Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Flaggschiff, der Dreadnought LIBERTY lag im Augenblick ebenso wie die STERNENKRIEGER am Spacedock 112, einer frisch eingerichteten Orbitalstation zur Reparatur und Wartung von Raumschiffen. Im Schnellverfahren war Spacedock 112 im Orbit von Picus Major III, der am dichtesten besiedelten Hauptwelt dieses Grenzgebietes, errichtet worden. Gewaltige Transportschiffe hatten die einzelnen Bauelemente durch den Sandström-Raum geschleppt und fertig hierher gebracht, wo sie dann nur noch zusammengesetzt werden mussten. Die zahlreicher werdenden Kampfhandlungen im Zusammenhang mit den außenpolitischen Begehrlichkeiten, die durch die Remanifestation von Wurmloch Alpha geweckt worden waren, machten es notwendig, entsprechende Wartungs- und Reparaturkapazitäten für die Schiffe des Space Army Corps vorzuhalten.
Commodore Soldo war ein Hüne mit hellblonden Haaren und einem flachsgelben Bart, was ihn wie einen Wikinger erscheinen ließ, dem zufälligerweise jemand die Uniform des Space Army Corps übergezogen hatte.
Außer Soldo waren noch Rena Sunfrost, Lieutenant Commander Steven Van Doren und Commander Raphael Wong anwesend.
Rena hatte nicht die geringste Ahnung, weshalb der Commodore diese Zusammenkunft angeordnet hatte, aber er musste einen guten Grund dafür haben.
»Setzen Sie sich«, bat der Commodore, woraufhin alle ihre Plätze einnahmen.
Soldo ließ den Blick schweifen.
Schließlich wandte er sich an Rena Sunfrost.
»Ihren Vorschlag, Fähnrich Wiley Riggs wegen seines Verhaltens im Darkness-System vorzeitig zum Lieutenant zu befördern, werde ich zur wohlwollenden Prüfung weiterleiten«, erklärte er. »Vielleicht bekomme ich noch Gelegenheit dazu, den jungen Mann persönlich zu beglückwünschen. Abgesehen davon sehe ich gute Chancen, dass er in Kürze Lieutenant wird.
Dadurch verlieren Sie natürlich einen guten Offizier.«
»Danke, Sir«, sagte Sunfrost.
»An Ihre Adresse gerichtet möchte ich bemerken, dass Ihre Handlungsweise äußerst riskant war. Aber ich bin weit davon entfernt, Sie in diesem Fall dafür zu kritisieren. Sie haben in einer schwierigen Situation eine Abwägung vorgenommen und eine Entscheidung getroffen. Niemand von uns hat die Garantie, dass sich diese Entscheidungen dann später auch als richtig herausstellen. So ist das nun mal. Nennen Sie es ein Berufsrisiko.«
Commodore Soldo machte eine Pause.
Er lehnte sich in seinem Schalensitz etwas zurück und wirkte sehr nachdenklich.
Auf jeden Fall hat er uns in dieser Zusammensetzung nicht deswegen herbeordert, um die Beförderungschancen eines begabten Fähnrichs zu diskutieren, ging es Rena durch den Kopf.
»Ich habe mich nach dem Reparaturstatus der STERNENKRIEGER erkundigt«, fuhr Soldo schließlich fort. »So, wie man mich informiert hat, kann Ihr Schiff schon bald wieder in den Einsatz gehen, Commander Sunfrost.«
»Ja, das ist richtig, Sir. Noch zwei oder drei Tage Dockaufenthalt, dann sind wir wieder startklar.«
»Erfreulicherweise hat sich die strukturelle Integrität von Wurmloch Alpha deutlich stabilisiert. Es wurden bereits mehrere Sonden durch den Schlund geschickt. Sie kehrten in funktionstüchtigem Zustand zurück und so wissen wir, dass der Ausgang der Passage tatsächlich auch diesmal im so genannten Sektor Trans-Alpha liegt, einem Raumgebiet, dass sich auf der anderen Seite des galaktischen Zentrums befindet – etwa 50000 Lichtjahre von unserer gegenwärtigen Position entfernt. Wir möchten noch ein paar Tests abwarten, die das Wissenschaftlerteam um Professor Metz auf der Station Space Army Corps Base 567 durchführen wird, aber es spricht alles dafür, dass Wurmloch Alpha in Kürze frei für eine erste Passage ist. Für die Aufgabe einer ersten Erkundungsfahrt in den Trans-Alpha-Sektor nach zehn Jahren habe ich die STERNENKRIEGER und die NEPTUN bestimmt.«
Nun ist es also heraus, dachte Rena. Es geht um die nächste Mission. Ich hätte es mir ja eigentlich denken können…
Ein Lächeln glitt über Soldos Gesicht. »Ich nehme an, Commander Sunfrost, dass Sie im Laufe der Zeit, die Sie Ihr Schiff nun schon kommandieren, vielleicht hin und wieder mal die Gelegenheit hatten, in die Logbücher Ihres Vorgängers zu sehen.«
»Selbstverständlich«, erwiderte Rena. »Allerdings bin ich da auf ein paar Schwierigkeiten gestoßen. Die Aufzeichnungen meines Vorgängers sind nicht im vollen Umfang zugänglich. Selbst mit der Sicherheitsautorisierung des Captains nicht!«
»Diese Einschränkungen betreffen nicht
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