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Fessel Mich

Fessel Mich

Titel: Fessel Mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Wolff
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weil ich mich angeblich zwischen ihn und diesen Tattookerl geschoben hätte.
    »Was zum Teufel hat Jannis damit zu tun? Wir arbeiten zusammen, das ist ja wohl was völlig anderes. Außerdem geht es jetzt nicht um mich, sondern um dich«, blaffte er schroff zurück und rammte seine Hände in die Hosentaschen seiner Jeans. Vielleicht, weil er mich sonst erwürgt hätte. Oder sich selbst. »Hast du’s mit Absicht gemacht?«
    »Was?«
    »Was, was! Wolltest du dir das nicht abgewöhnen?«
    »‘ Was‘ «, betonte ich provokant, ohne auf die Ablenkung einzugehen, »habe ich mit Absicht gemacht?«
    Rick bleckte die Zähne. »Das weißt du doch ganz genau. Das Theater gestern! Nur um zu sehen, ob ich heute auch wirklich hier auftauche und du deine beknackte Frage beantwortet bekommst.«
    Ein wenig irritiert runzelte ich die Stirn. »Welche Frage?«
    »Mann! Ob ich dich mag, natürlich!«
    Mein Herzschlag setzte aus. »Du… du glaubst, ich hätte…«
    Ach du Schreck! Das konnte ja nur bedeuten, dass er mich mochte. Mehr noch. Er verhielt sich ja beinahe… eifersüchtig. Nicht nur aufgebracht, weil mir seine Abfuhr nichts ausmachte, sondern eifersüchtig auf Freddy.
    Wild hämmernd setzte mein Herzschlag wieder ein, als ich ein wenig unsicher wissen wollte: »Aber du hast doch gesagt, du würdest mich nicht mehr anfassen.«
    Überrascht stutzte er, als ich ihn darauf ansprach, ehe er widerwillig den Mund verzog. »Daran erinnerst du dich?«
    Bitte?! Das war der Inbegriff meiner verflixten Alpträume! »Natürlich.«
    Grummelnd fuhr er sich durch das strohblonde Haar. »Vielleicht hab’ ich da etwas übertrieben. Aber ich wollte dich auch verletzen!«
    Nun, das hatte er zweifellos geschafft. Ich hatte mir eine ganze Woche lang den Kopf über diesen einen Satz in Zusammenhang mit seinem umhauenden ‚Abschiedskuss‘ zerbrochen – und er hatte das gar nicht ernst gemeint, sondern nur im Affekt gesagt?! Und der Kuss hatte eine Art Wiedergutmachung darstellen sollen, oder was? Du meine Güte, wie konnte man nur so verdreht denken?
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen, als ich fragte: »Warum bist du hier, Rick? Wenn du mich vor einer Woche noch verletzen wolltest, warum bist du dann jetzt hier und lässt mich nicht in Ruhe?«
    Unbehaglich zog er eine Hand aus der Hosentasche und zupfte damit am Saum seiner Baumwolljacke herum. »Ich hab’ doch gesagt, dass ich dich nur in dem Moment verletzen wollte. Und ich bin hier, weil … weil ich sicher gehen wollte, dass du tatsächlich so berechnend bist. Und dich nicht aus Spaß von diesem Lackaffen hast angrabbeln lassen.«
    Unwillkürlich musste ich grinsen. ‚Lackaffe. Schätze, das würde Freddy gefallen‘.
    »Ich hatte Spaß.« Aber davon mal abgesehen, bereitete es mir jetzt gerade ein nahezu diebisches Vergnügen, Rick ein bisschen was von seiner verqueren Verhaltensweise zurückzugeben. »Und Thomas und Freddy hatten den sicherlich auch.« Deutlich konnte ich sehen, wie er hart die Zähne aufeinander biss, weil seine Kieferknochen leicht hervortraten. Der glühende Blick in seinen Augen jagte meinen Pulsschlag nach oben. Himmel, und wie er eifersüchtig war! »Wir tanzen viel zu selten zusammen, finde ich, obwohl es uns doch so viel Spaß macht.«
    Von einer Sekunde auf die andere wich sämtliche Spannung aus seinem Körper. »Wie…?«
    »Wir sind Freunde, Rick. Gute Freunde mit keinerlei sexuellem Interesse aneinander. Thomas, Freddy und ich. Und die beiden sind weitaus durchtriebener als ich, weil sie sich diesen so genannten Plan ausgedacht haben.« Er musste nicht wissen, dass dieser ursprünglich nicht dazu gedacht gewesen war, ihn sich offenbaren zu lassen.
    Rick blinzelte mich verblüfft an. »Oh.«
    Ich musste mir ein Lachen verbeißen, weil er auf eine lächerliche Art und Weise total ertappt aussah. Als wäre er sehenden Auges in die offensichtliche Falle gerannt.
    »Hör auf zu grinsen«, brummte Rick mich etwas unwohl an. »So ein intrigantes Verhalten hätte ich dir überhaupt nicht zugetraut.«
    »Und ich hätte dir nicht zugetraut, dass du darauf reinfällst.«
    »Ich bin nicht drauf reingefallen. Ich bin mit meinem Hund spazieren und wollte die Gelegenheit nutzen, dir den Kopf wegen Geschmacksverirrung abzureißen.«
    »Aha.« Eine mehr als lausige Rechtfertigung. »Gerade hast du noch gesagt, du seiest absichtlich hier«, konterte ich lächelnd, woraufhin Rick den Mund verzog und leise fluchte. Dann zuckte er jedoch scheinbar gleichgültig mit den

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