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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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12 stärker sein müssen«, setzte Mayer noch hinzu.
    Wong hob die Augenbrauen. Zwischen Mayer und ihm gab es unterschwellige Spannungen,
    die damit zusammenhingen, dass beide Männer eine völlig verschiedene Dienstauffassung hatten. Lieutenant Commander Mayer ließ gerne mal fünf gerade sein und nahm es auch mitunter mit den Vorschriften nicht so genau. Wong ging das gegen den Strich. Was ihm aber vor allem missfiel, war die Tatsache, dass Mayer offensichtlich glaubte, dass ein Captain nur sehr grob über die Geschehnisse an Bord Bescheid zu wissen brauchte.
    Aber der neue Captain der NEPTUN war klug genug gewesen, diesen schwelenden Konflikt zunächst einmal unter der Decke zu halten. Wong hatte ohnehin kaum eine Chance gehabt, die Mannschaft in den anderthalb Wochen, die sie nun schon gemeinsam durch das All flogen, wirklich kennen zu lernen. Der ehemalige Erste Offizier der STERNENKRIEGER hatte genug damit zu tun, sich in seine neue Rolle einzufinden.
    Immer wieder ertappte er sich nämlich dabei, dass er sich für Dinge verantwortlich fühlte, die jetzt nicht mehr zu seinen Pflichten gehörten. Der Gedanke, dass dies vielleicht der Kern seines Konflikts mit Mayer war, dämmerte Wong durchaus. Aber noch weigerte er sich, diese Erkenntnis an die Oberfläche seines Bewusstseins kommen zu lassen.
    Vorrang vor allem anderem hatte jetzt die Mission, die die NEPTUN zu erfüllen hatte.
    Das war nun sein Credo, und er dachte, dass es das Beste wäre, zunächst alle ungelösten persönlichen Probleme von sich zu schieben, um sie irgendwann in ruhigeren Zeiten einer Lösung zuzuführen.
    In den raren Augenblicken, in denen der frisch gebackene Commander mal die Zeit zum nachdenken hatte, erinnerte er sich häufig an die erste Zeit, als Commander Sunfrost die STERNENKRIEGER übernommen hatte und er zunächst unfähig gewesen war, ihre Autorität wirklich anzuerkennen. Eine Autorität, wie er insgeheim überzeugt gewesen war, die ihm zugestanden hätte.
    Seit er nun selbst ein Kommando hatte, ertappte er sich hingegen oft bei dem Gedanken: Was hätte das Eisbiest jetzt wohl an meiner Stelle getan?
     
    *
     
    Rena Sunfrost nippte an ihrem Kaffee. Sie hatte in einem der Aufenthaltsräume an Bord der STERNENKRIEGER Platz genommen. Fähnrich Clayton Gomes, der auf dem Maschinendeck seinen Dienst im Techniker-Team des Leitenden Ingenieurs tat, war in eine Diskussion mit Sergeant Wugu verwickelt, die für die Versorgung an Bord verantwortlich war. Es ging um das Verhältnis zwischen den Humanen Welten und der Genetiker Föderation. Gomes, der unter dem Wolfsmensch-Syndrom litt und daher nahezu am ganze Körper von einem dichten Haarpelz bedeckt war, plädierte dafür, die liberaleren Gentechnik-Gesetze, wie sie in den drei Föderationssystemen Aurelis, Einstein und Epikur üblich waren, auch im Gebiet der Humanen Welten einzuführen.
    »Ich weiß, für mich besteht so gut wie keine Hoffnung, dass selbst die fortgeschrittene Gentechnik mich von meinem Pelz befreien könnte«, sagte er resigniert. »Es sei denn, jemand erfindet
    mal ein Verfahren zur hundertprozentigen Hauttransplantation. Aber wichtiger ist für mich ein anderer Punkt. Ich möchte irgendwann mal eine Familie gründen und dann sicher sein, diesen Defekt nicht an meinen Nachwuchs zu vererben!«
    Sergeant Wugu – eine hoch gewachsene Massai-Frau – war anderer Ansicht und argumentierte, dass es unmenschlich sei, einen Menschen von vornherein zu einem bestimmten Zweck heranzuzüchten.
    »Oder möchten Sie gerne als Organersatzteillager eines reichen Bürgers von Genet geboren werden?«
    Fähnrich Gomes wollte etwas erwidern, aber Sergeant Wugu unterbrach ihn schon nach den ersten Worten, nachdem sie mit ihren Augen kurz auf ihr Chronometer geblickt hatte.
    »Tut mir Leid, ich habe mich bereits etwas verquatscht und müsste dem I.O. eigentlich schon seit einer halben Stunde die aktuellen Bestandsdaten der Versorgungsdepots übermittelt haben.« Wugu seufzte. »Wong war in dieser Hinsicht großzügig. Er hat mich einfach meine Arbeit machen lassen, ohne mir dauernd mit irgendwelchen Kontrollen auf die Pelle zu rücken – aber diese anderthalb Wochen, in denen Lieutenant Kronstein hier das Regiment führt…«
    »Nur kommissarisch!«, tröstete Gomes die Massai-Frau, deren grazile, feingliederige Gestalt den Fähnrich um einen Kopf überragte. »Und sollte Kronstein tatsächlich irgendwann befördert werden, so ist es unwahrscheinlich, dass er dann auf der

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