Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

ihren Tod«, sagte Jesse. »Was also hat sie getan? Sie hat das Aufnahmegerät irgendwie in Louises Büro geschmuggelt, weil sie das Gerücht gehört hat, ich würde eine Art Ermittlung durchführen. «
    »Das ist eine kühne Theorie«, sagte Neil.
    »Das mag schon sein«, sagte Jesse, »aber sie passt.«
    »So viel zum Thema stinksaure Frauen«, sagte Logan. »Seht ihr, an dem, was ich sagte, ist was dran. Sie ist gemeingefährlich, und niemand weiß, gegen wen sich das richten wird. Bis dahin sollten sich alle vor ihr hüten. Jetzt seht ihr, wovon ich rede, wenn es um diese Frauen geht. Ob bewaffnet oder nicht, Violet ist teuflisch gefährlich.«
    »Aber immerhin hat sie einen guten Grund dafür, und du solltest froh sein, Logan, dass sie ihren Mann beschützt hat«, sagte Jesse.
    »Ein Jammer, dass sie den falschen Mann hatte. Eine solche Vergeudung.«
    Jesse lachte schallend. »Du hast dir wohl nicht richtig zugehört, Logan. Du sagst, die Anlagen der Frauen sollten nicht verstärkt werden, aber wenn es schon so ist, dann willst du sie mit keinem anderen teilen.«

    Logan zuckte die Achseln. »Ich bin ein komplizierter Mann.«
    »Du bist ein Spinner.«
    Jesses Gesicht wurde wieder ernst. »Du bist ein kluger Spinner, Max. Bevor Saber geflohen ist, war sie in Whitneys Büro und hat dort zwei Akten liegen sehen. In einer ging es um den Senator. Sie hat nicht viel darüber gesagt, aber ich wette, wenn ich sie heute Abend danach frage, wird sie mir erzählen, dass dort Hochverrat dokumentiert war.«
    »Das würde unsere Spekulationen zumindest bestätigen. «
    »Und in der anderen Akte ging es um Bionik. Beide Akten waren in normalem Englisch abgefasst und lagen fein säuberlich auf seinem Schreibtisch, damit sie sie findet. Whitney verwendet immer, wirklich ausnahmslos, Zahlencodes. Ich habe Lily gefragt, und sie hat mir bestätigt, dass absolut jeder Ordner, auf den sie per Computer zugreift, verschlüsselt ist.«
    »Das heißt also, er wollte, dass sie diese Akten sieht«, sagte Logan.
    »Ganz genau, aber warum?«
    Logan sah ihm nachdenklich ins Gesicht. »Ich glaube, du weißt es schon.«
    Jesse schwieg einen Moment lang. »Du täuschst dich in ihr.«
    Logan wirkte verblüfft. »Das war aber ein abrupter Themenwechsel.«
    »Sie hat Patsy das Leben gerettet. Mit ihrem Herzen hat etwas nicht gestimmt, und Saber wusste es. Patsy hatte einen Herzinfarkt, Logan. Ohne Saber wäre sie gestorben. Es mag zwar sein, dass Saber mit einer Berührung töten kann, aber sie kann auch Leben erhalten. Darüber solltest
du dir vielleicht mal Gedanken machen. Eines Tages könnte es dein Leben sein, das sie retten muss.«
    Logan hob eine Hand, um seine Kapitulation anzuzeigen. »Ich weiß nicht, warum oder wie wir jetzt wieder da gelandet sind, aber es würde mich freuen, wenn ich mich irre. Es passt mir nicht, dass du dich in Gefahr begibst, doch ich gebe es zu, wenn sie meine Frau wäre, würde ich alles für sie riskieren.«
    »Dann ist also alles in Ordnung zwischen uns?«
    »Alles in Ordnung.« Logan zog sich von seinem Stuhl hoch und stellte seine Kaffeetasse hin. »Ich haue jetzt ab. Es ist schon spät, und sie wird bald aufstehen. Sie wird uns nicht hier haben wollen.«
    »Ihr passt nicht, dass ihr über ihre Vergangenheit Bescheid wisst«, sagte Jesse. »Aber sie wird darüber hinwegkommen. «
    Neil stellte seine Tasse neben die Kaffeekanne. »Ich mache mich auch auf den Weg. Ich lasse Flame das Aufnahmegerät zukommen. Dann sehen wir, was sie damit anfangen kann. Du weißt, dass wir in der Nähe sind, falls du uns brauchst. Martin übernimmt heute Nacht die Wache. Und ich möchte deutlich hervorheben, und das kannst du ihr sagen, dass ich nichts über ihre Vergangenheit weiß und auch gar nichts Genaueres wissen will. Sie ist eine von uns.«
    »Danke, Neil. Ich werde es ihr klarmachen.« Er grinste Logan an. »Dann ist es also nur Max, dem sie aus dem Weg gehen muss. Und noch etwas, Neil: Du hast großartige Arbeit geleistet. Ich konnte aus diesem beschädigten Schrott nicht das Geringste herausholen.«
    Neil lachte. »Unsere seltsamen Fähigkeiten sind manchmal schon ganz praktisch.«

    »Ja, das ist wahr.« Jesse dachte an seine Schwester, als die Männer hinausgingen. Wenn Saber ihr Herz nicht mit einem Stromstoß in Gang gesetzt hätte, wäre sie höchstwahrscheinlich tot, oder ihr Herz hätte irreparable Schäden davongetragen. Saber konnte mit ihrer Gabe Dinge bewirken – positive Dinge. Und ihn beschlich der