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Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
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Kein rationales Denken mehr möglich.
    Jeder Atemzug scheint mir zu viel Ablenkung und doch so nötig, in den Tiefen der See, die mich gefangen hält.
    Der wahre Sturm begegnet mir und ich bin mir bewusst, mich bei Caracasa wirklich getäuscht zu haben. Aber wie kann das sein? Dies hier ist ein Mann.
    Schmale Gesichtskonturen und doch kantig, eindeutig eine sportlich leicht muskulöse Statur und kurzes, zerzaustes Haar. Ein Mann, unverkennbar, aber wie kann ein solcher derartige Gefühle in mir auslösen?
    Irritiert bemerke ich seine Bewegungen, die von mir wegführen. Er geht, wird mir schlagartig bewusst und ich merke, wie sich mein Körper in Bewegung setzt. Einzig der Gedanke, ihn nicht verlieren zu dürfen, beherrscht mich.
    Seine Aufmerksamkeit ist bei den Kindern, die um ihn herumspringen, welch Anblick, mir läuft es eiskalt den Rücken herunter. Sie sind so laut und unkontrollierbar.
    Doch dieser Mann scheint sie im Griff zu haben, er lässt einen Pfiff von seinen Lippen entweichen und schon sind alle in Reih und Glied, faszinierend mit anzusehen.
     
         Einen Menschen zu beobachten, ohne zu wissen was ich von ihm will, ist recht ungewöhnlich. So stehe ich vor einem Kindergarten und warte darauf, dass er wieder herauskommt. Nervosität macht sich in mir breit, als immer mehr Kinder abgeholt werden. Der Parkplatz der Angestellten leert sich ebenfalls, es kann also nicht mehr lange dauern.
    Eiligst mache ich mich unsichtbar, möchte nicht erkannt werden, noch nicht. Wer ist der Mann mit dem Sturm in den Augen, der über der See wütet?
    Rasant steigt mein Herzschlag an, möchte meinen Brustkorb sprengen, als er herauskommt. Die Fenster einen Spalt geöffnet vernehme ich eine Frauenstimme: „Christopher, möchtest du mit mir einen Kaffee trinken gehen?“
    Ein Lächeln verzieht seine Lippen: „Nein danke, Elisabeth, ich habe etwas anderes vor!“ Mit diesen Worten hat er sich auch schon abgewandt und läuft Richtung Innenstadt.
    Mit einem gewissen Abstand folge ich ihm und lasse das Auto zurück. Es wäre zu unpraktisch und auffällig.
     
         Immer noch ziert ein Lächeln seine Lippen, als Christopher in ein Internetcafé tritt. Durch die Glasfront kann ich ihn weiter beobachten, erkenne sogar, was für eine Seite er an einem der Computer aufruft. Es ist ein Stadtinterner Chat für Männer und sein Name dort lautet Lorson. Ganz in der virtuellen Welt versunken bemerkt er mich nicht. Gegenüber von Christopher nehme ich Platz, melde mich in dem Portal an und gehe auf die Suche.
    Stirnrunzelnd nehme ich die anderen Mitglieder in diesem Chat wahr, einzig Männer scheinen Interesse daran zu hegen.
    Plötzlich blinkt ein kleines grünes Fenster auf: „Hey, ich bin Traumfänger, soll ich auch deine Träume fangen?“, entnehme ich der Nachricht.
    Mein Blick sucht den Bildschirm ab. Irgendetwas habe ich an diesem Portal übersehen und dann, ganz klein, zeigen sich mir zwei Symbole, die mir bekannt sind. Zwei kleine Kreise mit Pfeilen brennen sich geradezu in meine Augen.
    Hastig drücke ich das Fenster weg, soll der Sender ewig auf meine Träume warten, ich habe an ihm kein Interesse. Bin nur wegen einem hier, und den gilt es, zu finden.
    Ich gebe gerne zu, dass mich diese Form einer Partnersuche doch etwas irritiert. Keineswegs habe ich gegen solche Verbindungen etwas und doch, ich kann sie nicht verstehen. Ebenso wenig wie die zwischen Mann und Frau. Das körperliche Verlangen ist für mich so unvorstellbar, dass es nicht mal in meinen Träumen zu solchen Gedanken kommt.
    Da ist er, Lorson, oder auch Christopher.
    „Hallo, Interesse an einer Unterhaltung?“, tippe ich die erste Nachricht ein.
    In Sekunden erhalte ich eine Antwort: „Kein Interesse an einem virtuellen Sexerlebnis!“
    „Dann sind wir uns einig, das freut mich“, antworte ich mit einem lächelnden Gesicht dahinter. Meine Augen sind gefangen von dieser Kopfform, die in mir ein Brodeln verursacht. Sie sind mir zu widerlich.
    Meine Augen wandern zu Christopher, der überrascht lächelt und die Finger über die Tastatur fliegen lässt.
     
     
     
     
     
     
     
    Faszination des Kennenlernens
     
    Chris
     
    Was bietet sich mehr an, als an einem schönen Frühlingstag in den Park zu gehen? Gerade wenn man wie ich, als Erzieher, in einem Kindergarten arbeitet, liegt wohl nichts näher. Die Kinder laufen ausgelassen umher, spielen Fangen, ärgern sich oder sitzen mir gegenüber und hören sich eine Geschichte an. So sieht ein fast

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