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Fernsehkoeche kuesst man nicht

Fernsehkoeche kuesst man nicht

Titel: Fernsehkoeche kuesst man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikola Hotel
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und fuhr sich durch die blonden Locken. »Er ist nicht einfach bloß Koch! Er ist DER Fernsehkoch überhaupt!«
    »Aber Severin!«, spielte ich meinen letzten Trumpf aus. »Er ist bestimmt schon zehn Minuten im OP. Den Zahn werden sie längst raus haben. Er wird jeden Moment aufwachen.«
    »So schnell wird der nicht wach«, sagte sie. »Wenn der einmal schläft, dann kann man den Mixer anstellen, die Stereoanlage aufdrehen, den Rasenmäher anwerfen, die …«
    Ich hob die Hand. »Genug!« Dann sackte ich zusammen. Sie hatte gewonnen. Ich gab es zwar nicht gerne zu, aber mir fiel kein Argument mehr ein, das sie auch nur im Geringsten beeindrucken könnte. Außer vielleicht –
    »Weißt du eigentlich, dass du die Küchenschürze noch anhast?«, fragte ich.
    »Was?« Sie sah entsetzt an sich herunter. »Warum hast du mir das nicht schon viel früher gesagt? Du kannst mich doch nicht so durch halb Köln fahren lassen? Oh«, keuchte sie, »du … du böse … Schwägerin !« Sie riss sich die Schürze vom Hals und warf sie hinter sich auf einen Teewagen.  
    Dann hörten wir energische Schritte auf dem Linoleum.
    Mit einem kräftigen Stoß wurde ich von Silke gegen die nächstbeste Tür geschubst, die sofort nachgab. Gemeinsam stolperten wir ins Innere. Ein Klackern, als die Tür ins Schloss fiel, und es wurde dunkel um uns herum.  
    »Aua«, fluchte ich, weil Silke mit ihrem Absatz meine linke Großzehe zerquetschte. »Der Untere ist meiner!«
    »Dafür grapschst du gerade meine Brust an!«, keifte sie.
    » Pssst !«, machte ich, denn irgendetwas bewegte sich in der Dunkelheit.  
    Eine angenehme, schlaftrunkene Stimme fragte: »Schwester?«, und mir rutschte das Herz in die Hose.
     

Kapitel 7
     
    So viel Pech kann doch kein Mensch haben! Es hätte durchaus das Zimmer einer 90-jährigen Omi mit Schenkelhalsfraktur sein können, die sich im Alzheimer-Endstadium befand. Aber nein, wir mussten unbedingt ins Zimmer 219 fallen! Fortuna hatte eindeutig Sinn für Humor.
    Ich erkannte Raphaels Stimme sofort, schließlich hatte ich heute Abend mindestens zehn Mal gehört, wie er das Wort Zucchini sagte.
    »Schwester?«, fragte er erneut. »Kann ich etwas gegen die Schmerzen haben?«
    Bringe ich Ihnen sofort !, wollte ich sagen und so schnell wie möglich nach draußen flüchten, aber ich hatte die Rechnung ohne Catwoman gemacht. Silke schob mich beiseite und pirschte sich an das Bett heran.  
    »Wo tut es denn weh?«, fragte sie teilnahmsvoll.
    Meine Atmung setzte aus. Gleichzeitig wurde wohl auch die Sauerstoffversorgung meines Kleinhirns unterbrochen, denn ich war absolut unfähig, mich zu rühren.
    »Einen Augenblick«, bat Raphael. »Ich suche noch den Lichtschalter.«
    Im selben Moment, als das Licht aufflackerte, ließ ich mich auf den Boden fallen und kroch zur Tür.
    »Wer sind Sie?«, fragte Raphael jetzt wesentlich wacher. »Sie sind nicht die Nachtschwester.«
    Er besaß wirklich ein helles Köpfchen. Ganz im Gegensatz zu mir. Denn vom Boden aus konnte ich unmöglich den Türgriff erreichen. Silke war ganz entgegen ihrer Art verstummt. Vermutlich versank sie gerade in Raphaels blauen Augen. Ohnehin dachte ich, dass solche Augen verboten sein sollten. Schließlich musste man beim Hineinsehen zwangsläufig Angst bekommen zu ertrinken.
    Diese Situation konnte ich nur mit Anstand hinter mich bringen, wenn ich etwas mehr Mut bewies. Mut, den ich aber keineswegs verspürte.
    Mit wackeligen Knien stand auf.
    »Das ist Silke Cat… Catsan.« Ojemine, hatte ich wirklich Catwoman sagen wollen? Ich holte tief Luft, da es anscheinend dringend an der Zeit war, mein Gehirn besser zu versorgen. »Frau Catsan ist … Zahnärztin.«
    Sowohl Silke als auch Raphael drehten sich überrascht zu mir um. Silkes schwärmerischer Blick wich Entsetzen, als sie meine Worte verarbeitet hatte. Raphaels Blick war undefinierbar.
    »Frau Dr. Henning?«
    Mist!, dachte ich. Er erinnerte sich also. Und das, obwohl ich diesmal keine OP-Haube trug, die meine Haare platt drückte, und auch keinen Kittel, der aus jeder Frau ein unförmiges Gebilde machte.
    »Ich wollte nur noch mal nach Ihnen sehen. Wie haben Sie die Narkose verkraftet? War Ihnen auch nicht übel?«, improvisierte ich.
    »Nein, mit Übelkeit hatte ich nicht zu kämpfen.« Es klang ein wenig lahm.
    »Dann ist ja gut. Mehr wollte ich auch gar nicht wissen. Gute Nacht!«, sagte ich hastig und machte Anstalten zu verschwinden.
    »Moment!«, sagte Raphael. »Sie sind also Zahnärztin?« Er

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