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Ferien mit Biss

Ferien mit Biss

Titel: Ferien mit Biss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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Zeichen geben können«, fand Helene.
    Silvania runzelte die Stirn. Obwohl sie schon über 500 Liebesromane gelesen hatte, war ihr noch nie so ein schwieriger Fall begegnet.
    Helene seufzte und sah aus dem Fenster. Die Boeing 737 hatte vor wenigen Minuten abgehoben. Der Himmel war nachtblau und wolkenlos. Die Sicht wunderbar. Doch Helene wollte am liebsten gar nichts mehr von Transsilvanien sehen. Sie konzentrierte sich auf einen Wassertropfen, der an der Scheibe herablief. Auf einmal landete etwas am Fenster. Helene schreckte zurück. Es war eine Spinne! Sie war schwarz, behaart und etwas zermatscht. Aber es war eine Spinne, eindeutig. In zehn Kilometer Flughöhe. Seit wann konnten Spinnen fliegen?
    Helene wollte sich gerade zu Daka umdrehen und ihr die Spinne zeigen, als ein Gesicht vor dem Flugzeugfenster auftauchte. Helene riss die Augen auf. Sie kannte das Gesicht. Es war blass, die Lippen lila, die Augen orange. Es war das Gesicht, das ihr nicht aus dem Kopf gehen wollte.
    Murdo sah Helene ernst an. Dann streckte er die Zunge heraus und schleckte die Spinne vom Fenster ab. FLUTSCH! Murdo grinste. In seinem rechten Mundwinkel zappelte ein Spinnenbein.
    Helene ging vor Freude das Herz über. Sie konnte nicht anders – sie lächelte zurück.
    Murdo schluckte die Spinne herunter. Dann hob er den Zeigefinger. Achtung! Er schob den Ärmel am rechten Arm hoch. Danach hielt er den rechten Arm vor die Fensterscheibe.
    S K Y Z A T I stand in wackeliger Schrift auf dem Arm.
    Murdo linste hinter dem Arm vor. Er sah Helene fragend an.
    Sie nickte.
    Murdo schob den Ärmel vom linken Arm hoch. Er hielt den linken Arm vors Flugzeugfenster. Auf den Arm waren zwei Strichmännchen gemalt. Ein Strichmännchen hatte einen Rock an, einen Kussmund und lange Haare. Das andere Strichmännchen hatte eine Hose an, einen Umhang um und spitze Eckzähne. Die beiden Strichmännchen hielten sich an der Hand. Unter den Strichmännchen stand: BISS BALD ?
    Helene grinste so sehr, dass ihre Mundwinkel beinahe die Ohrläppchen berührten. Dann nickte sie heftig. Das Zeichen! Da war es.
    Helene grinste und nickte noch immer, als Murdo sich mit einem Handkuss verabschiedete. Sie winkte ihm nach und flüsterte: »Bis ganz sehr unheimlich bald!« Dann sank sie in ihren Sitz und lächelte ein paar Minuten vor sich hin. Als der Steward mit dem Getränkewagen vorbeikam, rief sie ihm zu: »Einen Tomatensaft mit extra viel Pfeffer bitte!«
    Daka und Silvania sahen ihre Freundin fragend an.
    »Wir müssen doch anstoßen.« Helene nahm den Tomatensaft entgegen und hob das Glas. »Auf Transsilvanien! Schnappobyx!«

Hinter Gittern
    D ie Gefängniszelle war schmal. Der Boden und die Wände kalt und feucht. Dirk van Kombast stand vor dem kleinen Fenster. Durch die Gitterstäbe sah er nach draußen in die Nacht. Der Himmel war wolkenlos. Die Sterne wie Zuckerstreusel darauf verteilt. Die Lichter eines Flugzeugs blinkten auf. Das Flugzeug flog Richtung Norden. Richtung Heimat. Dirk van Kombast sah dem Flugzeug wehmütig nach. Wie gerne würde er jetzt im Flugzeug sitzen, bei der hübschen Stewardess mit dem lilafarbenen Lidschatten einen Mangosaft bestellen, in der Bordzeitschrift blättern und sich aus den Duty-free-Angeboten ein neues Parfüm auswählen.
    Doch statt im Flugzeug saß Dirk van Kombast im Gefängnis. Man hatte ihn einmal verhört und er durfte einen seiner fünf Anwälte anrufen. Er wählte Herrn Dr. Gödeke-Schnitzlein. Herr Dr. Gödeke-Schnitzlein war eine schlechte Wahl. Nicht, weil er ein schlechter Anwalt war. Herr Dr. Gödeke-Schnitzlein weilte gerade mit seiner zweiten Frau in der Karibik. Fünf Wochen lang. Dirk van Kombast sprach ihm auf den Anrufbeantworter.
    Der Vampirjäger konnte nicht abschätzen, wie lange ihn die (seiner Meinung nach völlig verrückten) Polizeibeamten hier festhalten würden.
    Dabei hatte er gar nichts Unrechtes getan. Im Gegenteil. Er hatte ein Menschenleben gerettet. Er war ein Held! Doch wie so viele Helden wurde Dirk van Kombast verkannt.
    Der Polizist mit den blonden Locken hatte ihm gesagt, dass der Vampir gar nicht tot, sondern nur in ein Koma gefallen war. Und dass er wieder wohlauf war. Natürlich hatte der Polizist den Vampir als ›Jungen‹ bezeichnet. Und er schien sich darüber zu freuen, dass der ›Junge‹ überlebt hatte. Der Polizist hatte eben nicht die leiseste Ahnung. Aber ihm und seinen Kollegen würden schon noch die Augen aufgehen. Dann würden sie Dirk van Kombast anflehen, die Garlic

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