Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
Vom Netzwerk:
anzusehen.
    »Hast du gut geschlafen?« Er stellt den duftenden Kaffeebecher – mit Milchschaum, ich liebe es! – auf den weißen Lacktisch neben meinem mädchenhaften Himmelbett und setzt sich auf den Rand der Matratze. Ich fühle mich unwohl, weil ich ungewaschen, ungekämmt und mit ungeputzten Zähnen in diesem Bett liege, noch dazu in meinem hellgrünen Nachthemd, das alles andere als eine Augenweide ist, während er bereits frisch und ordentlich angezogen hier sitzt. Das ergibt – neben der Tatsache, dass ich im Vergleich zu seiner Luxuswohnung in einer Erdhöhle wohne – ein höchst unangenehmes Machtgefälle zwischen uns. Mein Versuch, mit Hilfe von Speichel und Zunge meine Zähne zumindest so weit hinzukriegen, dass es sich nicht mehr anfühlt wie ein Pelztier in meinem Mund, scheitert kläglich. Also probiere ich es mit einem Schluck Kaffee.
    »Danke, den Umständen entsprechend«, antworte ich auf seine Frage und behalte den heißen Becher in der Hand. Er ist aus weißem Porzellan - natürlich. Ich glaube, der Typ hat einen Weißfetisch oder einfach nur eine Vollmeise. Typisch Künstler ... irgendeine Marotte haben die wohl alle.
    »Das freut mich. Ich möchte mit dir über deine Notizen sprechen, die ich heute Nacht durchgesehen habe.« Er zieht das Buch hinter dem Rücken hervor und legt es aufs Bett, seine Handfläche bleibt auf dem Cover liegen, während er mir tief in die Augen sieht.
    Ich schlucke, als ich seinem Blick auszuweichen versuche.
    »Müssen wir das jetzt ...?«, krächze ich. Sein Gesichtsausdruck lässt keinen Zweifel zu, dass er sich nicht abwimmeln lassen wird. Gott, wenn ich wenigstens vorher duschen und mich anziehen könnte, dann würde ich mich wesentlich wohler fühlen. So jedoch fühle ich mich ihm hoffnungslos ausgeliefert und vor allem unterlegen, was mir gar nicht gefällt.
    »Einige Kommentare fand ich hilfreich, das muss ich zugeben. Andere haben Fragen in mir geweckt, auf die ich nun eine Antwort brauche.« Ohne Zögern schlägt er das Buch auf und tippt mit dem Finger auf eine von mir markierte Stelle. Er hat keine Lesezeichen in das Buch gemacht. Woher weiß er, welche meiner Notizen noch Klärungsbedarf für ihn haben? Hat er sich das alles gemerkt ? Das ist unmöglich, er ist doch kein Elefant oder was.
    »Zum Beispiel hier. Als meine Protagonistin ihr erstes Mal erlebt, schreibst du an den Rand: Zwei Höhepunkte beim ersten Mal? Sehr witzig (und so wahrscheinlich wie Pinguine am Nordpol) .«
    Er senkt das Buch und schmunzelt. Himmel, ich weiß gar nicht, wo ich hinsehen soll.
    »Ja? Und? Das ist es doch«, sage ich trotzig und klammere mich an dem Kaffeebecher fest, dessen Wärme mir gut tut. Außerdem gibt er mir eine gewisse Sicherheit, denn sollte er vor Wut handgreiflich werden wollen, kann ich ihm den Kaffee ins Gesicht schütten. Solange der noch heiß ist, natürlich. Ich nippe also sparsam an dem Getränk, obwohl ich ihn am liebsten in einem Zug runterkippen würde.
    »War dein erstes Mal nicht schön?«, fragt er in einem Tonfall, der an den Wetterbericht im öffentlichen Fernsehen erinnert. Ich verschlucke mich und muss husten, bis mir die Tränen kommen. »Großer Gott!«, presse ich hervor und er lacht.
    »Ich denke es ist an der Zeit, dass du mich Adrian nennst, Gwen. Auch wenn mir die Anrede natürlich schmeichelt.«
    Haha. »Was hat mein erstes Mal mit diesem ... Buch zu tun?«
    »Nun, falls du der Meinung bist, dass ich das erste Mal nicht gut oder nicht realistisch genug geschildert habe, muss es einen Grund dafür geben. Ich möchte ausschließen, dass es sich um fehlende Erfahrung handelt. Vielleicht habe ich das erste Mal meiner Protagonistin richtig beschrieben, es passt bloß nicht zu deinen eigenen Erlebnissen? Wenn wir zusammenarbeiten, muss ich wissen, auf welchen Grundlagen du aufbaust und worauf sich deine Kritik begründet.«
    Er spricht so ruhig und besonnen, dass sich mein Magen schmerzhaft zusammenzieht. Bei seinem Anblick allerdings zieht sich etwas ganz anderes zusammen ... oh Gott. Ich bin nicht immun gegen ihn, und das wurmt mich. Nein, ich werde mich auf gar keinen Fall auf diesen Deal einlassen. Er wird mich sezieren, in mir herumstochern wie ein Chirurg und Dinge von mir wissen wollen, die ich selbst gar nicht weiß. Und alles wird mit meinem Sexleben zu tun haben, das nun wirklich nicht der Rede wert ist. Ich werde schon wieder blass allein bei der Vorstellung, mit ihm darüber sprechen zu müssen.
    »Mein erstes Mal war ganz

Weitere Kostenlose Bücher