Fesselnde Liebe - Teil 1 (German Edition)
Stimme ist so dunkel und ruhig. Ich könnte mich fallen lassen, mich einhüllen lassen von ihm. Um seinen stechenden Augen zu entgehen, starre ich einfach nach oben und betrachte seine dunklen Haare, die im Licht glänzen.
»Ich spüre, dass du Angst hast, Gwen. Und das ist okay. Angst ist das beste Aphrodisiakum der Welt, wusstest du das?«
Kopfschüttelnd zupfe ich an meiner Lippe und lasse meinen Blick bewusst an seinem Gesicht vorbei ins Leere gleiten.
Beinahe sehnsüchtig lassen sich meine Augen wieder von seinem Blick anziehen, und auf einmal sind sie viel dunkler als vorhin. Nachthimmelblau. Mein Herz klopft mir im Hals, als seine Lippen sich meinen weiter nähern. Gütiger Gott, er will mich küssen! Adrian Moore will mich küssen! Unwillkürlich schließen sich meine Augen, während meine Lippen sich öffnen. Mein Körper hat die Kontrolle übernommen und meinen Verstand k.o. geschlagen! Weil er ... so nah ist. Und verdammt gut riecht. Himmel, ich kann seinen Atem spüren. Doch seine Lippen streifen nur mein Ohr, für den Bruchteil einer Sekunde, dann richtet er sich wieder auf und lächelt. »Gute Nacht, Gwen. Schlaf gut. «
»Schlafen Sie auch gut«, sage ich leise und marschiere schnurstracks aus dem Wohnzimmer in den Flur. Mein Zimmer liegt am Ende des Ganges, und ein Gefühl absoluter Erleichterung durchströmt mich, als ich die schützende Tür hinter mir zuziehe.
Ich atme immer noch so schnell, als wäre ich gerade durch den Hyde Park gejoggt, dann ziehe ich mein Handy aus der Tasche und wähle Cats Nummer. Eine SMS reicht jetzt bei weitem nicht; ich habe viel zu erzählen.
Als sie rangeht, schlüpfe ich rasch ins Bad und verschließe die Tür hinter mir. Fehlte mir noch, dass er mir nachschleicht und mich belauscht, zuzutrauen wäre es ihm ohne Zweifel.
»Ich bin‘s«, zische ich in den Hörer und fühle mich wie eine Spionin in einem James Bond-Film.
»Uuund? Wie ist er so? Erzähl schon, ich sterbe vor Neugier!«
»Er hat mir ein Angebot gemacht.«
Cat kreischt so laut, dass ich das Handy auf Armeslänge von meinem Ohr weghalten muss, um keinen Hörsturz zu erleiden.
»Will er mit dir ins Bett? Oh mein Gott, Gwen, ich platze vor Neid! Hast du ihn geküsst? Hat er ...«
»Nicht so eins. Er will, dass ich acht Wochen lang bei ihm wohne und ihm bei seinem neuen Roman helfe.«
Am Ende der Leitung herrscht beeindruckende Stille.
»Cat? Bist du noch da? «
»Sorry, Süße, ich sammle gerade die Einzelteile meines zersprungenen Egos auf. Ist das dein Ernst?«
»Ja, leider.«
»Leider? Gwen, wenn du das nicht machst, lasse ich dich zwangseinweisen! Ich würde sterben für so ein Angebot! Scheiße, warum habe ich nicht Literaturwissenschaften studiert? Falls er noch eine Psychologin sucht, denk an mich, ja? Oh Gott, ist das aufregend!«
»Nun beruhig dich mal«, zische ich und lausche zwischendurch an der Tür, doch nebenan ist alles still. »Ich hab nicht gesagt, dass ich das tun werde.«
»Natürlich wirst du das tun, Gwen! Das ist die Chance deines Lebens! Lass dich an den Tantiemen beteiligen, dann wirst du in Nullkommanix reich und kannst ...«
»Niemals. Er ist ein bisschen ... unheimlich, ehrlich gesagt. Ich kann ihn nicht durchschauen, aber ich habe das Gefühl, dass er was im Schilde führt. Jetzt gerade liest er wahrscheinlich meine Notizen, die ich in seinem Buch gemacht habe.« Ich stöhne unterdrückt. Die Vorstellung lässt den unbedingten Wunsch in mir erstehen, die Zimmertür zu verrammeln und verriegeln, bevor er wutschnaubend heute Nacht zu mir kommt.
Das war nicht nett von dir, Gwendolyn, ich muss dich dafür bestrafen. Woher kommen diese Worte in meinem Kopf? Gütiger Himmel, ich bin betrunken und werde gleichzeitig verrückt, das kann überhaupt nicht gut gehen.
»Klar ist der unheimlich. Gefährlich und geheimnisvoll. Alle Frauen lieben ihn deswegen, und seinen Protagonisten auch. Oh Mann, ich werde feucht, wenn ich nur dran denke, dass du jetzt neben ihm liegst und ...«
Cat atmet schwer, und ich hoffe, dass sie ihre Finger oberhalb der Bettdecke hat, sollte sie bereits in den Kissen liegen. Das fehlte mir gerade noch.
»Ich liege nicht neben ihm. Ich habe sogar ein eigenes Zimmer, und ein Bad. Mit Jacuzzi. « Meine beste Freundin jault entsetzt. »Ich lege jetzt auf, Gwen, sonst kriege ich vor Neid die ganze Nacht kein Auge zu.«
»Nein, hey! Falls ich morgen nicht pünktlich zu Hause bin, musst du die Polizei benachrichtigen, hörst du? Dann hat er mir was
Weitere Kostenlose Bücher