Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game
Niemand würde sie je verdächtigen. Da sie ein Abschirmer war, hätte nicht einmal Violet, die Frau des Senators, gewusst, dass Saber eine eiskalte Mörderin war.
Saber zuckte die Achseln. »Ich habe dir doch gesagt, dass ich es kann.«
Die Bedeutung dessen, was Saber ihm erzählt hatte, wurde ihm erst jetzt vollständig klar. Sie hatte das Haus in dieser Nacht mit Mordabsichten verlassen. »Du hast dich an Mari und Ken vorbeigeschlichen, um Chaleen zu töten, stimmt’s?«
Sie hatte gehofft, das sei ihm entgangen, aber Jesse entging nicht viel. »Jemand war dort draußen und hat dich beobachtet. Ich hatte die Befürchtung, der- oder diejenigen seien geschickt worden, um dich zu töten. Da
lag es doch auf der Hand, dass ich dachte, ich würde etwas unternehmen müssen, um dich zu beschützen, aber ich habe es mir anders überlegt.«
»Ken ist hinzugekommen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Er wäre zu spät gekommen. Wenn ich ihren Tod gewollt hätte, wäre ihr zum Zeitpunkt seines Eintreffens nicht mehr zu helfen gewesen. Er wäre beinah auf mich getreten.«
Jesse schüttelte den Kopf und grinste bedächtig. Sie nötigte ihm Bewunderung ab, obwohl er wusste, dass er es nicht so sehen sollte. »Das wird er schrecklich ungern hören.«
»Sag es ihm nicht. Erzähle keinem von ihnen etwas davon. « Sie senkte den Kopf. »Ich will nicht, dass sie wissen, was ich tue.«
»Früher oder später werden sie es erfahren müssen. Du bist eine von uns. Wir arbeiten als Team.«
»Attentäter arbeiten nicht mit einem Team, Jesse. Ich ziehe allein los. Die Befehle treffen ein, und ich spiele die verlangte Rolle, schleiche mich ein und verschwinde ebenso unbemerkt wieder, und niemand erfährt jemals, dass es sich um einen Anschlag gehandelt hat. Ich bin die Waffe, nach der alle gesucht haben. Ich kann unsere Feinde ausschalten, und niemand wird jemals etwas beweisen können.«
»Das ändert nichts an dem Umstand, dass du eine von uns bist. Wir alle besitzen unterschiedliche Fähigkeiten, die allesamt tödlich sind, Saber. Sie werden es verstehen.«
»Glaubst du tatsächlich, sie kämen auf mich zu und würden mir die Hand schütteln, wie sie es bisher getan haben? Ihnen würde vor mir grauen.«
»Mir graut nicht vor dir, Saber«, sagte Jesse.
Sie hob die Wimpern und blickte zu ihm auf. »Vielleicht sollte dir aber vor mir grauen.«
Ein bedächtiges Lächeln ließ seinen harten Mund weicher werden. Ihr Herzschlag setzte aus. Er sah so sexy aus. Es war kein Wunder, dass sie bei ihm schwachgeworden war – sie wäre auch ohne Whitney und seine Pheromone auf ihn abgefahren.
»Das hast du schon einmal gesagt. Ich lebe nun mal gern gefährlich.«
»Du bist ein Spinner.«
»Komm, Kleines, lass uns ins Bett gehen.« Er hielt ihr seine Hand hin. Als sie ihre Hand in seine legte, küsste er ihre Handfläche und legte sie dann auf seine Schulter, damit er den Rollstuhl durch den breiten Flur zu seinem Schlafzimmer manövrieren konnte.
Saber lief neben ihm her. »Ich habe mir Gedanken über diese Sache mit Whitney gemacht. Wir haben ihn, und wir haben den Perversling, der sich in meinem Schlafzimmer einen runtergeholt hat. Vielleicht haben sie etwas miteinander zu tun, vielleicht aber auch nicht, aber ich neige eher zu der Theorie, dass wir etwas ganz Entscheidendes übersehen, Jesse. Etwas, was wir direkt vor der Nase haben.«
Er würde das, was ihre Antennen ihr sagten, nicht einfach als unwichtig abtun, denn er hatte dasselbe Gefühl. Whitney hatte nichts zu gewinnen, wenn er sich Saber schnappte, bevor sie schwanger war. Nicht, wenn er keine Mühe gescheut hatte, um es so einzurichten, dass sie beide einander über den Weg liefen.
Jesses Schlafzimmer war riesig und wurde von einem Himmelbett beherrscht. Es war niedrig, eine Maßanfertigung, um es ihm zu erleichtern, seinen Rollstuhl einrasten
zu lassen und ohne Hilfe ins Bett zu schlüpfen. Das Zimmer war immer auffallend ordentlich. Jesse neigte dazu, seine Kleidungsstücke über Stuhllehnen oder auf den Nachttisch zu werfen, aber alles andere hatte seinen festen Platz.
»Dieses Bett hat mich immer eingeschüchtert«, sagte Saber, als sie gleich neben der Tür stehen blieb. »Es ist riesig.«
»Ich achte schon darauf, dass du dich nicht darin verlierst. Wir müssen nur dafür sorgen, dass Patsy nicht hereingestürmt kommt und dich hier vorfindet, denn sonst werden wir in die nächstbeste Kirche geschleift und miteinander verheiratet, bevor es Abend wird.«
»Ach was,
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