Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesseln der Sehnsucht

Fesseln der Sehnsucht

Titel: Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
Vom Netzwerk:
würde … Es ist das Korsett dieses verflixte … Ding. Ich krieg den Knoten nicht auf und suche nach einer Schere, um die Bänder durchzuschneiden.«
    »Ist das alles? Dreh dich um. Na, der sitzt aber fest. Aber deswegen musst du nicht die Nerven verlieren.« Er machte sich mit ruhigen Fingern an dem Knoten zu schaffen.
    »Den kriegst du nicht auf. Es wäre besser, du würdest mir helfen, die Schere zu suchen«, meinte sie ungeduldig und nagte an ihrer Unterlippe.
    »Gib mir ein paar Minuten. Wir haben eine langee Nacht vor uns.« Heath beugte sich näher und machte sich konzentriert an dem Knoten zu schaffen. Der Duft seiner Haut gemischt mit dem Lavendelduft der Seife stieg ihr in die Nase. Lucys Magen begann zu flattern. »Wieso trägst du dieses steife Korsett?. Zu den neuen Kleidern könntest du dir auch neue Unterwäsche bestellen …«
    »Meine Unterwäsche ist noch völlig in Ordnung …«
    »Aber schlichtes Weiß passt nicht zu dir. Ich würde dich gern in farbig schimmernder Seidenwäsche sehen. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Farbige Seidenwäsche?« Eine anständige Frau trug nie etwas anderes als weiße, höchstens cremefarbene Unterwäsche. »Du würdest es nicht wagen, mir so etwas zu kaufen, oder?«
    »O doch. Schwarze Spitzenunterwäsche mit rosa Schleifen.« Ein träges Lächeln umspielte seine Lippen, das Lucy zaghaft erwiderte. Endlich hatte er den Knoten geöffnet und löste die Bänder von den Metallhaken des steifen Korsetts. Lucy schloss die Augen und holte tief Luft. Als ihr Brustkorb sich weitete, überkam sie das vertraute Schwindelgefühl. »Fühlst du dich besser?«, murmelte er. Lucy nickte und hob den Blick in seine Augen, während er sie aus dem beengenden Korsett schälte. Die Rosetten ihrer nackten Brüste berührten die kühle Seide seines Morgenmantels. Ein erregendes Gefühl, sich von ihm entkleiden zu lassen, so behutsam, als sei sie eine zerbrechliche Kostbarkeit.
    Während seine Fingerkuppen ihre Wirbelsäule entlang strichen und die weichen, hellen Flaumhärchen in ihrem Nacken berührten, durchrieselte Lucy ein sinnliches Prickeln. Ihre Hände tasteten nach dem Verschluss ihres Hosenbundes im Rücken. Heath schob ihre Finger sanft beiseite und öffnete den Knopfverschluss. Das dünne Batistgespinst glitt zu Boden.
    Er hob Lucy mühelos hoch und trug sie zum Bett. Sie schlang die Arme um seinen Hals und schmiegte sich an seinen harten, sehnigen Körper. Und diesmal genoss sie das Gefühl, das ihr beim letzten Mal Entsetzen eingejagt hatte. Es war angenehm, sich wehrlos zu fühlen, es war erregend, von diesem Mann gehalten zu werden, der nicht nur körperlich überlegen war, ein Mann, der keine Verlegenheit kannte, dem Prüderie fremd war, den sie nicht schockieren konnte, was sie auch tun mochte.
    Er legte sie aufs Bett und streifte den Morgenmantel ab. Seine gebräunte Haut schimmerte golden im Schein der Lampe, als er sich über sie beugte und seinen Blick von ihren Fußspitzen über ihren Körper bis zu ihrem Gesicht wandern ließ, seine hungrigen, blauen Augen sich in die ihren senkten, in denen ein dunkles Feuer loderte. »Du bist wunderschön, Lucy«, flüsterte er.
    Er hatte diese Worte schon einmal zu ihr gesagt, doch in diesem Moment war ihr, als höre sie die Worte zum ersten Mal. Ihr Blick verschwamm, ihre Lider senkten sich, während er sich über sie beugte, ihr seine Hand in den Nacken schob und ihren Hinterkopf hielt. Sein Mund forderte ihre Hingabe, seine streichelnde Hand erforschte die geheimsten Stellen ihres Körpers. Alle Hemmungen, alle Scham, die Lucy befürchtet hatte, fielen von ihr ab, lösten sich unter seinen leidenschaftlichen Zärtlichkeiten in Nichts auf. War das wirklich sie, die ihre Arme um ihn schlang und seinen Kopf näher zu sich herabzog, um seinen Kuss noch tiefer zu spüren? Kamen diese kehligen Laute wirklich aus ihrer Brust? Seine nackte Haut fühlte sich wunderbar geschmeidig an, sie wollte jedes Fleckchen an ihm erkunden. Ihre Hände glitten über seine breiten, kraftvollen Schultern, die harten Erhebungen seiner Narben, tasteten sich zu seiner schmalen, sehnigen Mitte, strichen über die festen Rundungen seiner Gesäßbacken. Heath stöhnte in ihren Mund.
    »Seit so langer Zeit will ich dich. Ich begehre dich wahnsinnig …« Heath barg seinen Mund in der duftenden Vertiefung zwischen ihren Brüsten. Seine Gedanken gerieten in einen wirren Taumel, übermächtiges Verlangen drängte alle Vorsicht und Behutsamkeit beiseite.

Weitere Kostenlose Bücher