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Fesseln der Erinnerung

Fesseln der Erinnerung

Titel: Fesseln der Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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kannst nicht mehr klar denken.“
    „Ich kann jetzt nicht allein sein, Max.“ Sie versuchte, ihm wieder näher zu kommen, aber sein Griff war zu stark. „Ich will dich.“
    „Du hast gerade einen höllisch heftigen Schock hinter dir“, sagte er unnachgiebig. „Ich werde nicht zulassen, dass du deine Nerven noch mehr strapazierst – “
    „Sei still“, fuhr sie ihm über den Mund, obwohl das Verlangen kaum auszuhalten war; zufrieden registrierte sie, dass er die Augen zusammenkniff. „Ich bin kein kleines Kind, das man vor sich selbst schützen muss. Ich weiß genau, was ich will.“
    Max stieß zischend den angehaltenem Atem aus. „Deine Schilde – “
    „Keine Ahnung, was mit meinen Schilden los ist“, sagte sie und zeigte damit unverblümt, wie es um sie stand. „Aber eins weiß ich genau: Im Moment bin ich allen im Medialnet ein Rätsel. Das ist die Gelegenheit. Wenn mein Schild morgen bricht, wenn mein Geist aufgerissen wird, dann soll es eben so sein – aber wage ja nicht, uns das hier zu verweigern, weil du glaubst, mich damit zu beschützen. Wage es ja nicht!“
    Max’ Griff an ihren Handgelenken lockerte sich, aber er zog sie nicht an sich. „Und was ist mit mir?“, fragte er, und diesmal zitterte seine Stimme vor unterdrückter Wut.
    Diese Frage und das Gefühl, das sie in seinen Augen sah, brachten sie aus der Fassung. „Max –“
    „Verdammt noch mal, was glaubst du denn, wie es für mich sein wird, dich erst zu lieben und dann zusehen zu müssen, wie du den Verstand verlierst?“ Die Adern auf seinen Unterarmen traten hervor, als müsse er sich mit aller Macht davon abhalten, sie zu schütteln.

32
    In Sophias Gesicht tauchten in rascher Folge wechselnde Gefühle auf, aber Max hatte damit gerechnet, hielt sie fest, als sie versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien.
    „Nein“, sagte er, „du wirst dich nicht wie ein Feigling davonstehlen.“
    Aus ihren Augen sprühten Funken. „Ich bin keineswegs feige. Aber du hast recht – es war selbstsüchtig von mir, dich darum zu bitten.“
    „Dann lässt du es jetzt? Packst es fein säuberlich in eine Ecke deines medialen Hirns und vergisst einfach, dass wir uns je berührt haben?“
    Sie versuchte, das Zittern ihrer Unterlippe vor ihm zu verbergen. „Ja, ich bin eine Mediale.“ Mit abgewandtem Gesicht stieß sie diese Worte heraus. „Ich habe gelernt, Dinge abzuspalten.“
    „Lügnerin.“ Dann küsste er sie und konnte gar nicht mehr aufhören. Alle Barrieren waren in sich zusammengefallen durch ihre Nähe, ihren Duft, die verrückte Art, mit der sie so krampfhaft versuchte, ihr großes Verlangen zu verbergen, um ihn nicht zu verletzen.
    Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, aber dennoch öffnete sich ihr Mund. Er ließ ihre Handgelenke los. Doch sie stieß ihn nicht fort, womit er fast gerechnet hatte, sondern schlang ihre Arme um seinen Hals und küsste ihn genauso innig. Aufstöhnend schob er das Hemd erneut hoch und legte eine Hand auf ihr Hinterteil.
    Auch sie stöhnte jetzt, und er war noch klar genug, um den Kopf zu heben und zu fragen: „Tut dir das weh?“
    „Nein.“ Sie zog seinen Kopf wieder zu sich und nutzte die gerade gelernten Fertigkeiten, um ihn zum Wahnsinn zu treiben.
    Seine Finger krallten sich in ihre weiche Haut, und er lockerte den Griff, um ihr nicht wehzutun. Als Antwort zwickte sie ihn mit den Zähnen ins Kinn und in den Hals. Er griff wieder fester zu, und sein Blick glitt zu dem Spiegel hinter ihrem Rücken. Der Anblick war so erotisch, wie er es in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet hatte. Ihre Haut war leicht gerötet, schien unglaublich weich unter seinen rauen, dunkleren Händen.
    Sie war in seiner Umarmung erstarrt, er sah in ihr Gesicht. Ihre Lippen waren leicht geöffnet und etwas angeschwollen von den wilden Küssen. „Ist es ein starker visueller Eindruck?“
    Das hörte sich so nach Sophia an, dass seine heftige Begierde sich in etwas Sanfteres verwandelte. „Ich glaube nicht, dass du dafür schon bereit bist“, sagte er und genoss es, über ihre Rundungen zu streicheln.
    „Später?“
    „Später.“ Er saugte an ihrer Unterlippe, zog sie vom Spiegel weg zum Bett, denn er wusste nicht, ob er der verführerischen Situation noch länger standhalten konnte. Sie wehrte sich nicht, ließ sich von ihm berühren und führen.
    Eine berauschende Erfahrung, die es ihm paradoxerweise leichter machte, sich zu beherrschen. Er knabberte an ihrer Unterlippe und rückte ein wenig ab. Einen

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