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Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
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sah was vor sich ging. Auch wenn sich hier niemand um den anderen scherte, sollte es bekanntlich immer eine Ausnahme geben. Den Keller hatte ich vorsorglich seit einem Jahr umgebaut und schalldicht gemacht, sodass auch keine Geräusche nach draußen dringen konnten.
    Meine Finger vergruben sich in Vinzents blondem, kurzem Haar und zerrten ihn so aus dem Van und in das Haus hinein. Direkt links ging es in den Keller, wo ich ihn auch gleich hinunterstieß. Sollte er sich doch frei in seinem neuen Zuhause umsehen.
    „Willkommen in deiner persönlichen Hölle!“, sagte ich feierlich und blickte ihm lachend in seine vor Schock und Schmerz geweiteten Augen, bevor er die fünfzehn Stufen in den Keller hinabstürzte. Dann schloss ich die Tür und gönnte mir ein wohl verdientes, frisches Pils.
     
    ***
     
    Schmerzhaft schlug mein Körper auf dem harten Boden auf. Es dauerte eine Weile, bis sich auch der Nebel in meinem Kopf zu klären begann und ich fähig war, das Ausmaß des Geschehens zu begreifen. Ich wurde ganz offensichtlich gerade gekidnappt und jetzt in diesem Loch gefangen gehalten.
    Stöhnend versuchte ich mich aufzusetzen , um festzustellen, ob an meinem Körper noch alles heil war. Obwohl mich unsägliche Schmerzen durchfuhren, schien ich mir zum Glück nichts gebrochen zu haben.
    Noch immer war ich an Händen und Füssen mit Klebeband gefesselt, weshalb ich als erstes versuchte, das Band an meinen Handgelenken mit den Zähnen zu lösen. Sehen konnte ich nichts, denn außer einem kleinen Lichtschein unter der Tür war es stockduster hier unten. Nach einer scheinbar endlosen Zeit hatte mein Mund den Anfang des Klebebandes gefunden, den ich nun zwischen die Zähne nahm und so die Fesseln entfernen konnte. Endlich alle Gliedmaßen wieder befreit, atmete ich erleichtert auf und fuhr mir über die schmerzende Stelle auf meinem Schopf, wo der Kerl zuvor in mein Haar gegriffen hatte, um mich hinter sich herzuziehen.
    Wer – zum Teufel - war dieser Typ überhaupt und was wollte er von mir? Von welcher persönlichen Hölle hatte er gesprochen? Hier musste es sich eindeutig um eine Verwechslung handeln, denn ich kannte diesen Mann gar nicht.
    Die Erinnerung an dessen graue Augen, die mich kalt und abfällig angeblickt hatten und in denen abgrundtiefer Hass zu erkennen war, ließ mich erschaudern. Hinzu kam die unsanfte Art mich anzupacken, sodass ich damit rechnen musste, dass der Kerl vermutlich auch zu weiteren Grobheiten bereit war.
    Obwohl ich kein Verlangen verspürte, erneut meinem Kidnapper zu begegnen, schien es ratsam, sich Klarheit über die Situation zu verschaffen. Mühsam schleppte ich mich durch die Dunkelheit in Richtung des Lichtstrahles, der mir die Tür zeigte. Sie war verschlossen, weshalb ich mit meiner Faust energisch dagegen hämmerte.
    „Hallo. Ist da jemand ? Hier muss es sich um eine Verwechslung handeln. Was wollen Sie denn eigentlich von mir?“, schrie ich so laut ich konnte, erhielt jedoch keine Antwort und konnte auch keinerlei Regung auf der anderen Seite meines Gefängnisses ausmachen.
    Resigniert ließ ich mich auf der obersten Stufe der Treppe nieder und wischte mir den Schweiß, der unaufhörlich über meine rechte Seite sickerte, vom Gesicht. Einer Eingebung folgend führte ich die Hand zögernd zum Mund und kostete die Nässe von den Fingerkuppen. Ich schmeckte kein Salz, sondern das metallische Aroma von Blut. Vorsichtig fuhr ich dem Rinnsal nach und erfühlte knapp unter dem Haaransatz eine Platzwunde.
    Erneut stand ich auf und tastete an der Wand nach einem Li chtschalter, fand jedoch keinen. Langsam stieg Panik in mir hoch. Was, wenn der Kerl mich hier in diesem dunklen Loch verrecken ließ? Mein Herzschlag begann sich zu beschleunigen und meine Atemzüge wurden schneller und flacher, ich war im Begriff zu hyperventilieren. Schnell versuchte ich, mich auf eine regelmäßigere Atmung zu konzentrieren und verdrängte die Angst so gut es ging. Ich musste die Nerven bewahren, sonst hätte ich keine Chancen hier jemals heil rauszukommen.
    Entschlossen setz te ich mich wieder hin und rutschte vorsichtig die Stufen hinunter, um am Treppenende an der blanken Wand entlang zu gehen, sodass ich einen Eindruck dieses Verlieses bekam. Ich zählte etwa sechs Schritte zu einer Ecke, und neun von dort zur nächsten. Beim Abtasten der dritten Wand stieß ich schmerzhaft an etwas Hartes und fiel fluchend auf einen harten Absatz.
    Als ich gerade dabei wa r mir darüber im Klaren zu werden, um was

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