Fessle mich!: Erotischer Roman (German Edition)
entgegen, wollte sich an ihm reiben.
Jetzt tat er stumm, was sie von ihm wollte, und auch sie brauchte keine Worte mehr. Er war nackt zu ihr gekommen, war einfach da, schob sich zwischen ihre Schenkel, die ihn willkommen hießen. Sie schlang die Beine um seinen Körper, und mit einer langsamen Bewegung schob er Zentimeter für Zentimeter sein Glied in ihre nasse Spalte. Sie wollte ihn umarmen, wollte ihre Finger in seinen Rücken krallen, doch sie war noch immer mit Handschellen gefesselt, und als sie an den Fesseln zerrte, war er plötzlich ganz dicht bei ihr, sein heißer Atem strich über die empfindliche Haut an ihrem Hals. »Wenn du dich zu sehr wehrst, werde ich dich nicht kommen lassen.«
Sie konnte es nicht lassen. Immer nachdrücklicher zerrte sie an den Handschellen, spürte den Schmerz, als sich das Metall in ihre Haut grub.
Gerade als sie glaubte, der Orgasmus ließe sich nicht mehr aufhalten, verharrte er inmitten der Bewegung.
»Ich habe dich gewarnt.« Er zog sich ganz aus ihr zurück, stand auf und verließ den Raum. Ließ sie allein auf dem Bett liegen, nackt, gefesselt, von seinen Stößen so erregt, dass sie glaubte, im nächsten Moment zu vergehen.
Sie schrie vor Wut auf.
Er hielt die Zügel in der Hand. Er bestimmte, was sie spürte. Ihre Lust gehorchte seinen Regeln. Und das erregte sie noch weitaus mehr, als von ihm gefickt zu werden. Ihm ausgeliefert zu sein. Seinem Willen zu gehorchen.
Sie wünschte, er käme wieder. Sie wünschte, er stünde wieder am Fußende des Bettes und sähe ihr zu, wie sie sich nach seinen Händen, seinem Mund und seinem Schwanz verzehrte. Allein dieser Gedanke trug sie über den Gipfel der Lust hinweg. Sie stöhnte, wand sich auf dem Bett und genoss diesen verzögerten Höhepunkt mehr, als wenn sie ihn mit ihrem unbekannten Liebhaber gemeinsam erfahren hätte.
Danach lag sie vollkommen ausgelaugt da und lauschte ihrem eigenen Herzschlag, der in ihren Ohren rauschte.
Sie verharrte mit geschlossenen Augen, ihre Hand fest auf die Klitoris gedrückt, die gegen ihre Finger pochte. Das Gefühl, das Isabel nach einem Höhepunkt erfasste, war mindestens so herrlich wie der Orgasmus selbst. Sie fühlte sich ein bisschen schläfrig, doch vor allem war es, als hätte sie Energie getankt. Und die Kopfschmerzen waren auch vollkommen verschwunden.
Sie stieg aus der Badewanne, rieb ihren Körper trocken und zog sich an. Es war schon nach zehn – das Bad hatte etwas länger gedauert als geplant.
Johannes wartete bereits in der Lobby auf sie.
»Ich hoffe, du wartest noch nicht zu lange?«
»Höchstens zehn Minuten.« Er faltete die Zeitung zusammen, in der er gelesen hatte, und erhob sich. »Du siehst bezaubernd aus!«
Sie umarmten sich zur Begrüßung, und es kam Isabel so vor, als hielte Johannes sie etwas länger fest als nötig.
»Was hast du heute vor?«, fragte er.
»Ich hab gar nichts vor. Ich dachte, wir frühstücken?«
»Wenn dein Hunger nicht allzu groß ist, habe ich eine Überraschung für dich. Also neben den Croissants und dem Prosecco, die ich im Wagen habe.«
»Eine Überraschung?« Sie traten in den heiteren Sommermorgen. Die Limousine wartete bereits, der Fahrer lächelte unverbindlich. »Man könnte meinen, du musst nicht arbeiten.«
»Aber das ist doch meine Arbeit! Schließlich muss ich dich mit deiner Erbschaft vertraut machen. Keine Angst, ich komme dir nicht mit endlosen Zahlenkolonnen, das ist eher der Job meines Vaters. Nein, ich habe mir gedacht, wir könnten dein Ferienhaus auf Sylt besichtigen.«
Ach ja, das Ferienhaus. Isabel hatte es schon fast vergessen.
Johannes interpretierte ihr Schweigen falsch.
»Wenn es dir nicht gefällt, können wir es gerne verkaufen …«
Sie stiegen in die Limousine.
»Nun, ich möchte es mir zumindest erst mal ansehen.«
Johannes hatte tatsächlich einen kleinen Imbiss vorbereitet. Es gab nicht nur Croissants mit köstlicher Kirschmarmelade, bei der Isabel fürchtete, die hellen Lederpolster zu bekleckern, sondern auch Kaffee in Pappbechern – nicht stilecht, aber lecker – und Prosecco.
»Was für ein Leben …« Sie lehnte sich entspannt zurück. »Gehört die Limousine der Kanzlei? Darfst du sie einfach den ganzen Tag nutzen?«
Johannes lehnte sich ebenfalls zurück. Er trank einen Schluck Kaffee. »Die Limousine gehört dir. Und wenn du magst, kannst du Jorge weiterhin als Fahrer beschäftigen. Deine Tante war mit seiner Arbeit immer sehr zufrieden.«
Ein Ferienhaus, eine Limousine
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