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Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)

Titel: Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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einer vorläufigen Gen-Analyse könnten sich diese Wesen tatsächlich vor 2600 Jahren von den heutigen Ontiden abgespalten haben«, fuhr sie fort. »Kleinwuchs ist im Übrigen eine typische Reaktion der Evolution auf Isolierung auf begrenztem Raum. Die Zwergelefanten von Madagaskar sind ein Beispiel aus der irdischen Geschichte dafür.«
    Der genetische Vorteil für die von der Isolation betroffene Spezies lag auf der Hand. Wenn der abgegrenzte Lebensraum – ob es nun eine Insel oder ein vagabundierender Himmelskörper war, spielte dabei gewiss eine untergeordnete Rolle – nur wenige große Individuen einer bestimmten Art oder eine größere Zahl kleinerer Individuen ausreichend ernähren konnte, so war die zweite Lösung auf Grund der größeren genetischen Vielfalt vorteilhafter. Es gab dann einfach eine größere Varianz des Erbmaterials.
    »Wann ist dieses Wesen gestorben?«, erkundigte sich Kronstein. »Können Sie das mit Hilfe Ihrer Ausrüstung bestimmen?«
    Kronstein richtete dabei den Blick auf Dr. Nikolaidev.
    Sie zögerte mit der Antwort, spürte auf einmal aber die Blicke aller auf sich gerichtet.
    »Wahrscheinlich starb er während der Passage durch das Wurmloch«, stellte Nikolaidev fest. »Große Dosen fünfdimensionaler Strahlung haben ihn erfasst und alle Körperteile und Organe verändert, die nicht aus Chitin bestehen.«
    »Gehen wir weiter!«, forderte Kronstein nach einem Moment des Schweigens…
     
    *
     
    Kronsteins Landeteam setzte seinen Weg fort. Wie üblich gingen die Marines in ihren schweren Kampfanzügen voraus. An den Mündungen ihrer Gauss-Gewehre befanden sich starke Scheinwerfer. Außerdem hatte jeder der Teilnehmer – sowohl Marines als auch gewöhnliche Star-Corps-Raumsoldaten, die lediglich die Standard-Raumanzüge trugen – Leuchtfolien am Anzug
    und verfügten zusätzlich noch über eine Helmbeleuchtung. Nur die Marines trugen Gauss-Gewehre. Die Bewaffnung der anderen Teammitglieder bestand aus Nadlern.
    Allerdings sah es nicht so aus, als wäre die Chance groß, in diesem subplanetaren Labyrinth noch jemanden zu treffen, der überhaupt in der Lage gewesen wäre, die Gruppe anzugreifen.
    In den Korridoren fanden Kronstein und seine Leute noch Hunderte von toten Zwergontiden. Ihre Körper glichen einer grotesken Mischung aus einer Gottesanbeterin und einem Zentaur. Drei Beinpaare dienten der Fortbewegung. Dazu gab es noch zwei Paar von Extremitäten, an deren Enden sich Greiforgane befanden.
    Aber während Ontiden normalerweise eine Größe von 2,30 m erreichten, maß keiner dieser Toten mehr als einen Meter.
    Dr. Nikolaidev nahm umfangreiche Untersuchungen vor, wobei ihr Bruder Guillermo assistierte.
    »Die Chitinteile ihrer Körper sind scheinbar unverändert erhalten geblieben, Doktor«, sagte der Olvanorer nach mehrfacher Überprüfung der bisher erhaltenen Daten.
    Bruder Guillermo bevorzugte es, den Handheldcomputer über den Touchscreen zu bedienen, anstatt über die Sprachausgabe und die Anzeige im Helminneren. Die Sensorpunkte mussten dazu natürlich entsprechend grob eingestellt sein, um das Gerät mit den Handschuhteilen des Raumanzugs bedienen zu können.
    »Was meinen Sie damit?«, fragte Nikolaidev und holte ihn damit aus seinen Gedanken heraus.
    Bruder Guillermo deutete auf das Display seines Rechners.
    »Diese Leichen sind einem starken Beschuss von fünfdimensionalen Strahlen ausgesetzt gewesen. Das ganze muss im Moment der Wurmlochpassage geschehen sein! Vielleicht auch in der Zeit, als sich dieser Totenmond dem Wurmloch von der gegenüberliegenden Seite her näherte!«
    Totenmond, ging es Kronstein durch den Kopf. Ein durchaus passender Name für diesen Ort.
    »Ihre Erklärung ist vollkommen logisch«, stimmte Erixon dem Olvanorer zu. »Zum selben Zeitpunkt muss es auch zur chemischen Veränderung des Oberflächengesteins gekommen sein. Wäre das schon früher der Fall gewesen, hätte die 5-D-Strahlung gar nicht so tief eindringen können.«
    »Auf jeden Fall empfiehlt es sich wohl, mit einer Wurmlochpassage zu warten, bis sich Alpha vollkommen stabilisiert hat«, urteilte Kronstein.
    Dr. Nikolaidev hatte sich bislang nicht zu Guillermos Hypothese geäußert. Jetzt widersprach sie heftig. »Ich gebe zu, dass Ihre Theorie in sich logisch ist, Bruder Guillermo. Aber Tatsache ist, dass wir über den ontidischen Metabolismus nicht genug wissen, um sagen zu können, dass die Dosis an 5-D-Strahlung, die dieser Totenmond, wie Sie ihn genannt haben, ausgesetzt war,

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