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Fesseln der Gewalt 1

Fesseln der Gewalt 1

Titel: Fesseln der Gewalt 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rigor Mortis , France Carol
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scharf Luft ein: „Schrecklich, einfach nur schrecklich. Dieser Mann ist eine Bestie. Wisst ihr, was er normalerweise mit seinen Opfern macht? Das ist so schrecklich. Sie müssen unsagbare Qualen ausstehen. Gefesselt, wehrlos und dann flehen sie sicher um den Tod. Oh Gott. Schlimm nicht wahr? Ach, seid mir nicht böse, aber ich muss langsam los. Es war nett mit euch!“ Mit diesen Worten und einem tiefen Seufzen macht sich Elisabeth auf den Weg.
    Irritiert bleibe ich zurück, denn das ist wohl das Einzige, was ich an ihr nicht mag. Dieses schnelle Sprechen, und dass sie die Themen schneller wechselt, als die Nachrichten im Fernsehen.
     
          Meine Aufmerksamkeit wandert zu Jakob: „Es tut mir leid, dass sie dabei war, aber sie ließ sich nicht abhalten.“
    „Kein Problem, eine recht angenehme Frau.“ Er zwinkert und trinkt von seinem Kaffee. „Es ist schlimm, nicht wahr? Ich meine, die Morde“, erklärt Jakob, als er meinen irritierten Blick bemerkt.
    „Sicherlich. Obwohl ich die Beweggründe nicht verstehe. Angeblich missbraucht er sie nie, scheint somit nicht sexuell interessiert zu sein. Er wird seine Gründe haben und ich bin mir sicher, die hat jeder, der so etwas tut. Mal mehr, mal weniger verständliche Beweggründe. Hast du was dagegen, wenn wir uns an die Computer setzen?“
    Wortlos steht Jakob auf und folgt mir. Das habe ich an ihm schätzen gelernt. Er akzeptiert meine Meinung, mein Verhalten, meine Eigenarten und von diesen habe ich recht viele.
     
          Jack ist auch schon online. Meine Gedanken sind schuld, dass ich ihm nicht gleich folgen kann, als er die Frage nach einem weiteren unerfüllten Wunsch stellt. Ein kleines Ritual, das wir eingeführt haben.
    *Was hast du?* Ist somit die nächste Nachricht, als ich ein Fragezeichen an ihn gesendet habe.
    *Bin in Gedanken. Wir hatten eben ein Gespräch über diesen Mörder, der es immer auf Frauen abgesehen hat* , erkläre ich meine Gedankenlosigkeit.
    *Hab von ihm gehört, und was beschäftigt dich an ihm?*
    *Die Frage nach dem Warum … ist es nicht komisch, dass jemand mordet ohne erkennbaren Grund? Nicht mal sexueller Natur?*
    *Vielleicht treibt ihn etwas anderes an, was noch keiner hinterfragt hat, oder auch nur in Erwägung gezogen wurde.*
    *Sicher, das ist möglich. Er quält sie, soll sie foltern, da muss der Tod einer Erlösung gleichkommen.*
    *Qualen verlangen immer nach Erlösung, so ist das.*
    Mein Blick schweift kurz zu Jakob, der vertieft auf den Bildschirm sieht.
    *Eine Qual, eine Ungewissheit stelle ich mir prickelnd vor. Wenn dich jemand in der Gewalt hat, gefesselt, wehrlos und doch weiß man, es wird nichts passieren, außer einer sinnlichen, schönen Qual. Die Vorstellung hat was.*
    *Lorson, möchtest du damit ausdrücken, du stehst auf Fesselspiele?*
    Irgendwie kann ich mir sein verwundertes Lächeln fast bildlich vorstellen: *Nein, nicht wirklich. Doch dieses Ausgeliefertsein, völlige Hingabe, stell ich mir sehr intensiv vor. Wäre auch so ein Wunsch.*
    *Mit dem richtigen Partner!*
    *Ich weiß nicht. Versteh das nicht falsch, aber wäre es nicht intensiver, wenn man nicht wüsste, wer es ist. Eben das Vertrauen eigentlich nicht haben kann, und doch ist es in einem? Ich rede verwirrtes Zeug, entschuldige.*
    *Nein, ist schon in Ordnung. Verstehe, was du meinst. Es könnte ein Mörder sein, man ist sich der Gefahr bewusst und doch vertraut man darauf, dass nichts passiert. Lorson, du lebst mit solchen Gedanken gefährlich.*
    Ein leises Lachen entweicht mir, was Jakob aufsehen lässt.
    „Was ist so amüsant?“
    „Ein Gedanke“, erwidere ich und sehe ihn weiter an.
    Sein Blick ist nachdenklich, bald abwesend und doch merke ich, dass er mich wahrnimmt.
    „Da möchte man doch Gedankenleser sein“, schmunzelt er und lässt dabei seine Finger über die Tastatur fliegen.
    Auch ich richte meine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch mit Jack.
    *Meinst du? Muss ich jetzt Angst haben?*
    *Wer weiß, dein Vertrauen in allen Ehren, aber es gibt auch böse Menschen auf der Welt, die es nicht verdient haben.*
    *Bestimmt und doch: Wenn ich Vertrauen schenke, ist es meist angebracht.*
    *Bewundernswert. Ich werde mich für heute abmelden, wir lesen uns*
    *Ja bis bald*, antworte ich und melde mich ab. Langsam stehe ich auf und schleiche mich hinter Jakob, der weiter intensiv auf den Bildschirm starrt. Irgendwie habe ich etwas Spannendes erwartet, das ich entdecken kann. Einen kleinen Einblick in seine Interessen. Nun, den

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