Fesselnde Entscheidung (German Edition)
er holte tief Luft und gab ihr einen Kuss auf den Mund. Dabei sah er, dass sie zwischenzeitlich wieder geweint haben musste. Das war ihm entgangen.
„War`s okay für dich?“ fragte er besorgt.
„Es war grandios.“
Sie strahlte ihn an.
Zuerst löste er ihre Fußfesseln mit einem Handgriff von den Gitterstäben. Ihre Beine waren wieder frei, obwohl die Bandagen noch um ihre Köchel gewickelt waren. Dann legte er sich wieder auf sie und sie schlang ihre Beine um seine Hüfte. Er verteilte ihr viele Küsse auf ihr Gesicht.
„Ich … “, er brach ab, hätte ihr fast seine Gefühle gestanden und sagte stattdessen schnell, „weiß leider nicht mehr, wo der Schlüssel ist, Kleine.“
„Dann muss ich für immer bei dir bleiben“, sagte sie und sah ihn glücklich an.
Er wich ihrem Blick aus, wurde auf einmal bedrückt, griff unter das Bett und holte den Schlüssel hervor.
Nachdem er sie befreit hatte, lagen sie vis-à-vis auf der Seite und schauten sich wortlos lange in die Augen. Wieder mal wurde ihm bewusst, dass er mehr von ihr wollte. Mehr als sie jemals bereit sein würde, ihm zu geben. Von Anfang hatte sie ihn fasziniert. Von Anfang an hatte sie ihn in ihren Bann gezogen. Er mochte alles an ihr. Bis auf eines.
„Weißt du, wo ich überhaupt nicht dran denken mag?“, fragte sie mit einer traurigen Stimme und strich ihm sanft über seine Wange, „dass es irgendwann mit uns zu Ende sein wird.“
Warum sah sie nur keine Zukunft für sie beide? Am liebsten hätte er sie angeschrien, sie geschüttelt, um ihr klarzumachen, dass sie sehr wohl eine gemeinsame Zukunft haben könnten, wenn sie es nur wollen würde, wenn sie es nur endlich zulassen würde.
Stattdessen legte er seinen Zeigefinger auf ihren Mund, um ihr anzudeuten, dass sie so etwas nicht sagen sollte. Sie verstand seine Geste und wechselte schnell das Thema.
„Das nächste Mal fessel ich dich!“
„Das kannst du gern machen. … Und dann bin ich wieder dran. Aber dann liegst du auf dem Bauch. Ich muss dich unbedingt mal wieder von hinten nehmen.“
Schon wieder spürte sie ein Kribbeln in ihrem Unterleib.
„Ich muss los. Leider! Habe heute nur meine Mittagspause ein wenig verlängert.“
Sie setzte sich auf, löste die Bandagen von ihren Knöchel und beugte sich noch mal zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Schulter zu geben.
„Darf ich dein Bad kurz benutzen?“
„Klar, ist gerade durch.“
Er zeigte auf eine Tür rechts neben der Kochnische. Sie stand auf, zog sich an und verschwand im Bad.
Er richtete sich auf, sah die Liebeskugeln auf dem Bett neben sich liegen und musste schmunzeln. Seine Niedergeschlagenheit war so schnell verschwunden wie sie gekommen war. Auch wenn es vielleicht keine gemeinsame Zukunft mit ihr geben würde, auf den Sex mit ihr würde er nicht verzichten wollen.
8. Kapitel
„Du weißt, dass ich übermorgen wieder dienstlich unterwegs bin? Ist wieder mit Übernachtung, wäre mir sonst zu stressig“, rief sie im Vorbeigehen Basti zu. Sie stoppte kurz und ging zurück zu ihm. Irgendetwas war ihr an seinem Gesichtsausdruck aufgefallen.
„Alles okay?“, fragte sie irritiert.
„Das ist nicht dein ernst.“
„Wieso?“
Im gleichen Moment fiel es ihr ein. Wie hatte sie das nur vergessen können? Übermorgen war ihr Hochzeitstag. Ihr fünfter. Elisa merkte, wie sie errötete. Krampfhaft dachte sie nach. Was sollte sie jetzt machen? Sie hatte ihn schon fünf Wochen nicht gesehen. Als sie bei ihrem letzten Treffen den Termin abgemacht hatten, hatte sie nicht daran gedacht. Sie hatte noch nie ihren Hochzeitstag vergessen. Verdammt! Basti war das schon mal passiert. Aber ihr? Nie.
„Du hast es tatsächlich vergessen“, stellte Basti enttäuscht fest.
„Nein“, log sie, „doch, ehrlich gesagt schon, ein bisschen.“
Sie biss sich verlegen auf die Lippe.
„Aber der Termin ist schon wichtig“, sagte sie nach einer kurzen Pause und hoffte auf sein Verständnis.
„Ich habe eine Überraschung für dich.“
Auch das noch, dachte Elisa.
„Wieso, was denn?“
Sie lächelte gequält.
„Ich wollte es dir eigentlich nicht vorher sagen, aber …“, er überlegte kurz, „ich habe zwei Karten für das neue Musical.“
„Oh Schatz, das ist echt süß!“
Ihre Freunde war echt. Aber eine Lösung des Problems wollte ihr nicht in den Sinn kommen.
„Was machen wir denn jetzt?“
„Du kannst den Termin nicht verschieben?“
Elisa überlegte. Auf einmal fühlte sie sich schlecht. Dieses Gefühl hatte sie so schon lange nicht
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