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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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von ihrem Hausarzt, »weil man es ja nie so genau wissen kann«.
    Jesse war hochgradig beunruhigt über Patsys angeblichen Unfall, als er sich in sein Büro zurückzog. Die Zufälle häuften sich und begannen die Grenzen des Glaubwürdigen zu sprengen. Und Saber, nun ja, sie benahm sich mal wieder äußerst seltsam.
    Er hatte einen Termin mit Lily und Eric, eine Besprechung wegen des Bionikprogramms, und ihm war nicht wohl dabei zumute. Mittlerweile hätten die Therapie, die Visualisierung und die Medikamente ihre Wirkung tun sollen, doch er konnte immer noch nicht laufen. Es passte ihm nicht, seine Zeit mit Ärzten zu vergeuden, die ihm nicht weiterhalfen.
    Irgendetwas stimmte auch nicht mit Saber, und er hatte entsetzliche Angst, sie stünde kurz davor, spurlos zu verschwinden. Wenn sie die Flatter machte, würde er sie nie wiederfinden. Und das jagte ihm eine Heidenangst ein.
    Lily und Eric erwarteten ihn bereits und begrüßten ihn von ihrem jeweiligen Monitor. »Wie fühlst du dich?«, fragte Lily.
    »Als könnte ich nicht laufen«, erwiderte Jesse mit gereizter Stimme. »Himmel nochmal, ihr habt genug DNA von Leguanen und Eidechsen verwendet, um mich in ein Reptil zu verwandeln. Ich dachte, das Zeug würde die Zellen regenerieren, ob in Verbindung mit den Medikamenten, mit denen ihr mich vollpumpt, oder ohne sie.«
    »Sie müssen Geduld haben, Jesse«, sagte Eric. »Wir sagten
Ihnen doch, dass die Behandlung in der Form noch nie an einem Menschen ausprobiert wurde. Die Theorie ist vernünftig, und sie hat sich bei ein paar Versuchstieren im Labor bewährt, aber wir hatten noch nicht einmal die Zeit, die Behandlung an ihnen zu perfektionieren.«
    »Ein paar Versuchstiere im Labor«, wiederholte Jesse. »Das ist ja großartig, einfach großartig. Wenn meine Zunge anfängt zu wachsen und wenn ich plötzlich Geschmack an Fliegen finde, sagt ihr den anderen warum, nicht wahr?«
    Lily strich sich mit einer Hand über ihren runden Bauch. Sie sah aus, als hätte sie einen Fußball verschluckt. »Ich weiß, dass du die Nase voll hast, Jesse. Aber es wird klappen. Wir müssen der ganzen Geschichte etwas mehr Zeit lassen. Hast du immer noch Ärger mit den Blutungen ?«
    Er zuckte die Achseln. »Manchmal.«
    »Und Sie übertreiben es auch gewiss nicht? Sie lassen die Finger von der Therapie, wenn Sie niemanden bei sich haben, richtig?«, sagte Eric.
    Statt sie zu belügen, schnauzte Jesse die beiden an: »Langsam glaube ich, keiner von euch beiden wusste wirklich, was ihr tatet, als ihr mich dazu überredet habt.«
    »Ich sagte Ihnen doch, die Behandlung hätte hochgradig experimentellen Charakter«, hob Eric hervor. »Als ich gesagt habe, sie sei noch nie erprobt worden, meinte ich, sie sei noch nie erprobt worden.«
    Lily beugte sich vor. »Ich arbeite daran, Jesse. Du weißt, dass ich nicht aufgeben werde, bevor ich es hingekriegt habe. Dein Körper hat die Bionik-Elemente nicht abgestoßen, und das war die größte Hürde. Es ist uns bisher nur noch nicht gelungen, sie mit deinem Gehirn in Verbindung
zu bringen. Im schlimmsten Fall können wir immer noch auf die Idee mit dem Netzteil zurückgreifen.«
    »Die mir ein paar Stunden gibt, und dann sitze ich wieder im Rollstuhl und bin nach wie vor eine Belastung, wenn ich bei einem Einsatz mitmache.«
    »Sie wollen also wirklich wieder an die Front?«, fragte Eric.
    »Selbstverständlich.« Aber er war sich nicht mehr ganz so sicher. Er wollte Saber nicht allein zurücklassen. »Seht mal, ihr habt mir ja doch nichts Neues zu sagen. Also beende ich das Gespräch jetzt und kümmere mich um andere Dinge, die erledigt werden müssen.«
    Lily nickte. »Wir werden dahinterkommen, Jesse.«
    Er hob zum Abschied die Hand und war unerklärlich wütend auf die beiden und auf sich selbst. Er hatte seine Zustimmung zu der Operation gegeben. Keiner von beiden hatte ihn belogen und die Möglichkeit ausgeschlossen, dass es nicht klappen würde, aber er war sich seiner Sache so sicher gewesen. Leguanen und Eidechsen wuchsen die Schwänze nach. Warum also sollte man nicht auch eine Möglichkeit finden können, seine beschädigten Nerven zu regenerieren, damit seine Bionik-Elemente von seinem Gehirn gesteuert wurden, gerade so, als ob seine Beine noch ganz normal wären?
    Er brauchte Saber. Er musste sie in seinen Armen halten. Bei ihr sein. Einfach nur saubere, frische Luft einatmen und vergessen, dass er vielleicht doch nie wieder würde laufen können, nachdem sie seine Hoffnungen

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