Fesseln der Freiheit: Erotischer Roman (German Edition)
einfach los. Tony folgte ihm sofort. Dadurch, dass es in der Öse an ihrem Nacken festgemacht war, lag das Silberkettchen auf ihrer Schulter auf und erinnerte sie bei jedem Schritt kalt daran, dass er es war, der jetzt über sie bestimmte.
Erst nach ein paar Schritten wurde ihr klar, was er gerade gesagt hatte. Was es bedeutete. Wenn sie bisher gedacht hatte, ein wenig Angst vor diesem Abend zu haben, dann wurde der kalte Klumpen in ihrem Magen jetzt zu einem ganzen Felsen.
***
Mikael führte Tony durch einen großen Raum, der sich auf den ersten Blick in nichts von gewöhnlichen Diskotheken in SaintTropez unterschied. Die Materialen waren edel, die Leuchten an der Decke strahlten ein dezentes Licht aus, und die Musik wummerte technolastig aus den Boxen. Erst auf den zweiten Blick bemerkte sie, woran sich dieser Raum von den Klubs unterschied, die sie normalerweise besuchte. Kaum einer der Anwesenden war vollständig bekleidet, selbst für die für gewöhnlich schon freizügigen Verhältnisse in Saint-Tropez war der Umgang mehr als nur offenherzig. Einerseits beruhigte es sie, denn ihr Outfit war bei weitem nicht das gewagteste in diesem Raum. Andererseits trieb es ihr die Schamesröte in die Wangen. Die Regeln, die er ganz zu Beginn ihrer Affäre aufgestellt hatte, waren wie ein sicherer Rettungsanker. Sie senkte den Blick und vermied jeden Augenkontakt mit den Anwesenden, konzentrierte sich nur darauf, ihm durch den Raum zu folgen.
Neben der Bar boten kleine Sitzecken so etwas wie Privatsphäre. Mikael suchte eine der Sitzinseln aus und warf die Tasche auf die Sitzfläche. Er bedeutete Tony mit einem Ruck an der Kette, sich neben ihn zu setzen.
Sanft strich er über ihren linken Arm. »Ich bin bei dir, Julie. Vertrau mir.«
Sie blickte wortlos zu ihm auf und saugte seine tröstende Nähe auf.
»Ich will, dass du heute Abend endlich voll und ganz annimmst, was du bist. Mein kleines Spielzeug. Das Instrument meiner Lust. Nicht mehr und nicht weniger.« Seine Lippen huschten über ihren Hals, während er sprach. Der warme Atem strich über ihre Haut. »Hör auf zu denken und lass es geschehen.«
Er richtete sich auf, als ein Kellner erschien. Sein altmodisch wirkender Frack schien nicht ganz in diesen Klub zu passen. Sein weißes Hemd leuchtete im unruhigen Licht. »Sir, willkommen im Trois Rois . Was wünschen Sie?«
»Für mich eine Weißweinschorle, bitte. Und für die Dame …« Mikael schickte ihr ein strahlendes Lächeln. »Einen Martini bianco.«
Der Kellner nickte und verschwand hinter der bläulich leuchtenden Theke. Tonys Blick folgte ihm unruhig, als er die Getränke auf sein Silbertablett lud und zu ihnen zurückkam. Mikael tat nichts ohne Absicht, und sein Lächeln gerade eben verhieß nichts Gutes. Der Kellner stellte die Getränke vor ihnen auf dem niedrigen Beistelltisch ab und wandte sich sofort den nächsten Gästen zu.
»Trink, Julie«, forderte Mikael sie auf und schob den Martini an den Tischrand. Tony fixierte das Glas wie einen Feind und zog vielsagend an ihren Handschellen. »Beug dich einfach vor. Das geht schon.«
Ihm zu widersprechen hatte keinen Sinn, soviel hatte sie schon verstanden. Sie beugte sich nach vorne, bis ihre Brüste ihre Oberschenkel berührten. Gerade so konnte sie mit den Lippen das Glas erreichen. Sie schlürfte einen Schluck, während er sein Weinglas in aller Form aufnahm und davon nippte.
»Ein Anblick für Götter, Julie.« Er stellte das Glas mit einem lauten Knall ab. »Und jetzt setz dich aufrecht hin, die Beine ein wenig auseinander. Du weißt doch, dass eine Sklavin immer zugänglich zu sein hat, nicht wahr?«
»Ja, Master.« Ihr Körper folgte seinen Anweisungen. Sie atmete so tief durch, wie das Korsett es eben zuließ. Er griff in seine Tasche und holte einen Gegenstand heraus.
»Du redest mir heute zu viel, Julie. Zu viele dumme Fragen.« An seinem Finger baumelte ein Knebel. Es war nicht der Gummiknebel, dessen Bekanntschaft sie schon gemacht. Dieser hier war geformt wie ein etwas zu kleiner, dafür ziemlich dicker Penis. Allein der Gedanke, dieses Ding in ihrem Mund zu spüren, trieb die Feuchtigkeit zwischen Tonys Schenkel. Sie verbiss sich den Protest, weil sie an diesem Abend eigentlich noch gar nichts gesagt hatte.
Wenn er der Meinung war, dass sie zu viel redete, stand es ihr nicht an, dagegen zu protestieren. Bereitwillig öffnete sie den Mund. Das Atmen wurde schwerer. Mikael verschloss die Riemen hinter ihrem Kopf, die den Knebel an
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