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Fesseln der Sehnsucht

Fesseln der Sehnsucht

Titel: Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Schließlich bin ich seine Frau.«
    »Männer sehen ihre Ehefrauen nicht auf diese Weise an.«
    »Meiner tut es«, entgegnete Lucy abwehrend und warf ihrem blendend aussehenden Gemahl einen verstohlenen Blick zu.
    »Wie gesagt … bemerkenswert.«
    Lucy nickte der wissend lächelnden Betta zu und verabschiedete sich von den anderen Damen des Donnerstagsclubs. Heath nahm dem drallen Hausmädchen im weißen Schürzchen das schwarze, bodenlange Cap ab und legte es seiner Gemahlin um die Schultern, di ihre behandschuhten Finger auf seine Armbeuge legt und an seiner Seite das Haus verließ.
    »Nun ist es also vorüber«, sagte er, als die Equipage sich in Bewegung setzte.
    »Ja. Das Konzert war ein voller Erfolg.«
    »Ich spreche nicht vom heutigen Abend.«
    Lucy zögerte, ehe sie antwortete. »Dann sprichst du vermutlich von Daniel und Sally.«
    »Ich habe gesehen, wie du Sally zugelächelt hast. Eine bewundernswerte Geste.«
    »Ich habe mich nur dem allgemeinen Trinkspruch angeschlossen.«
    »Ein Trinkspruch auf die Verlobung deiner ehemals besten Freundin mit deinem Ex-Verlobten. Hat es dich große Überwindung gekostet?« Als Lucy ihm die Antwort schuldig blieb, lachte er leise. »Verzeih. Ich wollte deine noble Geste nicht schmälern. Aber eines würde mich interessieren … Hat dich die Verlobung überrascht?«
    »Ich hätte nie gedacht, dass die beiden ein Paar werden könnten«, antwortete Lucy nachdenklich. Ihr Blick richtete sich ins Leere, als sie alten Erinnerungen nachhing. »Wir drei haben viel Zeit miteinander verbracht. Aber Daniel schien nie wirklich Notiz von ihr zu nehmen.«
    »Das kann ich mir denken. Nicht in deiner Nähe. Du bist eine Frau, welche die Aufmerksamkeit eines Mannes völlig in Anspruch nimmt.«
    »Wie schnell sie … Zuneigung zueinander fassten. Nur drei Monate nachdem ich dich geheiratet habe.«
    »Kopf hoch, Süße. Daniel hat keine schlechte Wahl getroffen. Sie ist zwar nicht die hellste im Kopf, aber sie ist lieb und freundlich – genau das, was er braucht.«
    »Ich nehme an, deiner Meinung nach ist er mit ihr besser dran, als er es mit mir gewesen wäre.«
    »Ich nehme an, du bist anderer Meinung.«
    »Ich wäre ihm eine gute Frau geworden.«
    »Wenn du es sagst.«
    Sie betrachtete sein kühn geschnittenes Profil. »Und er wäre mir ein guter Ehemann geworden. Er hätte mich jedenfalls nicht ständig allein gelassen, um sich mit anderen …« Sie fasste sich gerade noch rechtzeitig, ehe ihr der unbedachte Vorwurf über die Lippen kam. Erschrocken flog ihre Hand an die, Kehle. Die Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf wie gefangene Vögel im Käfig. »Was meinst du mit anderen?«, wollte Heath wissen und warf ihr einen flüchtigen Seitenblick zu. »Nur Mut Cinda. Sprich aus, was du auf dem Herzen hast.«
    »Eine andere Frau«, platzte sie heraus und ließ einen Stoßseufzer folgen. »Du bist ständig unterwegs, kommst oft spät nachts nach Hause und … nun ja, das denke ich eben.«
    »Was, zum Teufel …? Denkst du wirklich, ich amüsiere mich in Boston mit einer anderen Frau, statt zu arbeiten?«, fragte er beinahe schroff.
    »Tust du das nicht?«, konterte sie mit dünner Stimme. Ein winziger Hoffnungsschimmer keimte in ihr auf, da sie einen Hauch Überraschung, ja sogar Kränkung aus seiner Entgegnung herauszuhören glaubte.
    Heath schwieg, während sie erfüllt von Bangigkeit wartete. Sie hatte nicht gedacht, dass seine Antwort sie sonderlich interessieren würde, doch nun glaubte sie schreien zu müssen, wenn er nicht bald etwas sagte. »Würde es dich stören, wenn ich mich anderweitig vergnügen würde?«
    »Es ist also wahr«, entgegnete sie und eine heiße Welle des Zorns stieg in ihr auf. »Du treibst dich mit anderen Frauen herum …«
    »Ich habe es weder geleugnet noch bestätigt. Ich habe dich gefragt, ob es dich stören würde.«
    »Wieso sollte es mich stören? Natürlich würde es mir nichts ausmachen«, entgegnete sie spitz und wünschte sich sehnlichst ihn damit zu verletzen. »Wieso hast du dich so sehr verändert?«, platzte sie heraus. »Früher warst du viel netter … liebenswürdiger«
    »Du lässt doch nicht zu, dass ich liebenswürdig zu dir bin.«
    »Ich weiß nicht, was du willst«, stieß Lucy mit bebender Stimme hervor. »Ich weiß nicht, wieso du dich so verändert hast … ich weiß nicht, warum … zu Beginn unserer Ehe dachte ich, wir könnten … aber jetzt …«
    »Wir könnten was?«, hakte er nach. Sein Spott war verschwunden,

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