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Fesselnde Liebe - Teil 2

Fesselnde Liebe - Teil 2

Titel: Fesselnde Liebe - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katelyn Faith
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um.«
    » Ich suche einen Rollstuhl oder so was. Warte.«
    Sie huscht hinaus, und Kilian hilft mir, aufzustehen.
    »Ich guck nicht hin«, sagt er und wendet diskret die Augen ab.
    Ich muss lachen. »Du hast doch sowieso schon mehr von mir gesehen als die meisten anderen, also was soll’s.«
    » Er ist nett.« Kilian sieht mich lächelnd an. »Wirklich. Ich wollte dich vor ihm warnen, weil ich mir Sorgen gemacht habe und dachte, dass er dich nur benutzt. Meinetwegen. Aber er liebt dich, da bin ich mir sicher. Ich habe selten einen so verzweifelten Menschen gesehen wie ihn vorletzte Nacht, er wäre fast umgekommen vor Sorge um dich.«
    » Ich hoffe es«, murmle ich. Mein Magen verkrampft sich vor Sehnsucht, und mein Herz klopft schneller, als Cat einen faltbaren Rollstuhl reinschiebt.
    » Schnell. Ich musste ihn stehlen, weil der Arzt verboten hat, dass du das Zimmer verlässt. Trotzdem ...« Sie betrachtet mich stirnrunzelnd, während ich versuche, mich mit Kilians Hilfe in das klapprige Ding zu setzen. »So kannst du nicht zu ihm. Ich meine, falls er bei Bewusstsein ist, fällt er gleich ins Koma, wenn er dich so sieht.«
    Sie holt ihre riesige Handtasche und kramt ein Kosmetiktäschchen hervor. Abwehrend hebe ich beide Hände.
    »Oh nein! Wie auch immer ich aussehe, aber es kann nicht schlimmer sein als das, was du mit deinem Make-up fabrizierst!«
    » He!« Cat schmollt, hört aber nicht auf mich, sondern kniet sich vor mich hin und zückt Puder, Make-up und Rouge. »Nur ein bisschen abdecken, das Desaster. Ich habe ja nicht versprochen, eine atemberaubende Schönheit aus dir zu machen. Aber es wäre wohl ganz hilfreich, wenn du nicht aussiehst wie Quasimodo.«

    Es ist schon dunkel draußen, als die beiden mich so leise wie möglich über den menschenleeren Flur schieben. Leise Musik dringt aus Lautsprechern, weiße Vorhänge wehen vor offenen Fenstern, und es duftet nach blumigem Parfum. Cat läuft vor, um den Fahrstuhl zu holen, der uns in die nächste Etage bringt. Und kurz darauf stehen wir vor seiner Tür. Mein Herz schlägt mir im Hals vor Aufregung, meine Finger sind ganz steif. Es kommt mir vor, als wären wir wochenlang getrennt gewesen, dabei können es höchstens ein paar Stunden – oder Tage? – gewesen sein. Ich habe kein Gefühl für Zeit oder Raum, aber mein Körper verlangt danach, ihn zu sehen. Zu berühren.
    Am Ende des langen Ganges ertönen Schritte und wir zucken erschreckt zusammen. Hilfesuchend sehe ich Cat an.
    » Festhalten, ich schieb dich rein«, bestimmt sie, reißt die Tür auf, gibt dem Rollstuhl einen kräftigen Stoß und schließt die Tür hinter mir sofort geräuschvoll. Ich kann mich gerade noch mit den Händen abstützen, bevor ich ungebremst gegen Adrians Bett knalle. Heilige Mutter!
    » Kleines? Gwen, bist du das?«
    Er ist furchtbar blass, sein schönes Gesicht wirkt ein wenig eingefallen. Mir schießen die Tränen in die Augen, als ich ihn so daliegen sehe. So verletzlich und krank ... Oh Gott, was habe ich getan? Es ist meine Schuld! Wäre ich nicht weggelaufen, hätte Benedict mich nicht ...
    » Kleines! Komm her!«
    Er breitet beide Arme aus, an denen ich weiße Verbände entdecke, durchsickert von hellem Blut. Ich stehe vom Rollstuhl auf, um zu ihm zu gehen. Langsam. Sehr langsam. Jeder Schritt jagt einen stechenden Schmerz durch mein Bein, aber es ist egal. Und wenn ich über glühende Kohlen laufen müsste – nichts kann mich jetzt aufhalten. Schluchzend vor Erleichterung falle ich in seine Arme, die sich fest um mich legen und mich halten, und mich stört nicht einmal mein nackter Hintern, der jedem plötzlichen Besucher hell wie der Mond entgegenleuchten würde.
    Meine Lippen suchen seine, wir küssen uns. Lange, intensiv. Warm und rau ist er, so wie ich, und trotzdem so köstlich wie nichts auf der Welt. Mit beiden Händen fahre ich über sein Gesicht, prüfe seine Verletzungen. Sein linkes Auge ist blutunterlaufen, auf der Wange ist ein dunkelblauer Bluterguss.
    » Was hat er dir getan?«
    » Das ist nicht wichtig, Kleines. Wichtig ist, dass es dir gut geht. Es geht dir doch gut?«
    » Jetzt ja«, flüstere ich und schmiege mich an ihn. Spüre seine Brust, die sich hebt und senkt wenn er atmet. So tief, so ruhig.
    » Wie hast du uns gefunden?«, frage ich Minuten später und richte mich etwas auf, um ihn anzusehen. Seine Unterlippe ist etwas aufgeplatzt, was ich beim Küssen kaum bemerkt habe. Jetzt streiche ich sanft mit dem Finger über die Stelle.
    » Nachdem

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