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Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game

Titel: Fesseln der Nacht - Feehan, C: Fesseln der Nacht - Predatory Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Befürchtungen und ihren Fragen herauszuplatzen. Aber sie wusste, dass sie das nicht tun durfte. Jesse war ein SEAL gewesen, und wenn man erst einmal ein Schattengänger war, führte kein Weg mehr zurück. Er arbeitete immer noch für das Militär. Er hatte mit einer hochgradig geheimen Ermittlung zu tun. Sie war sich der geheimen Besucher deutlich bewusst, der Männer, die sie nie kommen und gehen sah. Auch das hätte sie Verdacht schöpfen lassen sollen, doch der Rollstuhl hatte sie in einem trügerischen Gefühl von Sicherheit gewiegt.
    »Saber?«, hakte er nach.
    »Es ist nichts.« Sie rang sich ein Lächeln ab. Sie würde
sich diesen einen Tag mit ihm nehmen, ganz für sich, denn wahrscheinlich war es der einzige Tag, den sie jemals mit dem Mann haben würde, den sie liebte.
     
    Studienobjekt Calhouns Schwester war heute da. Es ist mir gelungen, das Abhörgerät vorher in ihre Tasche fallen zu lassen, nachdem ich erfahren hatte, sie würde ihrem Bruder einen Besuch abstatten. Er muss Störgeräte in seinem Haus haben, denn es hat nichts genutzt. Ich konnte kein Wort verstehen, und von einem Moment auf den anderen hat das Gerät gar nicht mehr funktioniert. Die gute Nachricht ist, dass sie in die Stadt zurückgekehrt ist und wir sie, falls nötig, benutzen können, um Calhoun gefügig zu machen. Er hat uns gezeigt, dass er gewillt ist, für jeden, den er liebt, sein Leben zu opfern. Das ist seine größte Schwäche, und aus der können wir Kapital schlagen. Geben Sie mir grünes Licht, und ich schnappe mir die Schwester.
    Es würde ihm ein Vergnügen sein, sie in die Finger zu bekommen, die hochmütige Patsy, die ihn naserümpfend angesehen und ihn aus dem Weg gestoßen hatte, als sei er ein Niemand. Er könnte ihr Manieren beibringen und jeden Moment genießen. Er war frustriert, weil das Abhörgerät nicht funktioniert hatte, nachdem er sich solche Mühe gegeben hatte, es einzuschleusen, und es so viel Zeit gekostet hatte, die genaue Frequenzbreite herauszukriegen. Wochenlang hatte er sich Jesses Stimme anhören müssen, stundenlang und immer wieder, um die exakte Wellenlänge aufzuzeichnen. Whitney hatte all diese kleinen Experimente, die er ausgeführt haben wollte. Und der andere – dessen Ansprüche waren genauso hoch. Es war aufregend, Doppelagent zu sein, beide Seiten gegeneinander auszuspielen und dicke Gehälter dafür einzustreichen, aber wenn er nicht bald die Ergebnisse
hatte, die beide haben wollten, dann würden sie einen anderen schicken, um den Job zu erledigen, und das konnte er nicht zulassen. Er hatte Pläne für die Nächtliche Sirene. Große Pläne.

6
    JESSE WAR ÜBERALL auf der ganzen Welt gewesen, und er hatte sich Sheridan, Wyoming, nicht nur wegen seiner warmherzigen, freundlichen Menschen als Wohnsitz ausgesucht, sondern auch aufgrund seiner reichen Geschichte und der Veranstaltungen und Aktivitäten, die dort rund ums Jahr stattfanden. Es war eine wunderschöne Stadt in der Nähe der Bighorn-Berge. Er fühlte sich dort zu Hause, und nachdem festgestanden hatte, dass er in Zukunft im Rollstuhl sitzen würde, hatte er geplant, dortzubleiben – bis Lily und Eric mit ihm über das Bionikprogramm geredet hatten.
    Wie er überhaupt erst in den Rollstuhl geraten war, verursachte ihm bis heute Alpträume. Oft wachte er schweißgebadet und mit Herzklopfen auf, seine Eingeweide verkrampften sich vor Schmerz, und seine Beine zuckten bei der Erinnerung an die ersten Kugeln, die in seine Knochen eingedrungen waren, und an die darauffolgenden Misshandlungen. Sie waren ihm endlos erschienen, ein Meer von Schmerz. Muster aus Blut, das an die Wände spritzte, Erinnerungen an die brutalen Männer, die auf die breiige Masse, die früher einmal seine Beine war, mit harten Gegenständen eingeschlagen hatten. Er erinnerte sich noch lebhaft daran. Die Zeit hatte die Erinnerungen nicht verbleichen lassen. Nichts hatte geholfen, bis er seine Tür geöffnet und Saber Wynter in sein Leben eingelassen
hatte. Die Alpträume hatten nicht aufgehört, aber seit Sabers Ankunft waren sie gemildert.
    Saber blieb weiterhin stumm, als sie durch die Straßen fuhren, aber wie immer fühlte er den Frieden, der sich in ihm ausbreitete, wenn er mit ihr zusammen war. Seine Reaktion auf sie war eigentümlich, da Saber nicht gerade ein ruhiger, erholsamer Mensch war. Sie hatte zu viel Energie und zu viele Anliegen, für die sie sich einsetzte, doch jedes Mal, wenn sie bei ihm war, war er glücklich. Bei seinen abendlichen

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