Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
hatte, war die außenpolitische Lage der Humanen Welten prekär geworden. Die ehemals verbündeten sauroiden Fulirr waren zu gefährlichen Konkurrenten geworden, die bereits mit Gewalt versucht hatten, sich das Wurmloch und die damit verbundene Passage in einen weit entfernten Raumsektor unter den Nagel zu reißen. Sie lauerten noch immer im Grenzgebiet, obwohl sie wussten, dass sie im Augenblick die Verbände der verbündeten Ontiden und Menschen nur unter größten eigenen Verlusten hätten verdrängen können. Und das trotz der unbestrittenen technologischen Überlegenheit der Fulirr. Aber sie waren klug genug, auf ihre Chance zu warten, anstatt in wildem Eifer gegen die jetzigen Besitzer des Wurmlochs zu Felde zu ziehen.
Schließlich hatten sie ja auch einen Zweifrontenkrieg zu führen, denn der sich bereits über Jahrzehnte hinziehende Konflikt der Fulirr mit dem Reich der menschenähnlichen K'aradan war ja keineswegs beendet worden.
Im Grenzgebiet zwischen dem Reich der insektoiden Ontiden, dem Nalhsara, der Fulirr und den Humanen Welten herrschte gespannte Ruhe, nur unterbrochen von gelegentlichen Geplänkeln an der Grenze.
Die große Auseinandersetzung um Wurmloch Alpha stand noch bevor. Dessen waren sich alle Beteiligten bewusst.
Für Rena Sunfrost lag es auf der Hand, dass die Fulirr diesen Kampf in dem Moment anzetteln würden, in dem sie ihre eigene Verlustquote deutlich günstiger einschätzten. Die andere Möglichkeit war, dass sich innerhalb des Nalhsaras – was sowohl das Staatsgebiet der Fulirr als auch ihre »Konsensgemeinschaft« bezeichnete – die Stimmung dahingehend änderte, dass die Sauroiden bereit waren, größere Verluste in Kauf zu nehmen.
Das Nalhsara war ein System direkter Radikaldemokratie.
Jede Entscheidung wurde von der Gesamtheit aller Fulirr, der Konsensgemeinschaft, per Abstimmung getroffen, wofür die Fulirr die besten Ferndatenübertragungssysteme der bekannten Galaxis verwendeten.
Die Stimmung im Nalhsara konnte sich jederzeit ändern und war für menschliche Beobachter im Grunde genommen unberechenbar. Man musste also ständig auf der Hut sein und damit rechnen, dass die Sauroiden mit ihren Keilschiffen plötzlich einen weiteren Invasionsversuch starteten.
Einmal hatte das Space Army Corps sie blutig zurückgeschlagen, aber es war anzunehmen, dass die Fulirr aus ihren Fehlern lernen würden.
Zum Beispiel, indem sie ein Mittel gegen die Ortung ihrer Schiffe durch unsere Sandström-Sonden finden, überlegte die Kommandantin der STERNENKRIEGER. Andererseits stammte die Technologie dieser Sonden von den K'aradan, mit denen sich die Humanen Welten in jüngster Zeit außenpolitisch verständigt hatten, und in all den Jahrzehnten ihres Kampfs gegen das Reich von Aradan hatten es die Fulirr ja auch nicht geschafft, die Sandström-Sonden wirkungslos zu machen.
Diesen Sonden hatten in der letzten Schlacht um den Picus Sektor die Entscheidung gebracht. Durch sie war es den Menschen möglich, im Sandström-Raum herannahende Fulirr Schiffe frühzeitig zu orten und bei ihrem Austritt aus diesem Zwischenkontinuum sofort mit Salven von Gauss-Geschossen zu erwarten. Die Fulirr waren zu einem Großteil direkt in das Feuer der Verteidiger geflogen und hatten dementsprechend hohe Verluste zu verzeichnen gehabt.
»Wir haben soeben den Kontakt zu unserer Sandström-Sonde verloren«, meldete Fähnrich Wiley Riggs, der zurzeit den abwesenden Lieutenant Kronstein als Ortungsoffizier auf der Brücke der STERNENKRIEGER vertrat.
»Lieutenant Jamalkerim, sehen Sie eine Chance, durch eine Signalverstärkung wieder Kontakt zu bekommen?«, erkundigte sich Lieutenant Commander Steven Van Doren, der neue Erste Offizier an Bord der STERNENKRIEGER.
Van Doren war zuletzt Kommandant der DAEDALUS gewesen, aber degradiert worden, da er in einer bestimmten Situation die Humanität über den militärischen Gehorsam gestellt und damit einer Qriid-Besatzung das Leben gerettet hatte. Er war 47 Jahre alt – fünfzehn Jahre älter und erfahrener als seine derzeitige Kommandantin.
Er ist verdammt gut, und du kannst ihm noch nicht einmal vorwerfen, dass er dich das ab und zu spüren lässt, überlegte Rena. Immerhin war er bis vor kurzem ein selbstständiger Kommandant eines eigenen Schiffes, auf dem er Niemanden verantwortlich war.
»Signalverstärkung ohne Erfolg«, meldete Lieutenant Jamalkerim.
»Wir haben die Sonde verloren.«
»Das ist die dritte Sandström-Sonde, die wir während unseres
Weitere Kostenlose Bücher