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Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zoe Held
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Mittel meiner Familie sind nicht unendlich. Das meiste davon steckt in langfristigen Anlagen, also kann ich es nicht lockermachen, soweit klar?«
    Er nickte und bedeutete ihr mit einer knappen Geste seines kleinen Fingers, fortzufahren. Diese kaum sichtbare Geste genügte, um den Aufruhr in Tonys Innerem weiter anzufachen. Sie stellte sich vor, wie es wäre, wenn er sie mit genau dieser kleinen Geste dazu brachte, irgendwelche Dinge zu tun, an die Jon niemals auch nur denken würde.
    Ihm einen blasen, beispielsweise. Genau jetzt, wenn Cherie jederzeit hereinkommen konnte.
    »Verdammte Scheiße«, fluchte sie und setzte sich auf. »Sie haben also zwei Monate, um dieses verfluchte Patent zu entwickeln, mit dem ich bei der Bank neue Kredite erwirken kann, klar? Wenn Sie das nicht schaffen, werden nicht nur Sie Ihren Job verlieren, sondern mit Ihnen etwa fünfhundert weitere Menschen.«
    »Das interessiert Sie? Sie erstaunen mich, Miss MacMillan. Man sagte mir, dass sie eine kühle Rechnerin sind. Was bedeuten Ihnen fünfhundert Angestellte, wenn Sie doch an ganz anderen Firmen beteiligt sind?«
    Ob er diesen verletzenden Unterton jemals ablegte? »Weil das zufälligerweise die Firma ist, die meinem Vater viel bedeutet. Mein Großvater hat damit ein Vermögen aufgebaut. Mein Vater hat vielleicht den richtigen Moment verpasst, um alles zu modernisieren, aber sein Herz hängt daran.« Sie biss sich auf die Unterlippe und fragte sich, wieso sie das eigentlich mit ihm diskutierte. »Und mein Herz zufällig auch. Wenn wir es schaffen, diese Durststrecke zu überwinden, bin ich mir sicher, dass wir einiges daraus machen können. Ich denke, wir könnten mehr in Richtung neue Materialen gehen. Ich habe an der Universität in eine sehr interessante Richtung geforscht.«
    Jetzt war es an ihm, jungenhaft zu grinsen. »Das wurde mir auch schon erzählt. Dass Sie ganz versessen sind auf Materialforschung.«
    »Anscheinend wissen Sie ja schon alles von mir, und ich brauche Ihnen nichts mehr zu erzählen.« Sie funkelte ihn zornig an, ehe sein Grinsen sie zum Kichern brachte. »Das ist auch besser so. Wir sollten hinübergehen und mit Jon die finanzielle Seite besprechen.«
    »Und die juristische, fürchte ich?«
    »Anwälte lassen sich leider nicht vermeiden«, bestätigte sie trocken und stand auf. Er erhob sich beinahe im selben Augenblick, zielstrebig und selbstbewusst. Er war also wirklich kein schüchterner Junge.
    Er war ein Mann, der wusste, was er wollte, auch wenn die Party, die reiche Umgebung und die ausgesuchte Gesellschaft ihn verunsichert hatten. Tony strebte an ihm vorbei.
    Sie würde keinesfalls zulassen, dass er mit diesen sinnlosen Höflichkeiten anfing, die ein Mann einer Frau normalerweise entgegenbrachte, und ihr die Tür aufhielt. Dazu war er viel zu gefährlich, gerade jetzt, da sie sich für Jon entschieden hatte.
***
    Tony prostete Mikael nur kurz zu. Der dezente Hintergrundjazz verlieh dem ganzen Ambiente etwas viel heimeligeres, als es die moderne Einrichtung dieser Hotelbar eigentlich zuließ. Hinter ihnen hörte sie das leise Gemurmel, das solche Orte immer füllte. Aufgekratzte Touristen auf einem verlängerten Wochenendtrip mischten sich mit den unvermeidlichen Geschäftsreisenden. Eigentlich hatte sie schon lange nach Hause gehen wollen, doch irgendwie war sie an dieser Hotelbar hängen geblieben, hatte einen Martini bestellt, und war schließlich bei einem viel zu starken Southside Royale gelandet. Der Champagner prickelte auf ihrer Zunge, während der Gin und die Limette dem Ganzen etwas erfrischend Herbes gaben.
    »Und nach der Schule haben Sie tatsächlich dieses Stipendium für das MIT bekommen?«, nahm sie den Faden ihrer Unterhaltung wieder auf. Mikael saß auf dem Barhocker neben ihr und umklammerte mit beiden Händen ein Pint Bier. Er hatte trotz ihrer wiederholten Einladungen auf Bier bestanden, als würde er sich mit diesem Getränk wohler fühlen als mit den raffinierten Cocktails der Londoner Gesellschaft. »Sie haben ganz schön kämpfen müssen, nicht wahr? Es klingt mir jedenfalls danach. Bewundernswert, wirklich, wie Sie sich durchgeschlagen haben.«
    »Ja, dann bin ich an das MIT gegangen. Nicht irgendeine Uni, sondern das MIT. Ich meine, Harvard wäre wohl eine Nummer zu hoch gegriffen gewesen, aber auf technischem Gebiet ist das MIT sowieso besser.« Er hielt den Blick stur auf sein Glas gerichtet, hatte Tony festgestellt.
    Sie wusste nicht, ob es der Unsicherheit geschuldet war, die

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