Ferne Galaxis (Chronik der Sternenkrieger 9-12, Sammelband - 500 Seiten Science Fiction Abenteuer) (German Edition)
es tatsächlich bei diesem Plan blieb, musste sich je nach Lage der Dinge zeigen…
*
Das von Sunfrost zusammengestellte Außenteam wurde durch Dr. Dr. Holzner und ein paar andere Wissenschaftler eher kühl empfangen.
»Wir haben mit unseren Teleskopen und Ortungsgeräten beobachtet, was mit der STERNENKRIEGER geschehen ist«, sagte Holzner an von Schlichten gewandt. Mit aufgesetzt wirkender Jovialität klopfte der Leiter der Alpha Picus Station seinem alten Studienkollegen auf die Schulter. »Es hätte wohl nicht viel gefehlt und unser Wiedersehen wäre gar nicht mehr zu Stande gekommen, was?«
»Ja, schon möglich«, antwortete von Schlichten ausweichend. Er deutete auf Bruder Guillermo und stellte ihn vor. »Ich schätze die Kompetenz dieses Kollegen und bat ihn daher, mich auf diese Station zu begleiten…«
»Verstehe«, murmelte Holzner.
»Und ich denke, niemand wird etwas dagegen haben, wenn er die Gelegenheit wahrnimmt und dir und deinen Kollegen bei der Arbeit über die Schultern sieht.«
Bruder Guillermo meldete sich zu Wort, noch ehe Holzner etwas erwidern konnte. »Ich bewundere die Arbeit, die Sie hier tun. Wahrscheinlich befindet man sich hier an einem der spannendsten Orte, an denen ein Forscher seiner Arbeit nachgehen kann.«
»Ja, das ist wohl wahr«, gestand Holzner zu.
Sergeant Wugu und die beiden Marines behandelte Holzner mit fast demonstrativer Geringschätzung.
»Nehmen Sie sich von unseren Vorräten, was immer Sie brauchen«, sagte er. »Der Captain Ihres Schiffs hat mich bereits darüber informiert, dass Sie Engpässe haben und sich deshalb das für die Versorgung zuständige Crewmitglied an Bord der Station begeben wird.« Die beiden Marines wurden von Holzner einer kritischen Musterung unterzogen. Sie trugen normale Uniformen, keine Kampfanzüge. Ihre Bewaffnung bestand aus Nadlern. »Darf ich fragen, was Ihr Job an Bord der Station sein wird?«, erkundigte er sich nicht ohne Ironie.
Wugu ergriff die Initiative, bevor Levoiseur oder Van Dong eine Antwort geben konnten, die in irgendeiner Form unzweckmäßig war.
»Die beiden Männer sind zu meiner Unterstützung hier. Trotz fortgeschrittenster Technik brauche ich ein paar starke Hände, um die Antigrav-Plattformen mit den Dingen zu beladen, die wir auf der STERNENKRIEGER dringend benötigen.«
George Holzners Mund war zu einem dünnen Strich geworden. »Da haben Sie sicherlich Recht«, murmelte er.
Hoffentlich nicht, dachte Bruder Guillermo.
Die Gruppe wurde daraufhin getrennt. George Holzner wollte offenbar mit von Schlichten ein paar Worte unter vier Augen wechseln. Bruder Guillermo wurde vom wissenschaftlichen Assistenten namens Jason Pranakat, der gerade dabei war, auf der Station Alpha Picus zu promovieren, durch die Station geführt, während Wugu und die beiden Marines vom Versorgungschef der Station in Empfang genommen wurden.
*
Holzner führte von Schlichten in einen separaten Raum, dessen Einrichtung aufs Nötigste reduziert war. Außer einem Tisch und ein paar Schalensitzen schien er keinerlei Mobiliar oder technisches Equipment zu beherbergen, was allerdings eine Täuschung war. Die Technik war nur sehr gut verborgen. Von Schlichten bekam eine Kostprobe davon, als Holzner eine bestimmte Stelle der Tischplatte berührte und dadurch einen großen Touchscreen aktivierte, der in die Tischplatte eingelassen worden war.
Ein perfekt in die Wand eingelassener Bildschirm wurde gleich darauf aktiviert. Von Schlichten sah sofort, worum es sich bei den mit anschaulichen Diagrammen dargestellten Daten handelte.
Die Ergebnisse der Messungen, die auf der Alpha Picus Station durchgeführt wurden!, erkannte von Schlichten. Die wahren Ergebnisse – nicht die, mit denen sie die Erde bislang zum Narren gehalten haben!
Von Schlichten überlegte, was sein Gegenüber damit zu bezwecken suchte. Er muss sich doch etwas dabei denken!, ging es ihm dabei durch den Kopf, wobei er sich das Hirn darüber zermarterte, ob es da nicht vielleicht doch noch irgendeinen Faktor gab, den er übersehen hatte. Holzner kannte von Schlichten gut genug, um zu wissen, dass dieser sofort erkennen würde, worum es bei der Bildschirmdarstellung ging.
»Reden wir nicht lange um den heißen Brei herum, sondern schenken uns gegenseitig reinen Wein ein«, sagte Holzner.
»Darum bitte ich!«, erwiderte von Schlichten etwas ungehalten. Also doch! Der Verdacht stimmte. Es war alles nichts als eine Fälschung. Wie lange geht das schon?
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