Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
herausholen. Du hast zu viel Stress.« Stellas Hand legte sich auf ihren Bauch, beruhigend und warm. »Lass dich fallen, Madame.«
»Weißt du, dass er mich genauso genannt hat?« Tony zog die Unterlippe zwischen die Zähne und suchte Stellas Blick. Stellas blaue Augen glänzten noch immer verdächtig. »Ich verstehe das alles nicht!«
»Langsam, langsam, Tony.« Stella stützte sich auf ihren linken Arm. Sie summte beruhigend. »Jetzt sprichst du aber nicht von Jon.«
»Mikael Wertinger.« Tony schluckte, um den Knoten in ihrem Hals loszuwerden.
»Das Wunderkind aus der Konstruktionsabteilung? Sah nicht schlecht aus, das muss ich zugeben.« Stella zwinkerte ihr zu. »Was ist mit ihm?«
»Das weiß ich eben nicht!«, gab Tony gereizt zurück. »Ich finde ihn attraktiv, aber er lässt mich nicht ran. Da läuft nichts. Nada. Niente.«
»Herrje, wegen einer Abfuhr machst du dieses Theater? Dann steht er eben nicht auf dich. Ist doch sowieso besser, jetzt, wo du eine anständige Ehefrau werden sollst.« Stella grinste herausfordernd und legte ihre Hand auf Tonys Brust. »Es laufen jede Menge anderer, gut aussehender Typen herum.«
»Aber ich glaube, er mag mich«, protestierte Tony schwach und ärgerte sich darüber, wie lächerlich das alles klang. Stella hatte recht damit, dass sie nicht wegen einer Abfuhr so viel grübeln sollte.
»Meine Güte, dann steht er eben auf blonde Frauen oder auf Rothaarige oder was weiß ich. Oder er ist schwul, und du verwechselst mal wieder mögen und mögen. Wäre ja nicht das erste Mal, dass dir das passiert. Ich sage nur: Liam.« Ihre Finger wanderten langsam über Tonys Brust zu ihrem Nippel. Sie rieben ihn, bis er sich unter ihren Fingerspitzen aufrichtete, und auch dann hörte sie nicht auf.
Tony errötete, als Stella sie an diesen Fehlgriff erinnerte, den sie damals auf dem College getan hatte. »Es ist ja auch nichts Ernstes. Aber er hat mich neugierig gemacht. Und zu meiner Ehrenrettung sei gesagt, dass ich nicht die Einzige war, die in Liam verschossen war.«
»Dann ruf Wertinger an. Sieh zu, dass du ihn in dein Bett bekommst, wenn du dann ruhig schlafen kannst.« Stella schüttelte den Kopf und atmete hörbar durch. »Tony, das kann doch nicht so schwer sein. Jetzt hör endlich auf, darüber nachzudenken.«
Tony biss auf ihrer Unterlippe herum und blickte zweifelnd in Stellas große Augen. Sie nahm kaum wahr, wie Stellas Finger an ihren Brüsten spielten. »Er sagte, er wollte mich nicht verletzen.«
Stella warf den Kopf in den Nacken und lachte hell auf. »Wie süß! Ein Gentleman? Er sollte besser aufpassen, dass du ihn nicht verletzt. Du hast ein Talent dafür, Herzen unschuldiger, kleiner Jungen zu brechen.« Eine tiefe Falte erschien auf ihrer Stirn. Dann setzte sie sich plötzlich auf. »Tony, sag nicht, dass du dich in ihn verliebt hast. Verdammt, das ist eine richtig dumme Idee, so kurz vor der Hochzeit!«
»Reden?« Tony rutschte zurück und setzte sich ebenfalls auf. Sie zog die Knie an und legte ihre Arme um die Beine. »Und kein Wort zu niemandem, Stella.«
»Verdammte Scheiße, Tony.« Stella bückte sich und hob ihr Kleid vom Boden auf. »Dabei wirkst du immer so glücklich mit Jon. Ihr seid doch das perfekte Paar. Es passt alles so gut bei euch.«
Tony spürte, wie Tränen in ihre Augen stiegen.
Kapitel 5
Tonys Hände zitterten, als sie zum Telefonhörer griff. Eigentlich war es Stellas Schuld, versuchte sie sich einzureden. Stella, die den Vorschlag gemacht hatte, es aktiv anzugehen. Stella, die behauptet hatte, dass sie bald von Mikael kuriert wäre, wenn sie nur erleben würde, dass er auch kein besserer Liebhaber war als alle anderen. Stella, die in Mikaels Privatleben herumgeschnüffelt und allerhand interessante Dinge ausgegraben hatte. Beispielsweise, dass seine Familie noch ärmer war als sie immer angenommen hatte, und dass er eine kleine Schwester hatte, die sich mehr schlecht als recht mit Gelegenheitsjobs das Schulgeld verdiente in irgendeinem Kaff in Texas, wie Stella es genannt hatte.
Ganz ließ sich Tonys schlechtes Gewissen davon nicht beruhigen. Sie legte eine Hand auf ihren Magen, um den kalten Klumpen darin zu vertreiben.
»Wertinger«, meldete er sich knapp. Seine tiefe Stimme schickte einen ganzen Schwarm Schmetterlinge zu dem kalten Klumpen in ihren Bauch.
»Tony Miller«, erwiderte sie und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. Das war das erste, was man ihr in der Beratung beigebracht hatte – immer zu lächeln, egal,
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