Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
Doren angeht, so…«
»So können Sie meinem Urteil sicher vertrauen, Captain.«
»Wirklich?«
»Na ja…« Er errötete leicht und druckste etwas herum.
»Nun kommen Sie schon, Bruder Guillermo! Heraus damit!«, forderte Captain Sunfrost.
»Was Lieutenant Commander Van Doren angeht, so bin ich mir deshalb so sicher, weil ich mit ihm dieses Problem bereits besprochen habe.«
Rena starrte ihn an. »Wie bitte?«
»Der Erste Offizier hat sich vorgestern mit demselben Anliegen an mich gewandt, wie Sie es heute getan haben. Er wollte wissen, wie er sich Ihnen gegenüber verhalten soll.«
*
Später saß Rena Sunfrost im Raum des Captains und erlangte über den in den Tisch eingelassenen Touchscreen Zugang zum Bordrechner der STERNENKRIEGER. In einem kleinen Nebenfenster wurde sie über den Fortschrittsstatus der verschiedenen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten
informiert, die an Bord des Leichten Kreuzers durchgeführt wurden. Der Großteil dessen, was da auf dem Programm gestanden hatte, war bereits erledigt und vom Captain auch inspiziert worden.
In Kürze geht es also nach Trans-Alpha, dachte sie und rief das Logbuch aus dem Jahr 2241 auf.
Eine Pseudo-Drei-D-Abbildung des damaligen Captains erschien – Commander Willard J. Reilly.
Ein Mann in den Dreißigern war er damals gewesen. Das dunkelblonde Haar war kurz, der Bart exakt rasiert. Und in den meergrünen Augen leuchtete etwas, dass man nur als die Sehnsucht nach der Ferne bezeichnen konnte. Es mag ein Klischee sein, aber kein Mensch, der diesen Drang nicht verspürt geht zum Space Army Corps, überlegte Rena.
Von Thorbjörn Soldo, der damals Erster Offizier der STERNENKRIEGER gewesen war, gab es ebenfalls ein Bild. Er hatte damals noch keinen Bart getragen und das blonde Haar war deutlich dichter gewesen. Ansonsten hatten sich bei Soldo anscheinend nur die Rangabzeichen an der Uniformjacke und das Gewicht verändert.
Rena ging die Liste der damaligen Besatzung durch und stieß unter anderem auf eine junge Leitende Schiffsingenieurin namens Catherine White. Lieutenant White hatte auch noch eine Weile unter Captain Sunfrost gedient, bis sie bei einem Einsatz ums Leben gekommen und durch Lieutenant Erixon ersetzt worden war.
Die damalige dienstliche Beurteilung durch Captain Reilly ließ Rena stutzen. »Sprüht vor Ehrgeiz, neigt zur Ungeduld«, hatte Willard Reilly dort vermerkt. Entweder Captain Reillys erste Einschätzung war vollkommen falsch, oder Catherine White hat sich im Laufe der Jahre stark verändert… Rena Sunfrost hatte zunächst nicht den Hauch von Ehrgeiz bei White festzustellen vermocht, doch eigenartigerweise hatten Reillys Beurteilungen der nächsten Jahre denselben Tenor.
Noch ein Besatzungsmitglied von damals fiel ihr auf.
Es war die Assistentin des Schiffsarztes Dr. Miles Rollins, eine Krankenschwester namens Simone Nikolaidev, die später ein Studium aufnahm und ein halbes Jahr vor Renas Kommandoabtritt als Schiffsärztin auf die STERNENKRIEGER zurückkehrte, nachdem Dr. Rollins einen Ruf der Far Galaxy Akademie auf Sedna erhalten hatte, wo er seitdem einen Lehrstuhl für Exomedizin innehatte.
Ein Summton zeigte Rena, dass jemand mit ihr Verbindung aufnehmen wollte. Sie berührte ein Sensorfeld, um das Interkom zu aktivieren.
Der Wandbildschirm flackerte auf.
Es war Thorbjörn Soldo, der dort fast in Lebensgröße erschien.
Eine Kennung am oberen rechten Bildrand machte deutlich, dass Soldo sich bereits wieder an Bord seines Schiffs, des Dreadnought LIBERTY befand.
»Commodore?«, sagte Rena.
»Ich wollte Sie nur darauf hinweisen, dass die Sicherheitsbeschränkungen für bestimmte Teile der Logbücher nun auch offiziell seit genau drei Stunden aufgehoben sind. Sämtliche Daten habe ich im Übrigen auch Commander Wong von der NEPTUN zukommen lassen.«
»Danke, Sir.«
»Mit dem dieser Transmission beigefügten Datenstrom erhalten Sie im Übrigen auch eine vollständige Fassung der Logbücher der PLUTO«, teilte Soldo ihr mit. »Die Aufzeichnungen von zweiundzwanzig anderen Space Army Corps Schiffen, die zeitweilig oder für die Spanne der gesamten anderthalb Jahre, in denen Wurmloch Alpha damals passierbar war, Dienst im Sektor Trans-Alpha getan haben, stehen Ihnen in der Datenbank des Space Army Corps zur Verfügung. Eine entsprechende Datenfernleitung über Sandström-Funk wird jederzeit und ohne jede Einschränkung, was die Datenmenge angeht, genehmigt. Im Übrigen haben sie die offizielle Genehmigung,
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