Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
Wochenende noch nichts vor? Bei Gelegenheit kannst du dem Jungen London zeigen, wenn ihr das Geschäftliche durch habt.«
»Übermorgen?« Ihre Zunge fühlte sich ganz belegt an. »Ich weiß nicht. Ich muss Jon fragen.«
»Jon muss doch sowieso arbeiten, oder?«
»Wahrscheinlich, ja. Sei nicht so gemein zu ihm.« Tony schluckte. »Jon meint es langsam ernst mit dieser Heiratssache. Wir haben jetzt einen Termin.«
»Das musst du wissen, Tony. Er ist in Ordnung, keine Frage. Ich will, dass du glücklich bist. Wenn Jon dich glücklich macht, stehe ich dem nicht im Wege.«
»Danke, Daddy.«
Machte Jon sie glücklich? Wenn man seine schlechten Liebhaberqualitäten außen vor ließ, dann konnte sie sich wirklich nicht beklagen. Er hatte eine glänzende Zukunft vor sich. Er stammte aus einer angesehenen Familie. Er unterstützte sie bei ihren eigenen beruflichen Plänen.
Es gab keinen vernünftigen Grund, jetzt kalte Füße zu bekommen.
Sie plauderte noch eine Weile mit ihrem Vater, dann atmete sie tief durch, schob das Päckchen von Wertinger weit von sich und wappnete sich auf den Begeisterungssturm mitsamt Champagner, der jetzt gleich über sie hereinbrechen würde.
***
Mikael Wertingers Anblick zerstörte Tonys mühsam wiedergewonnene Fassung, sobald er das erste Mal ihr Büro betrat. Bis Cherie ihnen den Kaffee brachte, hing unangenehme Stille zwischen ihnen. Tony schaffte es einfach nicht, den Blick von seinem markanten Gesicht zu lösen, von diesen auf seltsame Weise zerbrechlich und dennoch hart wirkenden Gesichtszügen und diesen einladenden Lippen.
»Ich hoffe, Sie haben gut hergefunden?«, begann sie schließlich und griff mit zittrigen Händen nach ihrer Kaffeetasse. »Trinken Sie einen Schluck, ehe wir Jon treffen. Das wird der weniger spaßige Teil des Tages.«
»Jon?«, fragte er tonlos und setzte die Tasse an die Lippen.
Sofort tauchten Bilder in Tonys Kopf auf, die sie am liebsten in die hinterste Ecke ihres Herzens verbannt hätte. Seine Lippen, wie sie ihre Haut berührten. Seine Lippen, die diesem herrlich empfindlichen Punkt zwischen ihren Beinen immer näher kamen. Seine Zunge, die auf ihrer Haut tanzte und sie in immer neue Höhen der Erregung trieb.
»Mein Verlobter, Jonathan Leister«, antwortete sie kühl und stellte ihren Kaffee wieder ab, ohne davon getrunken zu haben. »Er verhandelt mit unseren Investoren. Er ist unser Hausanwalt, sozusagen.«
»Wie praktisch«, kommentierte er. »Tun Sie eigentlich jemals irgendetwas, das nicht logisch begründet, vernünftig und überaus sinnvoll ist?«
Der unverhohlene Zynismus in seinen Worten rief ein Schmunzeln auf ihre Lippen. »Wie Sie bereits festgestellt haben – nein, das tue ich nicht. Also, was können Sie mir bieten?«
»Was immer Sie wünschen, Miss MacMillan.«
Ihre Blicke kreuzten sich. Tony stieg die Röte in die Wangen. Sein Tonfall war neutral und geschäftsmäßig, aber aus irgendeinem Grund musste sie sofort wieder an diesen missglückten One-Night-Stand in Südfrankreich denken. Was sie sich wünschte? Seine Zunge auf ihrer Möse spüren, beispielsweise. Von ihm gefickt werden. Sie räusperte sich verlegen und schüttelte den Kopf. »Ich wünsche mir irgendetwas, mit dem ich verhandeln kann. Ein absolut innovatives Patent, beispielsweise.«
»Nichts einfacher als das, Madame. Geben Sie mir mehr Geld für die Forschung, und ich bringe Ihnen jedes Patent, das Sie wollen.«
Der Nachdruck in seiner Stimme, als es um seine Forschung ging, gefiel ihr. Die Unsicherheit, mit der er auf der Party aufgetreten war, war vollkommen aus seiner Haltung verschwunden. »Mikael, was ich Ihnen jetzt sage, sollten Sie besser für sich behalten. Wenn auch nur ein Wort davon nach draußen dringt, werden Sie Ihres Lebens nicht mehr froh werden, verstanden?«
Er kniff die Augen zusammen. »So viel Vertrauen in jemanden, der erst seit ein paar Monaten bei Ihrer Firma ist?«
»Mein Vater hält große Stücke auf Sie.« Sie wischte seinen Einwand mit einer lässigen Geste beiseite, obwohl er eigentlich recht hatte damit. Sie kannte ihn kaum. Er konnte Gott weiß welche Angebote der Konkurrenz in seiner Schreibtischschublade haben und nur auf den passenden Augenblick warten, um ihr in den Rücken zu fallen. Von einem offenen Blick sollte sie sich eigentlich nicht derart einfach um den Finger wickeln lassen. »Also, passen Sie auf. Ich habe ziemlich genau zwei Monate, um die Firma, bei der Sie jetzt arbeiten, vor dem Ruin zu retten. Auch die
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