn irgendetwas für dich tun?â, fragt Emma.
âFlüssigkeitâ, ächzt Matthias. âIch brauche dringend Flüssigkeit.â
Zehn Minuten später sitzen wir vor einem Büdchen an einem Tisch. Matthias hat schon zwei Flaschen Wasser getrunken und scheint sich erholt zu haben. Emma sitzt neben ihm. Die beiden klicken sich gerade durch die 683 Fotos, die Matthias mittlerweile geschossen hat. Sie sitzen ziemlich dicht nebeneinander, aber Matthias hält immer noch ein kleines bisschen Abstand. So wird das doch nichts! Vielleicht sollte er einfach mal seinen Arm um sie legen? Oder vielleicht besser nicht? Mist, Emma ist echt verdammt schwer einzuschätzen. Und ich bin ein lausiger Wingman. Bis jetzt habe ich absolut nichts herausgefunden, was Matthias helfen könnte.
âBin gleich wieder daâ, sagt Steffi neben mir und steht auf. Okay, das ist meine Chance, sie noch einmal allein zu erwischen.
âWarte, ich komm mit!â
âÃh ⦠ich gehe auf Toiletteâ, sagt Steffi und sieht mich an, als wäre ich nicht mehr ganz dicht.
âOh ⦠äh ⦠ja â¦â, stammle ich. âDa muss ich auch hin. Also auf die Herrentoilette natürlich. Aber die ist ja meistens neben der Damentoilette. Und bis dahin komme ich mit. Also bis vor die Tür, meine ich. Weiter nicht.â Jetzt gucken mich alle an, als wäre ich nicht mehr ganz dicht.
Steffi läuft los, ich ihr hinterher. Als wir auÃer Sichtweite sind, zupfe ich Steffi am Ãrmel.
âWart doch mal kurzâ, sage ich. âIch muss dich was fragen.â
Steffi bleibt stehen. Sie verschränkt die Arme vor der Brust und sieht mich ernst an.
âOkay, pass aufâ, sagt sie. âIch weiÃ, was du vorhast. Vergiss es.â
Ich sehe sie verwirrt an. âAch komm, jetzt tu doch nicht soâ, fährt sie fort. âWie habt ihr entschieden, wer wen von uns kriegt? Habt ihr Schnick-Schnack-Schnuck gespielt? Lass mich raten: Du hast gewonnen. Und jetzt glaubst du, du könntest mich einfach mal so nebenbei auf dem Weg zur Toilette klarmachen. Aber vergiss es, keine Chance. Ich steh nämlich kein bisschen auf dich.â
Wie bitte, was? Ich lache laut auf. âNa, da bin ich aber beruhigtâ, sage ich. âDich würde ich nämlich nicht mal anmachen, wenn du das letzte Streichholz zwischen mir und einem Tod durch Erfrieren wärst. Zu
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