Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
Spiel um und verstieß gegen ihre bekannten Muster.
Sie winkte sich ein Taxi herbei und hielt sich während der Fahrt nur mühsam davon zurück, laut zu fluchen. Erst in der Stille ihrer Wohnung ließ sie ihren Gefühlen freien Lauf.
Wertinger hatte irgendetwas an sich, das sie immer wieder dazu brachte, ihren ganzen Stolz und ihre Haltung zu vergessen und ihm schlicht und ergreifend bedingungslos zu verfallen. Dass er sie ein ums andere Mal abwies, machte es nicht gerade einfacher.
Sie warf sich auf das Bett, wie sie war, und streifte sich die Stöckelschuhe von den Füßen. Ohne Frage, Mikael weckte die Begierde nach gutem Sex in ihr, wie es viele andere Männer auch taten. Aber da war mehr. Dieses Verlangen, sein Lächeln zu sehen, den verletzenden Unterton aus seiner Stimme zu vertreiben, ihn zum Lachen zu bringen. Er war stark und zielstrebig, er wusste immer, was er wollte.
Er brachte sie dazu, sich selbst und alle die Sorgen, die sie mit sich herumtrug, zu vergessen.
Die Vorstellung, ihn allein auf einen kleinen Wink seines Zeigefingers hin zu verwöhnen, kam nicht von ungefähr. Sie hatte seine Andeutung heute durchaus verstanden. Wie weit würde sie ihm folgen können? Sie wusste es schlicht und ergreifend nicht, ob sie wirklich bereit war, sich ganz in seine Umarmung fallen zu lassen. Es verunsicherte sie zutiefst.
Aber wenn, dann war er der Mann für so etwas. Unruhig wälzte sie sich herum und konnte sich nicht entscheiden, ob sie einfach einschlafen, ob sie duschen gehen oder doch den kleinen Vibrator aus der Schachtel unter dem Bett herauskramen sollte.
Tony entschied sich schließlich für den Vibrator. Das leise Surren beruhigte ihre Nerven. Sie schloss ihre Augen, während sie diese gleichmäßigen, sanften Berührungen genoss. Fast wie Mikaels Zunge in Frankreich. Mikael. Wie gerne wüsste sie, wie er schmeckte. Oh ja, sie würde an ihm saugen, bis er sein Sperma in sie spritzte. Er würde in ihrem Mund bleiben, ihren Kopf gegen seinen Schwanz drücken, sodass sie seinen Saft schlucken musste. Und dann würde er sie nehmen, hart und erbarmungslos, bis er sich noch einmal in sie ergoss. Seine Hände würden ihre schmalen Handgelenke festhalten, sodass sie ihm nicht entkommen konnte. Er würde sie so lange ficken, wie er wollte, ganz gleich, ob sie ihn darum bat, endlich aufzuhören. Er würde keine Rücksicht darauf nehmen, dass ihre Möse bereits schmerzte. Nur ein Höhepunkt von ihr wäre ihm nicht genug. Es würde weitergehen, von Orgasmus zu Orgasmus. Seine Hände wären überall, würden ihre Nippel zwirbeln, ihren schmerzhaft erregten Kitzler necken, ihren Hals berühren. In ihrer Vorstellung küsste er sie, mal zärtlich, dann wieder fordernd. Er leckte den Schweiß von ihrer Haut.
Sie keuchte unterdrückt auf. Der echte Höhepunkt war nicht halb so stark wie der, den Mikael ihr in ihrer Fantasie geschenkt hatte. Aber er genügte doch, um sie atemlos in ihrem Bett zurückzulassen.
Wenn er sich doch nur auf ihre Angebote einlassen würde! Sie wollte diesen Mann spüren, der allein mit seiner Stimme tausende Schauder durch sie hindurch zu schicken vermochte. Sie wollte unter seinem klaren Blick erzittern, seine Wärme spüren und sich von ihm durch die Nacht führen lassen.
Seufzend stand sie auf und ging ins Bad. Mikael war der erste Mann, an dem sie sich wahrscheinlich die Zähne ausbeißen würde.
Es war zum Verrücktwerden.
***
Tony war nicht die einzige, die schlaflos auf ihrem Bett lag und sich von einer Seite auf die andere warf. Mikael hatte kalt und ausgiebig geduscht, um alle Gedanken an sie zu vertreiben. Es half alles nichts, sobald er die Augen schloss, stand sie wieder vor ihm. In ihrem schlichten, dunkelblauen Etuikleid und den ebenso unauffälligen Stöckelschuhen. In dem fließenden Abendkleid, das sie bei ihrem ersten Treffen getragen hatte. Vollkommen nackt und schutzlos jeder seiner Berührungen ausgeliefert.
Er stellte sich vor, wie er sie nur mit seinen Augen berührte, wie sie erschauderte, obwohl er ihr nicht nahekam. Wie sie nach seinen Fingern bettelte, nach einem Kuss, nach einer kleinen Aufmerksamkeit. Sie war stolz und selbstbewusst, und sie stand dazu, dass sie einfach nur Lust auf Sex hatte. Diese Offenherzigkeit war selten, und in dieser verzweifelt frechen Art wie bei ihr hatte er sie noch niemals erlebt. Es war, als wollte sie sich mit dieser Frechheit davor schützen, dass irgendjemand ihr nahekam.
Ja, das musste es sein. Sie trug Verantwortung,
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