Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
den Sandström-Raum verlassen werden.«
»Kennen Sie die genauen Koordinaten?«, fragte Rena.
»Die Angaben zum ungefähren Zielgebiet mit einer Abweichung von maximal 100.000 Kilometern sind im Datenstrom dieser Transmission enthalten.«
»Ich hatte eigentlich gehofft, dass die Positionsangaben etwas genauer sind!«, gab Rena ihrer Enttäuschung Ausdruck.
Bei einer derart großen Abweichung war es nahezu unmöglich, den Austrittspunkt der Fulirr anzufliegen und sie mit gezieltem Feuer sofort bei der Materialisation zu vernichten, ohne dass sie die Chance zur Gegenwehr hatten. Bekamen sie die nämlich erst, hatte ein Schiff wie die STERNENKRIEGER wohl kaum eine Überlebenschance. Und die anderen Raumer konnten vielleicht nicht schnell genug am Ort des Geschehens sein, um hier rechtzeitig zu helfen.
»Sie werden im Verlauf der nächsten Stunde immer präzisere Daten über den voraussichtlichen Austrittspunkt bekommen«, versicherte Riskoy McCann. »Die Toleranz beträgt im Endeffekt weniger als zehntausend Kilometer.«
»Das klingt schon anders!«, erwiderte Rena.
McCann verschränkte die Arme. »Commander, Sie haben einen wichtigen Punkt vergessen. Im Moment ist nämlich noch gar nicht klar, ob Sie überhaupt die Erlaubnis hätten, das Feuer auf die Fulirr zu eröffnen.«
»Aber…«
»Das Ultimatum ist verstrichen, ich weiß. Aber der Humane Rat hofft, dass sich die Konfrontation mit den Fulirr auf irgendeine Weise doch noch vermeiden lässt. Man hält es dort offenbar sogar für möglich, dass es sich bei diesem Manöver von Seiten der Sauroiden nur um eine gezielte Provokation handelt.«
Diese Idioten!, dachte Rena. Wie können die uns den einzigen strategische Vorteil nehmen, den wir in einem Gefecht mit den Sauroiden hätten!
Aber daran war wohl nichts zu ändern. Sie war Raumsoldatin und hatte letztlich nichts anderes zu tun, als Befehle auszuführen.
»Sie werden in Kürze neue Befehle erhalten, Commander«, erklärte McCann. »Die werden Sie schon abwarten müssen. Ich wollte Sie nur in die Lage versetzen, sich vorher schon mal mit der Lage vertraut zu machen.«
»Danke, Commander McCann«, erwiderte Rena.
»Es werden vermutlich drei Schiffe sein, die im anvisierten Zielgebiet aus dem Zwischenraum kommen«, erklärte der Kommandant von Space Army Corps Base 567. »Die Fulirr Schiffe haben sehr wahrscheinlich ihren Bremsvorgang bereits eingeleitet. Wir gehen davon aus, dass sie in zwei Stunden unter 0,4 Prozent LG fallen und dann ins Einsteinuniversum zurückkehren.«
Renas Finger tanzten über die Sensorpunkte des Touchscreens. Das Gebiet, in dem die Ankunft der Fulirr vorausgesagt wurde, wurde markiert.
»Zwei Stunden«, murmelte sie. »Wenn die STERNENKRIEGER rechtzeitig im voraussichtlichen Austrittsgebiet der Fulirr sein soll, müssen wir sofort aufbrechen! Andernfalls verspielen wir jegliche Handlungsoptionen!«
»Tun Sie das, Captain Sunfrost«, sagte McCann. »Aber schließen Sie sich mit Soldo kurz!« Zehn Minuten später hatte Sunfrost grünes Licht von Commodore Soldo, sich ins voraussichtliche Operationsgebiet zu begeben. Weitere Schiffe wurden ebenfalls dorthin beordert, würden aber vermutlich zu spät kommen. Feine Aussichten sind das, dachte Rena.
*
»Es handelt sich zweifellos um die sterblichen Überreste eines Ontiden«, stellte Dr. Nikolaidev fest.
Die anderen standen um den insektoiden Körper herum, dessen Beine starr in der Luft herumstanden. Die Schiffsärztin hatte einen Ganzkörperscan des Ontiden vorgenommen und außerdem eine genetische Analyse durchgeführt.
»Für einen Ontiden ist dieses Wesen ziemlich klein«, sagte Kronstein.
»Sie haben Recht«, bestätigte Bruder Guillermo. »Dieses Exemplar war entweder noch nicht ausgewachsen oder litt unter Zwergwuchs.«
»Letzteres ist der Fall«, meldete sich Dr. Nikolaidev erneut zu Wort. Sie war sich ihrer Sache offenbar sehr sicher.
»Das Alter der Anlage beträgt 2600 Jahre«, erinnerte Bruder Guillermo. »Wenn diese Ontiden damals Wurmloch Alpha passierten, dann können sie sich durchaus unabhängig weiterentwickelt und dabei ihre Körpergröße verändert haben.«
Dr. Nikolaidev war derselben Ansicht und ergänzte: »Vollkommen richtig, Bruder Guillermo. Eine Generation dauert bei den Ontiden nur fünfzehn Jahre, was eine schnelle Anpassung erleichtert.« Nikolaidev ging an das Kopfende des Ontiden und nahm noch ein paar Untersuchungen vor. Der klobige Raumanzug behinderte sie dabei ziemlich. »Nach
Weitere Kostenlose Bücher