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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Jesse auf die unterste Stufe und von dort aus auf die Rampe zog, bevor sie aus dem Wasser stieg und nachprüfte, ob sein Stuhl auch wirklich eingerastet war, damit er sich daraufschwingen konnte. Sie hob Jesses Hemd auf und zog es an.
    »Chaleen war heute Nacht hier.«
    Er richtete sich auf seinem Stuhl auf und sah sie stirnrunzelnd
an. »Das weiß ich. Ken hat es mir gesagt. Aber woher weißt du es?«
    Sie bemühte sich, weder in ihrer Miene noch in ihrer Stimme Selbstgefälligkeit zum Ausdruck zu bringen, da er ihr das gerade vorgeworfen hatte. »Ich habe sie gesehen, als ich draußen war, um die Gegend auszukundschaften.« Sie musterte ihre Fingernägel. »An deinen Schattengängerkollegen, den beiden genmanipulierten Supersoldaten mit gesteigerten übersinnlichen Anlagen, die dich bewachen, bin ich einfach vorbeigezischt.«
    »Du bist an Ken und Mari vorbeigekommen? An beiden? «
    »Das war ein Kinderspiel.«
    Jesse musterte ihr Gesicht. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie die Wahrheit sagte. »Ken hat Chaleen fortgejagt.«
    »Falls die CIA sie hierhergeschickt hat, Jesse, heißt das, sie haben den Verdacht, dass du mehr als nur ein SEAL bist, und wenn man das dort glaubt, wer weiß, wer es dann sonst noch glaubt?«
    »Du glaubst, eine ausländische Regierung hat jemanden hergeschickt, um mich auszuspionieren?« Er stieß seinen Rollstuhl mit den Händen durch das Haus zum Schlafzimmer.
    Saber folgte ihm in einem gemächlicheren Tempo und hielt sein Hemd um sich herum fest. »Meinst du nicht, auch das sei eine Möglichkeit?«
    »Vermutlich schon. Aber ich glaube, dann wäre mein Radar schon früher ausgelöst worden.«
    Saber legte einen raschen Sprint hin, bis sie ihn eingeholt hatte, und packte seinen Stuhl, damit er stehen blieb. Sie wartete, bis er sich umgedreht hatte, um sie anzusehen. »Was ist, Jesse, wenn hier etwas ganz anderes vorgeht,
etwas, was überhaupt nichts mit Whitney zu tun hat? Ich glaube zwar, er hat es so eingefädelt, dass wir zusammengekommen sind, aber ich habe keinen Schimmer, warum er wollte, dass ich diese Akten lese. Das kommt mir plötzlich überhaupt nicht nach Whitney vor. Wer also lässt die Informationen durchsickern? Wer sucht eine Bestätigung dafür, dass du genmanipuliert bist?«
    Jesse schüttelte den Kopf. Sein Gesichtsausdruck war nachdenklich. »Chaleen ist es nicht. Ihre Aufgabe besteht darin herauszufinden, was ich außer meiner Arbeit für Konteradmiral Henderson vom NCIS sonst noch tue. Mein Team hat genügend Aufträge übernommen, um Spekulationen und Gerüchte ins Leben zu rufen, vor allem nach dem Zwischenfall im Kongo. Senator Ed Freeman war in diese Geschichte verwickelt. Der Mann hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Vielleicht hat es etwas mit dem Kongo oder dem Senator zu tun.«
    Sie nickte. »Das waren meine anvisierten Opfer, er und seine Frau. Whitney wollte beide aus dem Weg geräumt haben. Er war kürzlich in einen Unfall verwickelt, und es wird gemunkelt, er läge im Koma.«
    »Er hat sich einen Kopfschuss eingefangen und ist an einen Ort gebracht worden, der geheim gehalten wird. Über seinen Zustand lassen sie nichts verlauten, aber du kannst wetten, dass jeder Geheimdienst weit und breit versucht, Näheres in Erfahrung zu bringen, und es wurden mit Sicherheit Gerüchte und Mutmaßungen über eine Elitekampftruppe in Umlauf gesetzt. Da die CIA ohnehin schon argwöhnisch war, bin ich sicher, dass man dort nach dem Verschwinden des Senators Antworten haben will. Was stand in seiner Akte?«
    »Whitney hat ihn als einen Verräter angesehen und
wollte sowohl den Tod des Senators als auch den seiner Frau. Er hat es tatsächlich so eingerichtet, dass ich ein Staatsbankett besuchen und dem Senator die Hand schütteln sollte. Geplant war, dass ich einen schweren Herzinfarkt bei ihm herbeiführe und seiner Frau, wenn sie sich neben ihn kniet, um einen Wiederbelebungsversuch zu unternehmen, lange genug helfe, um ein Blutgerinnsel in ihrem Organismus auszulösen. Dann sollte ich verschwinden, bevor auch sie zu Boden geht.«
    »Das kannst du?«
    Sie war so klein, und doch steckten in ihrem schlanken Körper immense Kräfte. Und die Vorstellung, dass er unter einem Dach mit ihr gelebt, sie seiner Schwester und seinen Freunden vorgestellt und nie auch nur den Verdacht geschöpft hatte, dass sie mit einer einzigen Berührung töten konnte, war irgendwie beunruhigend. Die Unschuld in ihren Augen und die jugendlichen Gesichtszüge reichten als Tarnung vollständig aus.

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